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Und dann gabs keines mehr

Und dann gabs keines mehr

Titel: Und dann gabs keines mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Leid.»
    «Es spielt keine Rolle», erwiderte der Richter. «Eine wenig präzise Dame und eine praktisch unleserliche Handschrift. Ich habe mich gerade gefragt, ob ich in das falsche Haus gekommen bin.»
    Dr. Armstrong schüttelte den Kopf und ging ins Haus.
    Richter Wargrave dachte über das Thema Constance Culmington nach. Unzuverlässig, wie alle Frauen.
    Seine Gedanken schweiften zu den beiden Frauen im Haus, der schmallippigen alten Tante und der jungen Frau. Sie war nicht sein Typ, eine kaltblütige Abenteurerin. Nein, drei Frauen, wenn man die Rogers mitzählte. Eigenartige Person, sah aus, als fürchte sie sich zu Tode. Ein ehrenwertes Paar, das etwas von seinem Job verstand.
    Genau in diesem Moment trat Rogers auf die Terrasse, und der Richter fragte ihn:
    «Wissen Sie, ob Lady Culmington hier erwartet wird?»
    Rogers starrte ihn an.
    «Nein, Sir, nicht, dass ich wüsste.»
    Die Augenbrauen des Richters fuhren in die Höhe. Aber er gab nur ein Grunzen von sich.
    «Nigger Island?», dachte er. «Da ist noch mehr als eine Überraschung im Busch.»
     

VIII
     
    Anthony Marston lag in der Badewanne. Er streckte sich genüsslich im dampfenden Wasser. Nach der langen Fahrt waren seine Glieder verkrampft. Wenige Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Anthony war ein Mann der Sinne – und ein Mann der Tat.
    Er dachte bei sich: «Das muss ich jetzt durchziehen», und verbannte alles andere aus seinen Gedanken.
    Dampfendes, warmes Wasser – müde Glieder – jetzt gleich rasieren – ein Cocktail – das Abendessen.
    Und danach?
     

IX
     
    Mr. Blore band seine Krawatte. Er war nicht gut in solchen Dingen.
    Sah er korrekt aus? Er vermutete, ja.
    Niemand war besonders freundlich zu ihm gewesen… eigenartig, wie sich alle gegenseitig beobachteten – als ob sie wüssten…
    Nun, er hatte es in der Hand.
    Er hatte nicht vor, diesen Job zu vermasseln.
    Er warf einen Blick auf den gerahmten Kinderreim über dem Kaminsims.
    Lustig, das hier zu finden.
    «Ich erinnere mich noch an die Insel, als ich ein Kind war», dachte er. «Wer hätte gedacht, dass ich je meine Arbeit hier in einem Haus machen würde? Vielleicht ist es ja gut, dass man nicht in die Zukunft blicken kann.»
     

X
     
    General MacArthur runzelte die Stirn.
    Verdammt, die Sache war faul. So hatte er sich das nicht vorgestellt…
    Am liebsten würde er sich eine Ausrede einfallen lassen und einfach abhauen…
    Aber das Motorboot war zurück zum Festland gefahren.
    Er würde bleiben müssen.
    Dieser Lombard war ein verdammt seltsamer Bursche. Der war nicht echt. Er könnte schwören, dass der Mann nicht ganz echt war.
     

XI
     
    Als der Gong ertönte, trat Philip Lombard aus seinem Zimmer und ging zum Treppenabsatz. Er bewegte sich wie ein Panther, geschmeidig und lautlos. Er hatte überhaupt etwas von einem Panther. Ein Raubtier – schön anzusehen. Er lächelte in Gedanken.
    «Eine Woche – gut.»
    Er würde diese Woche genießen.
     

XII
     
    Emily Brent saß fertig fürs Abendessen, in schwarze Seide gehüllt, auf ihrem Zimmer und las in ihrer Bibel.
    Ihre Lippen bewegten sich, während sie den Worten folgte: «Die Heiden sind versunken in der Grube, die sie gegraben, ihr Fuß ist gefangen im Netz, das sie gestellt hatten. Der Herr hat sich kundgetan und Gericht gehalten. Der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner Hände. Die Gottlosen sollen zu den Toten fahren, alle Heiden, die Gott vergessen!»
    Ihre Lippen pressten sich fest zusammen. Sie schloss die Bibel.
    Sie stand auf, befestigte eine Brosche aus Bergkristall an ihrem Kragen und ging hinunter zum Essen.

Drittes Kapitel

I
     
    D as Abendessen näherte sich seinem Ende.
    Das Essen war gut, der Wein perfekt gewesen. Rogers bediente tadellos.
    Jeder hatte bessere Laune. Sie hatten begonnen, freier und vertrauter miteinander zu reden.
    Richter Wargrave, von einem ausgezeichneten Port milde gestimmt, versprühte bissigen Humor. Dr. Armstrong und Tony Marston hörten ihm zu. Miss Brent plauderte mit General MacArthur, sie hatten ein paar gemeinsame Freunde entdeckt. Vera Claythorne stellte Mr. Davis kluge Fragen über Südafrika. Und Mr. Davis redete wortgewandt zum Thema. Lombard verfolgte die Unterhaltung. Ein- oder zweimal schaute er kurz auf, und seine Augen wurden schmal. Hin und wieder schweiften seine Blicke über die Tafel und studierten die anderen.
    Plötzlich sagte Anthony Marston: «Drollig, diese Dinger, nicht?»
    In der Mitte des Tisches standen auf einer runden Glasscheibe

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