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Und dann gabs keines mehr

Und dann gabs keines mehr

Titel: Und dann gabs keines mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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wurde wieder grün, ihre Augenlider flatterten.
    «Wo ist der Brandy?», fragte Dr. Armstrong scharf.
    Rogers hatte ihn auf einen kleinen Tisch gestellt. Jemand reichte ihn dem Arzt, und er beugte sich damit über die keuchende Frau.
    «Trinken Sie das, Mrs. Rogers.»
    Sie trank und keuchte und würgte ein wenig dabei. Der Alkohol tat ihr gut. Die Farbe kehrte in ihr Gesicht zurück.
    «Ich bin jetzt in Ordnung. Es hat – mir einfach einen Schlag versetzt.»
    «Natürlich hat es das», sagte Rogers schnell. «Mir hat das auch einen Schlag versetzt. Deshalb hab ich das Tablett fallen gelassen. Böse Lügen waren das. Ich wüsste zu gern…»
    Er wurde unterbrochen. Es war nur ein Husten, ein trockenes kleines Husten, aber es hatte die Wirkung, dass es ihn sofort in seinem Redeschwall unterbrach. Er starrte auf Richter Wargrave, und der hustete noch einmal. Dann fragte er:
    «Wer hat die Schallplatte auf das Grammophon gelegt? Waren Sie das, Rogers?»
    «Ich wusste nicht, was drauf war, Sir. Bei Gott, ich wusste das nicht. Wenn ich es gewusst hätte, Sir, hätte ich es niemals getan.»
    «Das ist vermutlich wahr», bemerkte der Richter trocken. «Aber ich denke, Sie haben uns etwas zu erzählen.»
    Der Butler wischte sich mit einem Taschentuch übers Gesicht: «Ich habe nur die Anweisungen befolgt, Sir, mehr nicht.»
    «Wessen Anweisungen?»
    «Mr. Owens Anweisungen.»
    «Lassen Sie uns das klarstellen», forderte Richter Wargrave. «Mr. Owens Anweisungen waren – was genau?»
    «Ich sollte eine Schallplatte auf das Grammophon legen», erzählte Rogers. «Die Platte lag in der Schublade, und meine Frau sollte das Grammophon anstellen, sobald ich mit dem Kaffeetablett in den Salon gegangen war.»
    Der Richter murmelte: «Eine bemerkenswerte Geschichte.»
    «Es ist die Wahrheit, Sir», schrie Rogers auf. «Ich schwöre bei Gott, das ist die Wahrheit. Ich wusste nicht, was es war – nicht einen Moment lang. Es stand ein Name drauf – ich dachte, es wäre bloß ein Musikstück.»
    Wargrave sah Lombard an.
    «Stand ein Titel darauf?»
    Lombard nickte. Er grinste plötzlich und zeigte seine spitzen weißen Zähne:
    «Allerdings, Sir. Der Titel lautet ‹Schwanengesang›…»
     

III
     
    Plötzlich explodierte General MacArthur:
    «Die ganze Sache ist absurd – absurd! Anschuldigungen auf diese Art herumzuschleudern! Wir müssen etwas tun. Dieser Bursche Owen, wer immer das ist –»
    «Das ist es ja», unterbrach ihn Emily Brent. «Wer ist das überhaupt?»
    Der Richter griff ein. Er sprach mit der Autorität, die ihm ein langes Leben im Gerichtssaal verliehen hatte:
    «Genau das werden wir sehr sorgfältig untersuchen müssen. Ich würde vorschlagen, dass Sie zuerst einmal Ihre Frau zu Bett bringen, Rogers. Dann kommen Sie wieder hierher zurück.»
    «Sehr wohl, Sir.»
    «Ich helfe Ihnen dabei, Rogers», sagte Dr. Armstrong.
    Auf die beiden Männer gestützt, wankte Mrs. Rogers aus dem Zimmer. Als sie gegangen waren, sagte Tony Marston:
    «Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich könnte jetzt einen Drink brauchen.»
    «Ganz meine Meinung», stimmte Lombard zu.
    «Ich mach mich auf die Suche», verkündete Tony und verließ das Zimmer.
    Schon bald war er wieder zurück. «Die habe ich alle draußen gefunden. Standen auf einem Tablett für uns bereit.»
    Er setzte seine Last vorsichtig ab. Die nächsten Minuten vergingen mit dem Ausschenken der Getränke. General MacArthur nahm einen steifen Whisky und der Richter auch. Jeder hatte das Bedürfnis nach etwas Alkoholischem. Nur Emily Brent verlangte und bekam ein Glas Wasser.
    Dr. Armstrong kam ins Zimmer zurück.
    «Es geht ihr gut», berichtete er. «Ich habe ihr ein Beruhigungsmittel gegeben. Das war’s dann. Jetzt könnte ich auch einen Drink brauchen.»
    Einige der Männer füllten ein zweites Mal ihre Gläser. Kurz darauf kam auch Rogers wieder ins Zimmer.
    Richter Wargrave nahm sich der Sache an, und der Raum wurde zu einem improvisierten Gerichtssaal.
    «Also, Rogers», begann er. «Wir müssen der Sache auf den Grund gehen. Wer ist dieser Mr. Owen?»
    Rogers starrte ihn an.
    «Ihm gehört die Insel, Sir.»
    «Diese Tatsache ist mir bewusst. Was mich interessiert, ist, zu erfahren, was Sie selbst über den Mann wissen.»
    Rogers schüttelte den Kopf.
    «Das kann ich nicht sagen, Sir. Ich habe ihn noch nie gesehen.»
    Eine Welle der Unruhe schwappte durch den Raum.
    «Sie haben ihn noch nie gesehen?», fragte General MacArthur. «Was meinen Sie

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