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Und dann kusste er mich

Und dann kusste er mich

Titel: Und dann kusste er mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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wir viel mehr Zeit miteinander verbringen und Dinge unternehmen konnten, die nichts mit Musik zu tun hatten. Am Freitagabend traf ich als Erste ein und half Jack beim Kochen. Bis Sophie dann von der Arbeit nach Hause kam, stand auf dem Esszimmertisch schon eine beeindruckende Auswahl an Tapas.
    Sophie machte ein ernstes Gesicht, als ich ihr eine Tasse frisch aufgebrühten Tee reichte. »Du weißt ja wohl, dass Tom sie heute Abend mitbringt, oder?«
    Ich musste nicht fragen, auf wen sie anspielte. Seit wir erfahren hatten, dass Tom und Cayte ihrer Beziehung eine zweite Chance geben wollten, waren meine Freunde in zwei Lager gespalten. Sophie gehörte zu der unnachgiebigen Seite. »Ich finde nicht, dass sie eine zweite Chance verdient«, sagte sie nun. »Mich wundert, dass Tom ihr glaubt.«
    »Es war seine Entscheidung, Süße. Das müssen wir respektieren.«
    Angewidert rümpfte sie die Nase: »Mag sein. Aber ich muss die Sache nicht gut finden – oder sie.«
    Wie aufs Stichwort kamen Tom und Cayte herein. Er wirkte deutlich entspannter als sie. Als er mich sah, leuchteten seine Augen auf. »Hey, du«, sagte er und erdrückte mich fast mit seiner Umarmung, die Onkel Dudley als »Nussknackerumarmung« zu bezeichnen pflegt. »Danke! Du weißt schon wofür.«
    Ich knuffte ihn in die Schulter. »Gern geschehen.«
    Cayte bot mir zögernd eine Umarmung an, die ich nur anstandshalber einen Moment lang über mich ergehen ließ. »Romily, ich …«
    »Ich weiß. Hi.« Ich mochte vielleicht maßgeblich an der Wiedervereinigung beteiligt gewesen sein, aber deshalb waren wir noch lange keine Busenfreundinnen.
    Eine Stunde später tauchten Wren und Charlie auf, die sich vorher in der Kunstgalerie von Charlies Vater Henry getroffen hatten.
    »Ich habe dort nächsten Monat einen Jazzgig«, erzählte sie mir. »Henry meint, das könnte vielleicht eine Art Dauereinrichtung werden.« Ihre Augen hatten einen seltsam traurigen Ausdruck.
    »Das ist doch super! Oder?«, fragte ich vorsichtig.
    Wrens Lächeln sagte etwas anderes. »Sicher. Natürlich. Mein Banker wird sich jedenfalls freuen.«
    Sophie klatschte in die Hände: »Okay, Leute, Essen ist fertig.«
    Folgsam begaben wir uns ins Esszimmer und lobten lauthals die köstlich aussehenden Tapas. Als wir um den Tisch gingen und unsere Teller beluden, fiel mir die Dynamik auf, die sich um Cayte herum entwickelte. Sophie mied sie völlig, während Jack mehr oder weniger neutral blieb. Tom stand dicht hinter Cayte, die Hand beschützend auf ihren Rücken gelegt, und sah uns immer wieder der Reihe nach an, als wollte er unsere Reaktionen abschätzen. Wren befand sich in ihrer eigenen Welt und schien ihre Umgebung gar nicht wahrzunehmen. Einzig Charlie machte sich die Mühe, Cayte in die lockere Unterhaltung miteinzubeziehen.
    »Ich wette, du hast noch nie so viele Tapas in einem Raum gesehen, Cayte.«
    »Stimmt. Du hast dir wirklich viel Arbeit gemacht, Sophie.«
    Sophie murmelte irgendetwas Unverständliches und ging in die Küche. Cayte lächelte weiter, doch die Anspannung war ihr deutlich anzusehen.
    »Leute, wir müssen hier nicht rumstehen«, sagte Jack rasch. »Lasst uns ins Wohnzimmer gehen, da ist es gemütlicher.«
    Tom und Cayte folgten der Aufforderung als Erste, dicht gefolgt von Charlie. Jack schenkte mir ein hilfloses Grinsen, ehe er in die Küche ging, um seine Freundin zu besänftigen. Wren und ich blieben allein im Esszimmer zurück.
    »Das heute Abend ist nicht einfach für Cayte«, sagte ich.
    »Hm.« Gedankenverloren pickte sich Wren ein Salatblatt von einem Teller.
    »Raus mit der Sprache! Was ist los?«
    »Was? Nichts. Alles bestens.« Sie schob sich eine Olive in den Mund und kaute konzentriert. »Siehst du? Ich esse. Also kein Grund zur Sorge.«
    »Wren …«
    Plötzlich begannen ihre Lippen zu zittern: »Seth hat gestern Abend Schluss gemacht.«
    »Der Kellner? Warum?«
    Sie schüttelte den Kopf: »Ich weiß es nicht. In der einen Minute war er total leidenschaftlich, und in der nächsten verkündet er, es würde zwischen uns nicht funktionieren und er habe jemand anderen kennengelernt. Die Männer scheinen nach dem ersten Jagdfieber einfach nicht bei mir bleiben zu wollen. Was mache ich falsch, Rom? Ich meine, bin ich so schrecklich, oder was?« Tränen funkelten in den Winkeln ihrer unglaublich großen kakaobraunen Augen.
    Ich nahm sie in die Arme und spürte das Beben ihrer Schultern, als die Tränen schließlich zu fließen begannen. »Der Richtige ist noch

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