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Und dann kusste er mich

Und dann kusste er mich

Titel: Und dann kusste er mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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auf dem Weg nach drinnen zum nächsten Set.«
    Leider ließ sich der betrunkene Mann nicht so leicht abspeisen. »Keine Eile«, nuschelte er und umklammerte Wrens Arm. »Schließlich werdet ihr bezahlt, um uns zu unterhalten! Wie wäre es also mit einer kleinen Privatshow?«
    »Tut mir leid, wir müssen jetzt wirklich rein …« Wren wich vor seinem Atem zurück, als er sich mit geschürzten Lippen zu ihr beugte und ekelhafte Schmatzlaute von sich gab.
    »Lassen Sie meine Freundin jetzt bitte los«, sagte ich so selbstbewusst, wie ich konnte, doch das Zittern in meiner Stimme verriet meine Unsicherheit.
    Statt meiner Aufforderung nachzukommen, packte er mich mit der freien Hand am Handgelenk. »Zwei für den Preis von einer, okay?«
    »Bei allem Respekt, aber Sie sollten meine Künstler jetzt in Ruhe lassen«, ertönte plötzlich D’Waynes Stimme. Mit vor der Brust verschränkten Armen stand er da wie ein Rausschmeißer, mit dem man sich lieber nicht anlegte.
    »Was haben Sie denn hier zu melden?«, polterte der Stiefvater.
    »Ich bin der Manager der beiden Künstlerinnen«, erwiderte D’Wayne und trat einen Schritt näher. »Und der Umgang mit geilen alten Männern steht nicht in ihrem Vertrag.«
    »Kostet extra, was?« Sein Griff um mein Handgelenk verstärkte sich, als ich versuchte, mich zu entziehen.
    »Exakt, Sie haben’s erfasst!«
    Was nun passierte, ging so schnell, dass ich es nur verschwommen wahrnahm: Mit einer raschen Bewegung drückte D’Wayne seinen Arm zwischen mich und den Stiefvater. Vor Schreck ließ der Mann uns los, um gleich darauf rücklings auf dem Rasen zu landen. Der Länge nach ausgestreckt starrte er D’Wayne dümmlich an.
    » Wow ! Was war das denn?«, fragte Wren verdutzt.
    D’Wayne zuckte die Achseln. »Ich habe vor langer Zeit mal Judo gemacht. Das vergisst man nie.« Er blickte auf den älteren Mann hinunter. »Wir gehen jetzt zu der Feier zurück, Sir, und Ihnen rate ich dasselbe. Haben wir uns verstanden?«
    Die Augen erschrocken aufgerissen, nickte dieser benommen. D’Wayne nahm uns bei den Händen und begleitete uns ins Schloss zurück.
    »Wo wart ihr?«, fragte Charlie bei unserer Rückkehr. Sein Lächeln verschwand, als er unsere Mienen bemerkte. »Was ist passiert?«
    »D’Wayne hat uns gerade gerettet, das ist passiert«, erwiderte Wren. »Er ist ein echter Held. Glaub mir, mit ihm sollte man sich besser nicht anlegen.«
    D’Wayne lachte nervös: »Ich habe doch gar nichts gemacht.«
    »Oh doch«, sagte sie etwas zu heftig, worauf unser Manager sie nur anstarrte. »Er hat diesen schmierigen Stiefvater der Braut mit einem Karategriff umgehauen. Oh Mann, das war wie in einem Kung-Fu-Film!«
    »Es war Judo «, berichtigte D’Wayne sie, doch Wren hörte gar nicht zu, sondern schilderte begeistert ihre Version des Geschehens, während D’Wayne immer verlegener wurde.
    Der zweite Teil unseres Auftritts verlief ohne weitere Dramen, und die begeisterte Reaktion unseres Publikums ließ das unschöne Erlebnis mit dem Stiefvater schnell in Vergessenheit geraten. Als unser letztes Lied ausklang, applaudierten und pfiffen die Gäste so lange, bis wir uns erweichen ließen und als Zugabe »Cant’t Take My Eyes Off You« spielten, was von der ganzen Hochzeitsgesellschaft mit der Inbrunst von Fußballfans mitgesungen wurde.
    »Vielen, vielen Dank«, sagte die vom Tanzen erhitzte Braut, als wir zusammenpackten. »Ihr habt das ganz super gemacht.«
    Sobald alles im Van verstaut war, gab Jack das Zeichen zum Aufbruch. »Job erledigt. Ich schlage vor, wir halten auf dem Weg zum Hotel kurz an einer Pommesbude an.«
    D’Wayne verzog das Gesicht: »Fettige Pommes? So spät am Abend finde ich das nicht gut.«
    »Tja, du musst ja nicht mitkommen«, gab Tom etwas schroff zurück.
    »Ich finde schon, er sollte dabei sein«, warf Wren ein und schlang den Arm um den beeindruckenden Bizeps unseres Managers – eine Geste, die ihn genauso erschreck te, wie sie uns amüsierte.
    »Ähm, okay. Cool.«
    Als Wren D’Wayne zu seinem Wagen dirigierte, blickte sie sich zu uns um und formte mit den Lippen die Worte: »Wachs in meinen Händen.«
    Tom legte den Arm um meine Schulter. »Ja, ja, ein gutes Beispiel für eine Frau, die über die Theorie der Anziehung erhaben ist. Sie nimmt sich einfach, was sie will. Kein Mann ist vor ihr sicher.« Er zerzauste mir die Haare. »Lass dir das eine Lehre sein, Rom.«
    In der darauffolgenden Woche grübelte ich immer wieder über Toms Worte nach, ob nun bei der

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