Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones
Zigaretten ansteckte. Hari jedenfalls starrte den Kunden an, als könnte er den ganzen Laden in Brand stecken.
Die Zugfahrt nach Teddington verbrachte ich mit Überlegungen, was ich an Stelle von Lottie tun würde. Ich würde nicht den ganzen Tag im Haus bleiben, dessen war ich ziemlich sicher. Ich bezweifelte, dass sie gegenwärtig irgendwelche Ermittlungen anstellte. Sie war nie diejenige gewesen, die in den Straßen herumgelaufen war und im Dreck gewühlt hatte. Sie hatte im Büro gesessen und sich um die Bücher gekümmert. Sie wusste wahrscheinlich nicht mal, wo man mit der praktischen Arbeit anfing, und sie würde sich wohl einen neuen Geschäftspartner suchen müssen, der diesen Part erledigte. Sie hatte natürlich noch immer Les, den sie jederzeit rufen konnte, doch ich vermutete, dass sie zumindest im Moment lieber auf seine Mitarbeit verzichtete. Wie dem auch sei, sie war allein, es gab keine nennenswerte Buchführung und keine Telefonate, und sie vermisste wahrscheinlich jemanden, mit dem sie reden konnte. Die Zeit würde quälend langsam verstreichen, und ich war sicher, dass sie aus dem Haus gehen würde, entweder, um in die Stadt zu fahren und durch die großen Geschäfte zu bummeln, oder vielleicht, um sich mit einer Freundin oder Bekannten zum Essen zu treffen. Ich hatte beim Aussteigen in Fulwell vorsichtig nach ihr Ausschau gehalten, doch mein Glück hatte mich nicht im Stich gelassen – sie trieb sich nicht am Bahnhof herum. Nur für den Fall hatte ich die Vorsichtsmaßnahme ergriffen, erneut Susies schwarze Perücke anzuziehen. Sie hätte Lottie nicht täuschen können, nicht aus der Nähe – genauso wenig, wie sie Duane mehr als ein paar Minuten getäuscht hatte, doch die Chancen standen gut, dass sie nicht genau hinsehen würde –, falls sie da gewesen wäre.
Im Vertrauen auf die Perücke wanderte ich die Straße entlang und an Lotties Haus vorbei, ohne meinen Schritt zu verlangsamen oder erkennbares Interesse zu zeigen. Im Briefkasten steckte eine bunte, glänzende Reklame. Ich entdeckte niemanden in der Straße, der von Haus zu Haus ging und Wurfsendungen verteilte, daher schätzte ich, dass es bereits eine Weile her war und Lottie nicht zu Hause, um die Werbung zu entfernen. Das Einzige, was mein sorgfältig kalkuliertes Szenario noch hätte durchkreuzen können, war, wenn sie hinten in der Küche angefangen hatte, die Wände und die Decke enteneierblau zu streichen als Vorbereitung für die feierliche Anbringung von Duanes Porträt. Doch ich war geneigt zu wetten, dass sie sich diese Arbeit für die Abende aufhob.
Nichtsdestotrotz musste ich sicher sein. Ich würde das Haus für eine Weile beobachten und abwarten, ob sich etwas in einem der zahlreichen Fenster regte oder ob ein Besucher vorbeikam.
Es ist keine leichte Sache, selbst ein vermutlich leeres Haus in einer Anwohnerstraße zu überwachen, ganz besonders nicht in einer recht wohlhabenden Gegend. Fanatiker von der Nachbarschaftswache spähen hinter ihren Gardinen und Jalousien hervor, und Au-pair-Mädchen rufen ihre Arbeitgeber an oder die Polizei und bestehen in gebrochenem Englisch darauf, dass jemand plant, sie zu entführen und in die Prostitution zu zwingen.
Aus diesem Grund konnte ich nicht direkt gegenüber von Lotties Haus in Stellung gehen, sondern musste mich in ein kleines Café ein Stück weit die Straße hinunter zurückziehen. Ich betrat das Lokal und stellte fest, dass ich der einzige Gast war, weil sie eben erst geöffnet hatten. Sie sahen mich ein wenig überrascht an. Ich erkundigte mich, ob sie Frühstück machten. Keine gebratenen Sachen, erhielt ich zur Antwort. Sie konnten Croissants anbieten und Kaffee, wenn es mir nichts ausmachte, ein paar Minuten zu warten, bis die Croissants eintrafen. Ich war höchst erfreut über den Zeitgewinn und ließ mich an einem Fenster nieder, von wo aus ich die Straße überblicken und Lotties Haustür im Auge behalten konnte, solange niemand seinen Wagen davor parkte.
Ich bemerkte, dass die Frau hinter der Theke mich ein wenig misstrauisch musterte, also tat ich mein Bestes, um ihr ein freundliches Gespräch aufzuzwängen. Ich erzählte ihr, dass ich auf der Suche nach einer Wohnung in der Gegend wäre und dass man gut daran tat, sich vorher ein wenig umzusehen, oder nicht?
Sie stimmte zu. »Es ist eine nette Gegend, meine Liebe, aber die Mieten sind sehr hoch.« Sie brachte mir den Kaffee, der frisch und aromatisch duftete. »Sie könnten ein Gesuch in einer lokalen
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