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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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starkes Motorrad.
    Es war genau das, was ich zu sehen gehofft hatte, das letzte kleine Puzzlesteinchen. Es zeigte mir, dass ich todsicher auf der richtigen Spur war.
    »Tsss, tsss, Fran«, sagte eine Stimme hinter mir. »Erkunden Sie das Gelände, bevor Sie in das Haus einbrechen, oder was soll das werden? Was dagegen, wenn ich Ihnen herunterhelfe?«
    Es war Adam Ferrier.

KAPITEL 16
    Ich fühlte mich wie eine Närrin, und ich war wütend. Schlimmer noch, ich war für den Augenblick um Worte verlegen. Ich hatte kaum Zeit, mir eine plausible Erklärung zurechtzulegen. Auf der anderen Seite war es egal, was ich sagte – er würde es mir nicht abkaufen. Er wusste ganz genau, wonach ich gesucht – und er wusste auch, dass ich es gefunden hatte.
    Als ich vom Bock sprang, kippte er hinter mir um, und ich stolperte nach vorn, um unsanft in Adams Armen zu landen. Er packte mich mit einem sehr professionellen Polizeigriff am Ellbogen und drückte mein Schultergelenk nach oben, so dass es beinahe unmöglich war, sich ihm zu entwinden. Ich fragte mich, wo er diesen Griff gelernt haben mochte – oder ob er ihn bereits am eigenen Leib gespürt hatte.
    »Wir gehen in die Küche«, entschied er. »Dort warten wir auf Lotties Rückkehr.«
    Er stieß mich zur Hintertür und angelte, ohne den Griff um meinen Ellbogen zu lockern, einen Schlüsselbund aus der Hosentasche.
    »Oh«, ächzte ich. »Sie haben also die Schlüssel zu Lotties Haus, wie? Sie sind ein Naturtalent, was das Einsammeln von Schlüsseln angeht, wie?«
    »Halt die Klappe«, sagte er leise und mit kalter Stimme, indem er mich durch die aufgesperrte Tür ins Innere des Hauses schubste.
    Das war der Moment, in dem ich zum ersten Mal spürte, wie Angst all die anderen Emotionen beiseiteschob, die ich verspürt hatte, seit er mich auf dem Sägebock überrascht hatte. Mir wurde mit einem Mal klar, dass ich nicht allein seiner Macht ausgeliefert war, sondern der Gnade aller beider. Sie hatten von Anfang an zusammengearbeitet bei dieser hübschen kleinen Verschwörung. Sie würden nicht zulassen, dass die Welt davon erfuhr. Sie würden mich zum Schweigen bringen. Wenn Adam wütend gewesen wäre, hätte ich weniger Angst empfunden – die leise, kalte Stimme hingegen erinnerte mich daran, dass ich es mit einem Killer zu tun hatte.
    Meine unermüdliche Fantasie jagte voraus. Wie würden sie es tun? Wie sie Duane erledigt hatten, mit einer Spritze? Ich sah bereits vor mir, wie mein Leichnam an einem einsamen Ort gefunden wurde. Wie würde die Polizei mich identifizieren? Würden sie mir Ganeshs Mobiltelefon lassen? Würde mein Foto im Fernsehen ausgestrahlt werden, in irgendwelchen Präventionssendungen? Würde sich die Frau im Café an der Ecke an mich erinnern als die junge Frau, die nicht wieder zurückgekommen war wegen ihrer Croissants?
    »Setz dich«, lud mich Adam mit sarkastischem Grinsen ein. »Nimm deine Perücke ab, und fühl dich ganz wie zu Hause, einverstanden?«
    Ich setzte mich an den Küchentisch. Der Raum roch nach frischer Farbe. Lottie hatte angefangen zu renovieren, doch sie war noch nicht sehr weit gekommen. Die Umgebung des Türrahmens war bedeckt mit einigen Pinselstrichen, die sehr experimentell wirkten. Vielleicht hatte sie die Arbeit letzten Endes wieder eingestellt, weil ihr die Farbe nicht gefallen hatte. Ich kann von mir nicht behaupten, dass Enteneierblau meine Lieblingsfarbe ist.
    Adam setzte sich dicht neben mich, und zwar so, dass er jeden möglichen Fluchtversuch meinerseits durch die Hintertür oder den Flur zur Vordertür vereiteln konnte.
    »Warum sind Sie nicht in der Stadt bei Ihrer Arbeit?«, fragte ich vorwurfsvoll. »Was machen Sie ausgerechnet heute Morgen hier?«
    Ich zog die Perücke aus, nicht, weil er es vorgeschlagen hatte, sondern weil ich darunter schwitzte und mein Kopf juckte. Erleichtert und so nonchalant wie nur irgend möglich warf ich das Haarteil auf den Küchentisch, wo es liegen blieb wie ein überfahrenes Kleintier am Straßenrand.
    Er hob die Augenbrauen. »Was ich hier mache? Sollte ich nicht derjenige sein, der diese Frage an dich richtet?«
    Ich versuchte zu bluffen. Meine Erfolgschancen waren denkbar gering, das wusste ich, trotzdem musste ich es versuchen. Es ist die Schauspielerin in mir. »Ich wollte Lottie besuchen. Sie ist nicht da. Ich hab mich im Garten umgesehen. Ich war neugierig, das ist alles.«
    »Neugier ist der Tod der Katze«, erwiderte Ferrier unfreundlich.
    Es spielte keine Rolle, ob er meiner

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