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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Zeitung aufgeben«, schlug sie vor. »Und es gibt einen Zeitungsladen in der nächsten Straße. Vielleicht dürfen Sie dort einen Anschlag aufhängen.«
    »Ich fürchte, ich würde merkwürdige Angebote erhalten«, antwortete ich nach der Art von jemandem, der aus bitteren Erfahrungen gelernt hatte.
    »Wahrscheinlich«, räumte sie ein und zog sich zurück, um ihre Schürze abzuklopfen.
    Ich trank meinen Kaffee und stieß einen unvermittelten leisen Schrei aus.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte die Frau hinter dem Tresen besorgt. »Der Kaffee ist vielleicht ein wenig zu heiß.«
    Ich versicherte ihr, dass alles in bester Ordnung wäre. Es war auch nicht der heiße Kaffee gewesen, der meinen unfreiwilligen Ausruf nach sich gezogen hatte, sondern der Anblick von Lottie draußen auf der Straße. So viel also zu meinen komplizierten Überlegungen, dass sie mit dem Zug in die Stadt gefahren war. Gut, dass ich nicht geradewegs zu ihrem Haus gelaufen war! Sie war zu Hause gewesen! Ihre Anwesenheit hätte mich völlig unvorbereitet getroffen. Ich setzte mich wieder hin. Die Croissants waren noch nicht eingetroffen. Ich lehnte mich zurück und betete leise, dass Lottie nicht ebenfalls ins Café kam. Doch nein, sie trug einen Jogginganzug und hatte die Haare mit ihrem Tuch hochgebunden. Sie fiel in einen konstanten Dauerlauf und passierte das Café auf ihrem Weg die Straße hinunter in Richtung Golfplatz. Es hätte mich überrascht, wenn sie auf dem heiligen Rasen ihre Leibesübungen durchführen durfte, doch wohin auch immer sie sich gewandt hatte, ich schätzte, dass sie für eine Weile verschwunden blieb.
    Ich erhob mich und ging zum Tresen, um meinen Kaffee zu bezahlen. »Der Kaffee war sehr gut. Ich komme später noch mal wieder, um meine Croissants zu essen«, versprach ich.
    »Viel Glück!«, rief mir die Frau hinterher, als ich ging.
    Ich erinnerte mich, dass ich auf der Suche nach einer Wohnung war, und dankte ihr.
    Ich konnte nicht sicher sein, dass die Frau aus dem Café nicht zum Fenster kam, um mir hinterherzusehen, in welche Richtung ich ging, also marschierte ich zunächst munteren Schrittes in die Lotties Haus entgegengesetzte Richtung davon, umrundete den Block und näherte mich schließlich aus der anderen Richtung meinem Ziel.
    Ich versuchte, so normal wie möglich auszusehen – als hätte ich jedes Recht, das Grundstück zu betreten. Ich ignorierte die Haustür und ging an der Seite des Hauses entlang zu der einzeln stehenden Garage am Ende der Auffahrt. Als ich näher kam, sah ich, dass das Tor mit einem Vorhängeschloss gesichert war.
    Ich hatte nicht vor, mich mit etwas so Primitivem wie einem Vorhängeschloss zu befassen, und umrundete die Außenmauern der Garage. Auf der dem verwilderten Garten zugewandten Seite entdeckte ich ein kleines zugestaubtes Fenster. Darunter lag ein unordentlicher Haufen Gartengeräte: eine rostige Rasenwalze, Stapel leerer Pflanztöpfe, Plastiksäcke, in denen einst Blumenerde gewesen war und die jetzt mit, wie es aussah, Abfall gefüllt waren und gegen einen alten Sägebock aus Holz gelehnt standen, jene Sorte, die aus zwei überkreuzten Enden mit einer Latte dazwischen bestehen. Ich zog den Bock hervor, angestrengt bemüht, mir dabei keine Splitter in die Hände zu rammen, und rüttelte probehalber daran. Er schien stabil genug, um mein Gewicht zu tragen. Ich bin nicht besonders schwer. Ich zerrte ein paar der Abfallsäcke zur Seite, um mehr Platz unter dem Fenster zu schaffen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein Nachbar aus dem Fenster blicken und mich entdecken würde, deswegen musste ich rasch handeln. Wenn ich überrascht wurde, würde ich jedem Interessierten versuchen zu erklären, dass ich dafür bezahlt wurde, den Garten in Ordnung zu bringen. Ich kletterte vorsichtig auf den Sägebock hinauf. Das alte Holz knarrte protestierend, und eines der Gelenke knackte unheildrohend.
    Der Untergrund an dieser Stelle war weich, und der Sägebock versank ohne Vorwarnung, so dass ich gefährlich ins Wanken geriet und mich am Fenstersims festhielt. Ich wollte nicht mehr Zeit hier oben verbringen als unbedingt nötig – mein unsicherer Aussichtspunkt konnte jeden Moment nachgeben. Ich drückte das Gesicht gegen die spinnwebverhangene stumpfe Scheibe. Zuerst konnte ich im Dämmerlicht der Garage nicht das Geringste erkennen. Dann gewöhnten sich meine Augen an die schwache Beleuchtung, und ich erhaschte einen Blick auf poliertes Chrom. Da stand es: ein wunderbar gepflegtes,

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