Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
Vom Netzwerk:
war, konnte ich ihnen die Geschichte auch erzählen.
    Sie lauschten höflich. Ich vermochte nicht zu erkennen, was Les davon hielt – er schien aufmerksam zuzuhören –, doch Susie klebte nach den ersten Sätzen förmlich an meinen Lippen.
    »Merkwürdig«, sagte sie schließlich, als ich geendet hatte. »Du bist absolut sicher, dass der Mann, den du beim Wohnheim auf der anderen Straßenseite gesehen hast, der gleiche ist wie der an der Ecke Parkway und Camden High Street?«
    »Absolut sicher. Ganesh meint zwar, ich hätte beim zweiten Mal einen von den Anstreichern im weißen Overall gesehen, aber ein weißer Overall ist etwas ganz anderes als ein weißes T-Shirt, eine weiße Baseballmütze und eine weiße Hose. Abgesehen davon, dieser Kerl, wer er auch sein mag, gehört nicht zu der Sorte, die man so schnell wieder vergisst. Er sieht aus, als hätte er Ewigkeiten in der Dunkelheit zugebracht und wäre gerade erst wieder ans Licht gekommen. Er ist hager und bleich wie ein Stangenspargel.«
    Les setzte den Becher an die Lippen, obwohl sicher längst kein Tee mehr darin war. Dann schien er zu merken, dass der Becher leer war, und stellte ihn wieder ab.
    »Was ist mit der alten Frau?«, fragte er rau. »Würde es was nützen, sie zu fragen?«
    »Absolut nicht«, sagte ich entschieden. »Man kann sich mit Edna nicht unterhalten wie mit einem normalen Menschen.«
    »Dann lass die Sache auf sich beruhen«, empfahl Les. »Reine Zeitverschwendung. Na ja, ich muss jetzt los. Ruf mich an, Sue, wenn du mich brauchst, okay?«
    Er schlurfte nach draußen, und die Atmosphäre entspannte sich auf der Stelle.
    »So!«, sagte Susie strahlend. »Hast du frei? Lass mich schnell ein wenig aufräumen, und wir gehen raus und essen eine Kleinigkeit. Gib mir eine Chance, ein wenig mit dir zu schwatzen.«
    Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für ein Steakhaus, und als wir einen Platz in einer gemütlichen Ecke gefunden und uns etwas bestellt hatten, eröffnete ich die Unterhaltung mit der Frage, die mir in letzter Zeit ständig auf den Lippen brannte.
    »Wann wirst du diesen Kerl endlich abschießen, Susie?«
    »Du meinst Les, richtig?«, murmelte Susie undeutlich in dem Versuch, Zeit zu gewinnen.
    »Selbstverständlich meine ich Les! Sieh ihn dir doch nur an! Ich bin nicht überrascht, dass du keine Mandanten mehr bekommst! Ein Blick auf Les schreckt jeden ab!«
    »Oh, er verhandelt nicht mit den Mandanten«, versicherte sie mir ernst. »Das mache ich ganz allein. Ich will genau wissen, was sie erwarten, ich stelle alle Fragen, die ich stellen muss, ich schreibe die Rechnungen und so weiter und so weiter. Das kann ich Les nicht überlassen. Er hat überhaupt keinen Sinn fürs Geschäftliche und auch nicht genügend Gehirn dazu.«
    »Allerdings nicht. Ich denke, dass er überhaupt kein Gehirn hat, oder wenn, dann höchstens das von einem untalentierten Orang-Utan.«
    »Nur weil dir der arme Les unsympathisch ist«, sagte Susie tadelnd.
    Der Kellner brachte unseren Wein und blieb stehen, um auf Susies Dekolleté zu gaffen. Er nahm die Weinflasche, beugte sich vor (um besser sehen zu können) und schenkte uns die Gläser voll. Wir dankten ihm, nahmen ihm die Flasche aus den Fingern und schickten ihn seiner Wege.
    »Da hast du allerdings Recht!«, sagte ich, als er gegangen war. »Und wie er mir unsympathisch ist! Vertrau ihm nicht, Susie! Ich würde nicht mit ihm zusammen durch eine dunkle Straße laufen, ich würde ihm kein Geld leihen und würde ihn niemandem vorstellen, mit dem ich bekannt bin.«
    »Les ist schon in Ordnung, glaub mir«, beharrte sie. »Außerdem ist er brillant darin, Leute zu beschatten. Er kann sich in beinahe jeder Umgebung unsichtbar machen.«
    Ich öffnete den Mund, um zu fragen, was sie wohl mit »beinahe jeder Umgebung« meinte, doch dann entschied ich mich dagegen und ließ das Thema für den Augenblick auf sich beruhen. Sie kannte meine Meinung ohnehin.
    Sie erkannte, dass ich willens war, das Thema zu wechseln, und ihre Stimmung besserte sich auf der Stelle. »Ich war vor ein paar Tagen beim alten Patel im Laden«, sagte sie. »Ich musste einen Blick in einige Tageszeitungen werfen, also dachte ich, ich kaufe sie bei ihm. Sechs Stück insgesamt, alles verschiedene Zeitungen, weißt du? Ich habe nach Berichten über eine Gerichtsverhandlung gesucht, die mich interessiert. Hari heißt er, wenn ich mich nicht irre – der Onkel von Ganesh?«
    Ich nickte. »Hat er dich erkannt?«
    »Oh ja. Er wusste,

Weitere Kostenlose Bücher