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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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ich mit Bonnie zu ihnen gegangen und hatte gefragt, ob meine Hündin im Lager bleiben konnte, bis ich wieder zurück wäre, um sie abzuholen. Normalerweise dürfen Hunde den Laden nicht betreten, doch Hari denkt, dass Bonnie ein guter Wachhund ist, deswegen hat er nichts dagegen, sie ins Lager zu lassen. Sie hat ein kleines Körbchen dort, und selbst Ganesh beschwert sich nicht darüber. Ganesh ist kein Hundemensch, und Hunde mögen Ganesh nicht. Sie bellen und knurren ihn an. Bonnie ist anders. Die beiden haben, wie es scheint, eine Vereinbarung, sich gegenseitig zu ignorieren. Doch irgendjemand musste sie füttern.
    Ich hatte Susies Perücke sorgfältig über meine roten Haare gezogen, bevor ich aus dem Haus gegangen war, weil es eine Arbeit ist, für die man einen Spiegel benötigt. Ich hatte geglaubt, dass es ziemlich echt aussah und einigermaßen gut. Außerdem gab es mir die Gelegenheit, meine natürliche Haarfarbe zurückzuerlangen.
    »Du mochtest meine roten Haare nicht«, antwortete ich Ganesh. »Also hab ich mir von Susie diese Perücke ausgeliehen, bis ich mir die Haare wieder färben kann.«
    Er schniefte und sagte nichts, doch er starrte mich ein wenig sprachlos an. Er hatte tatsächlich ständig an meinen roten Haaren herumgenörgelt.
    »Hier, das ist Bonnies Mittagessen«, fuhr ich fort und reichte ihm eine kleine Dose mit Hundefutter.
    »Was ist in der Dose?«, wollte Ganesh wissen, indem er sich bemühte, in der düsteren Beleuchtung des Lagerraums die winzige Schrift zu lesen. »Diese Dosen stinken immer ganz furchtbar.«
    »Hühnchen.«
    »Ich bin Vegetarier! Ich sollte so etwas nicht anfassen!«
    »Dann nimm einen langen Löffel. Ich bitte dich ja nicht darum, das Zeug zu essen, Herrgott noch mal!«
    Ganesh stellte die Dose auf ein Regal. »Was hast du überhaupt den lieben langen Tag vor? Oder wäre es besser für mich, wenn ich nichts davon weiß?«
    »Ich will Edna beschatten, das ist alles. Herausfinden, wohin sie geht, ob jemand sie anspricht, ob jemand anders das Gleiche macht wie ich und sie verfolgt.«
    »Der mysteriöse Kerl in den weißen Klamotten, richtig? Das ist der wahre Grund für deine Morticia-Addams-Kostümierung. Es kümmert dich einen Dreck, was ich von deiner Frisur halte! Du hast dich verkleidet, das ist alles! Du bildest dir diese ganze Geschichte bloß ein, weißt du, und diese Perücke narrt niemanden längere Zeit.«
    »Na und? Wenn ich mir alles nur einbilde, dann muss ich mir ja keine Sorgen machen. Achte darauf, dass Bonnie immer genug zu trinken hat, okay? Sie scheint dieser Tage durstiger als gewöhnlich. Vielleicht sollte ich mal mit ihr zum Tierarzt gehen. Kann sein, dass sie krank ist oder so, wer weiß.«
    In diesem Moment rief Onkel Hari nach hinten, dass er Ganesh brauchte und ob er vielleicht aufhören könnte zu schwatzen und verdammt noch mal so schnell es ging nach vorne kommen solle.
    Ich nutzte die Gelegenheit, nach draußen zu schlüpfen. Ich musste vor Ednas Wohnheim sein und mir ein Versteck suchen, bevor sie das Haus verließ.
    Es war ein Glück, dass es auf der Straße so viele Bäume gab. Sie ermöglichten mir, hinter einem dicken Stamm in Deckung zu gehen und zu lauern. Falls jemand in einem der umliegenden Häuser mich bemerkte, würde er sich vielleicht fragen, was ich da machte. Gott sei Dank war es früh am Morgen, und alle waren damit beschäftigt, sich fertig zu machen für die Arbeit oder die Schule, und niemand hatte Zeit, in die Gegend zu starren. Es gab eine ganze Menge Schulkinder auf dieser Straße, wie ich bald feststellte. Die Luft hallte wider von Rufen wie »Beeil dich, Clarissa!« und dergleichen mehr. Ich fragte mich, was die Eltern dieser Kinder wohl von dem Wohnheim in der Nachbarschaft halten mochten. Nicht viel, schätzte ich.
    Was das Wohnheim betraf, auch dort herrschte reger Betrieb. Leute kamen und gingen. Ich sah Simon mehrmals an der Tür, aber keine Spur von Nikki. Ich musste nach ihr Ausschau halten – für den Fall, dass sie woanders wohnte und mich auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle entdeckte. Genauso musste ich nach dem Mann in Weiß Ausschau halten. Ich war froh, dass Sandra noch nicht auf der Treppe erschienen war, um ihr Heulen fortzusetzen. Sie hatte mir wirklich ziemlich heftig zugesetzt.
    Kurz nach halb zehn kam Edna aus der Tür und wackelte die Straße hinunter. Ich wartete, bis sie die Straßenecke erreicht hatte, dann machte ich mich an die Verfolgung. Ich hielt mich weiter auf der anderen Straßenseite.

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