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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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mir.«
    Jetzt war ich beeindruckt, und sie schien es mir anzusehen.
    »Meine Oma hat es mir hinterlassen«, sagte sie ungeduldig. »Duane und ich waren schon zusammen, und sie wollte, dass wir ein anständiges Haus haben, um darin zu leben.«
    Das erklärte die altmodische Einrichtung ringsum und die halb vertrockneten Topfpflanzen. Lottie und Duane waren eingezogen und hatten sämtliches Mobiliar behalten, bis auf die Sachen in diesem Raum. Lotties Großmutter musste wohlhabend gewesen sein. Lottie sah aus und redete, als wäre sie auf eine Privatschule gegangen. (Das bin ich auch, aber ich klinge nicht so.) Ich fragte mich, ob ihr voller Name vielleicht Charlotte lautete und ob sie die Agentur weiter betreiben würde, nachdem sie keinen Duane mehr hatte, der die Fußarbeit machte. Susie hatte ihr Geschäft ohne den verstorbenen Rennie weitergeführt, doch ich konnte mir nicht vorstellen, wie die junge Frau im Sessel gegenüber durch schmuddelige Kneipen zog und an Straßenecken herumhing, um im Auftrag irgendwelcher Mandanten Leute zu beschatten.
    »Was ist mit Duane passiert?«, fragte sie unvermittelt in scharfem Ton, und ihre Augen blitzten wie grünes Eis.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich. »Aber ich möchte es herausfinden. Wie lange waren Sie beide zusammen?«
    Zum ersten Mal wich der Blick aus den grünen Augen meinem Blick aus. Sie wollte nicht, dass ich ihren Schmerz sah. »Fast sechs Jahre. Duane war ein verdammt guter Detektiv, wissen Sie?« Ihre Stimme zitterte leicht.
    »Ja, ich weiß«, räumte ich ein. »Lottie, warum ist er zur Duke Detective Agency gefahren? Hat er dort nach mir gesucht? Falls ja, woher hat er gewusst, dass er mich dort finden kann? Oder dass man ihm dort zumindest verraten kann, wo ich zu finden bin? Ich habe ihm nichts von Susie Duke erzählt.«
    »Wie ich bereits sagte«, entgegnete sie ungeduldig. »Duane war ein verdammt guter Detektiv. Er hat Ihnen diese Geschichte von Anfang an nicht abgekauft, dass Sie die alte Frau noch von Rotherhithe her kennen. Jemand bezahlt Sie, um nach ihr zu suchen, und das bedeutet, dass Sie für eine andere Agentur arbeiten. Also hat er herumgefragt. Zuerst kam er nicht weiter, aber schließlich fand er jemanden, der ihm erzählte, dass Sie für eine Agentur in Camden arbeiten.«
    »Ich habe mich überall nach ihm erkundigt«, entgegnete ich, »aber niemand kannte ihn. Ich bin überrascht, dass er jemanden gefunden hat, der mich kannte. Wer hat ihm den Tipp gegeben?«
    Sie lächelte mich spöttisch an. »Das ist geheim«, sagte sie.
    Wo hatte ich das bloß schon mal gehört? Ich machte mir nicht die Mühe, mit ihr über meine Gründe für mein Interesse an Edna zu argumentieren. Sie hätte mir nicht geglaubt, erst recht nicht, nachdem sie und Duane herausgefunden hatten, dass ich mit der Duke Detective Agency zu tun hatte, ganz gleich, wie dünn diese Verbindung sein mochte.
    »Jemand bezahlt Sie und Duane dafür, dass Sie Edna finden, und noch mehr«, sagte ich. »Wer ist Ihr Mandant? Was will er von Edna?«
    Sie öffnete den Mund zu einer Antwort, doch ich kam ihr zuvor. »Sagen Sie mir nicht, das wäre vertraulich, okay? Diese Geschichte hat bereits ein Menschenleben gekostet – das von Duane. Es sei denn, er war herzkrank oder etwas in der Art. War er?«
    Sie schüttelte den Kopf und befeuchtete mit der Zungenspitze ihre Lippen. Sie war längst nicht so beherrscht, wie sie den Eindruck erwecken wollte. Wie konnte sie auch? Sie hatte einen furchtbaren Schock erlitten und nicht nur ihren Geschäftspartner verloren, sondern ihren langjährigen Freund und Geliebten. Sie musste ein klein wenig älter sein, als sie aussah, schätzungsweise acht- oder neunundzwanzig. Ich hatte Duane auf Mitte dreißig geschätzt. Wenn man alles bedachte, schlug sie sich in ihrer Situation überraschend gut. Sie konnte dennoch jeden Moment die Nerven verlieren. Ich fühlte mich grausam und schikanös, sie in einer so schmerzlichen Zeit zu belästigen, doch die Umstände ließen mir gar keine andere Wahl, wie ich mir eindringlich gesagt hatte, noch bevor ich losgezogen war.
    »Lottie«, begann ich. »Ich weiß nicht, welche Art von Aufträgen Ihre Agentur übernimmt – aber Sie haben bisher noch nie mit Mord oder Mördern zu tun gehabt, ist das richtig?«
    Sie erbleichte. »Wer sagt, dass er ermordet wurde?«
    »Bis jetzt noch niemand, soweit ich weiß. Aber die Möglichkeit scheint zu bestehen, Lottie. Deswegen möchte ich, dass wir annehmen … dass wir als

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