Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones
die Angelegenheit ins Rollen zu bringen. »Okay, Les«, begann ich. »Als ich dir und Susie die Person beschrieb, die Edna beschattet hat, wusstest du sofort, dass ich von Duane Gardner spreche, aber du hast kein Wort gesagt.«
»Hätte doch keinen Sinn gemacht, Duanes Deckung auffliegen zu lassen«, krächzte Les und warf Lottie einen nervösen, flehentlichen Blick zu. »Ich wusste nicht, was er vorhatte, aber ich schätzte, dass es etwas Geschäftliches war.«
»Geschäftlich arbeitest du für die Agentur von Susie Duke«, schnappte ich.
»Ich bin freier Mitarbeiter, oder vielleicht nicht?«, konterte er nicht zu Unrecht. »Ich arbeite genauso wenig regelmäßig für Susie wie du. Wenn sie mich braucht, ruft sie an. Ich arbeite auch noch für andere Agenturen, auf der gleichen Basis. Beispielsweise für Lottie und Duane hier. Für eine ganze Menge Agenturen sogar. Sie alle wissen, dass sie sich auf mich verlassen können. Meine Güte, Fran – wenn ich nur für Susie arbeiten würde, wäre ich längst verhungert!«
Lottie bestätigte seine Worte. »Er arbeitet tatsächlich gelegentlich für unsere Agentur. Wir brauchen hin und wieder Verstärkung. Duane hat es meistens alleine geschafft, aber manchmal brauchte er Hilfe.«
Sie brach ab und runzelte die Stirn. Vielleicht war ihr in diesem Moment klar geworden, dass sie die Dienste von Les oder jemandem wie ihm benötigen würde, falls sie vorhatte, in diesem Geschäft zu bleiben. Les hin und wieder zu beschäftigen war eine Sache. Ihn permanent um sich herum zu haben eine ganz andere. Sie bedachte ihn mit einem abschätzenden Blick und kaute nachdenklich schweigend auf ihrer Unterlippe.
»Jepp. Genau so ist es!«, sagte Les mit einigem Selbstbewusstsein.
Ich nahm an, dass er in den gleichen Bahnen dachte wie Lottie. Kein Wunder, dass er hergekommen war, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Er sah vorher, dass eine Menge Arbeit auf ihn wartete von Seiten der Agentur, die nun Lottie allein gehörte.
»Was hatte Duane in Susies Büro zu suchen?«, fragte ich unvermittelt.
Seine Selbstsicherheit schwand mit beinahe komischer Schnelligkeit dahin. »Keine Ahnung, Darling. Ehrlich, ich hab keinen blassen Schimmer.« Er breitete die Hände aus, um seine Worte zu untermalen.
»War er etwa dort, um dich zu treffen?« Ich hatte die ganze Zeit über angenommen, dass Duane nach mir gesucht hatte, und Janice Morgan dachte das Gleiche. Doch Duane hatte Les Hooper viel länger gekannt als mich – Hooper war ein alter Kumpan und gelegentlicher Mitarbeiter. War Duane mit Les verabredet gewesen? Oder hatte er ihn vielleicht sogar in Susies Agentur getroffen an jenem schicksalhaften Morgen? War er womöglich Duanes Killer?
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie Lottie langsam und abschätzend blinzelte wie eine Raubkatze.
»Ah, nein!«, sagte Les hastig und beugte sich vor, während er mit einem nikotinfleckigen dicken Wurstfinger unter meiner Nase fuchtelte, um seine Worte zu betonen. »So etwas hätte er nicht getan. Hätte er sich mit mir treffen wollen, dann hätten wir uns unten in der Kneipe verabredet. Und wenn es dringend gewesen wäre, hätte er mich auf dem Mobiltelefon angerufen. Nein, er ist bestimmt nicht wegen mir in Susies Büro gewesen. Wäre nicht nötig gewesen, verstehst du? Normalerweise hat er angerufen, und dann bin ich zu ihm gefahren. Hierhin, in dieses Büro. Richtig, Lottie?«
Diesmal war ihre Bestätigung seiner Worte nur halbherzig. Sie achtete nicht länger gebannt auf das, was er sagte, sondern hing irgendwelchen eigenen Gedanken nach. Ich nahm an, dass sie gar nicht so viel anders waren als meine eigenen. »Hmmm«, murmelte sie.
Les bedachte sie mit einem tadelnden Blick. »Ich weiß nicht, was er in Susie Dukes Büro gemacht hat, Mädels, ganz ehrlich nicht!«
Er hatte ziemlich stark zu schwitzen angefangen. Sein Körpergeruch war stärker geworden und hatte weitere Nuancen hinzugewonnen, wie beispielsweise den Geruch nach frittiertem Essen. Die Werbeleute, welche diese schicken Weine beschreiben, hätten sicherlich ein paar passende Zeilen zu Les gefunden, vielleicht in der Art: voll, reif und fruchtig mit einer Spur von Frittenbude und Hinterhofwerkstatt.
»Hast du ihm den Schlüssel geliehen? Susie hat mir erzählt, dass sie dir einen Schlüssel für die Bürotür überlassen hat.« Ich beugte mich nach Art eines erfahrenen Verhörspezialisten vor und fixierte ihn mit einem Blick, der so direkt war, wie ich ihn nur zu Stande
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