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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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ein und trat niemandem auf die Füße.
    Oder zumindest war es die Art, wie ich die Zeichen für mich las.
    Ich konnte nichts unternehmen, bevor Ganesh nicht gegangen war, und dann war es bereits zu spät, um noch irgendwo anzurufen. Ich musste bis zum Morgen warten. Ich entschied mich für die Frühstückszeit, weil ich annahm, dass Duane und Lottie die Agentur von zu Hause aus geführt hatten. Ich wollte sie erreichen, bevor sie das Haus verließ. Es bestand die Möglichkeit, dass ich auch jetzt nur einen Anrufbeantworter erwischte – doch ich hatte Glück.
    »Ja?« Das war alles, womit sie sich meldete. Sie nannte weder einen Namen noch ein Geschäft. Unter den gegebenen Umständen brauchte sie keine professionellen Aufträge.
    »Spreche ich mit Lottie Forester?«, erkundigte ich mich.
    Sie zögerte. »Ja«, antwortete sie dann. Ihre Stimme klang jung und zurückhaltend. Sie hatte mit der Polizei zu tun gehabt. Vielleicht dachte sie, ich wäre eine Reporterin von irgendeinem Revolverblatt. Wenn ein Privatdetektiv ermordet wird, wittert selbst der blutigste Anfänger von einem Reporter eine gute Story. Es hätte mich nicht überrascht, wenn nicht schon der eine oder andere Reporter an ihrer Haustür geklingelt hatte, und falls nicht, so würde es bestimmt bald geschehen.
    »Mein Name ist Fran Varady«, stellte ich mich vor. »Hat Duane Ihnen von mir erzählt?«
    »Ja.« Die Antwort war die gleiche, doch der Tonfall wurde ein wenig feindseliger. Wollte sie etwa mir die Schuld geben für das, was mit ihrem Freund geschehen war?
    »Ich würde gerne vorbeikommen und mich mit Ihnen unterhalten«, sagte ich. »Ich denke, wir müssen reden, Lottie. Mir ist vollkommen klar, dass dies eine schlimme Zeit für sie ist, aber es wird noch eine ganze Weile nicht besser werden. Diese Sache kann nicht so lange warten. Wir beide möchten das Gleiche wissen, Lottie, Sie und ich, oder vielleicht nicht? Wir möchten wissen, wer Duane ermordet hat.«
    Ich dachte, dass ich erneut ein einsilbiges Ja zu hören bekäme, doch stattdessen sagte sie sofort: »Kommen Sie noch heute Morgen. Können Sie um halb elf hier sein?«
    »Sagen wir elf, um sicher zu sein«, erwiderte ich. »Ich muss die Adresse erst finden.«
    »Wir stehen im Telefonbuch«, erwiderte sie knapp. »Sie können in der Waterloo Station einen Vorstadtzug besteigen. Fahren Sie damit bis zur Fulwell Station. Wir wohnen ganz in der Nähe des Golfplatzes.« Sie legte auf.
    Mir dämmerte, während ich ebenfalls auflegte, dass ich im Begriff stand, eine Person zu besuchen, die in tiefer Trauer und ziemlich sicher in einem Schockzustand war. Mein Vorgehen als taktlos zu bezeichnen war eine grobe Untertreibung. Doch ich hatte die Zeit nicht auf meiner Seite. Die Polizei hatte Lottie vielleicht schon gesagt, dass sie nicht mit jedermann über den Fall sprechen durfte. Ich war nicht jedermann – ich war die Person, die den Toten gefunden hatte. Doch falls sie Zeit fand nachzudenken – und Zeit, ein wenig von ihrer Fassung zurückzuerlangen –, dann verschloss sie sich möglicherweise vor mir, und ich würde überhaupt nichts aus ihrem Mund erfahren.
    Ironisch überlegte ich, dass ich vielleicht eine Karriere als Reporterin in der Welt der Regenbogenpresse verpasst hatte. Ihre Leute arbeiten nach dem gleichen Prinzip. Sei schnell vor Ort, oder du bekommst deine Geschichte nie. Ich fühlte Scham in mir aufsteigen, doch ich war immer noch fest entschlossen. »Bonnie!«, sagte ich laut zu meiner Hündin, und sie spitzte ein Ohr. »Susie denkt, ich wäre ein Naturtalent für das Detektivgeschäft, aber das bin ich nicht. Ich bin viel zu sensibel dafür.«
    »Ach tatsächlich …?«, echote Ganeshs zweifelnde Stimme in meinem Kopf umher. Es war ein unangenehmer, sarkastischer Tonfall.
    »Niemand versteht mich«, sagte ich zu Bonnie.
    Diesmal schien selbst Bonnies Gesichtsausdruck »Tatsächlich?« zu fragen.
    Sie war überhaupt nicht so, wie ich es erwartet hatte, absolut nicht. Ich wusste nicht mit Sicherheit, was ich erwartet hatte – außer ihrer verständlichen Trauer. Nach ihrer Stimme zu urteilen war sie jung und gebildet. Andererseits hatte ich mir aufgrund meiner Erfahrungen mit Duane vorgestellt, dass seine Partnerin genau wie Duane selbst wahrscheinlich ein wenig verrückt war. Man muss ziemlich tough sein, um sich mit der tagtäglichen Schäbigkeit des Lebens auseinanderzusetzen, betrachtet vom Standpunkt des Detektivs aus. Susie Duke benutzte blonde Locken und eine muntere

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