und das Fußballphantom
kupferner Zuckerwatte-Kessel, aus einer Wurfbude drang das Scheppern getroffener Blechdosen, und als Bob der Duft von Hotdogs in die Nase stieg, musste er wieder an das Spiel denken. Und an Tom, der in diesem Moment alles gab, um seiner Mannschaft zum Sieg zu verhelfen, nicht ahnend, dass in wenigen Minuten alles anders sein könnte. Völlig anders.
Im gleichen Moment fiel dem dritten Detektiv ein Fernsehgerät ins Auge. Es stand hoch auf einem Regal in einer Glücksbude, wo man mit dem richtigen Los plüschige Löwen und klapprige Toaster gewinnen konnte. Ein alter Mann saß davor und schaute dem Treiben auf dem Bildschirm zu, während zwei junge Mädchen die Lose verkauften.
»Just, warte kurz. Ich glaube, da läuft unser Spiel!« Bob zeigte zu dem Fernseher. »Ich schau mal schnell, wie es steht.« Er lief hinüber zu der Bude und versuchte die Ergebnisanzeige zu entziffern, die rechts oben in das Fernsehbild eingeblendet war. Aber die Ziffern waren zu klein. Oder Bobs Kontaktlinsen nicht mehr stark genug.
»Entschuldigen Sie«, sprach er den alten Mann an, »können Sie mir vielleicht sagen, wie es in dem Spiel steht?«
Der Alte drehte ihm langsam den Kopf zu. »Interessierst dich wohl für Fußball, was?«
»Ja, ein wenig.« Bob lächelte freundlich und verbarg seine Ungeduld, so gut es ging.
»Mir gefällt ja Baseball besser. Das gute alte Baseball. Kennst du Sandy Koufax? Nein? Das war ein Pitcher, kann ich dir sagen! Und ein Linkshänder dazu! Seine Würfe waren unberechenbar! Pauh!« Der Alte deutete einen Wurf an und schnitt eine grimmige Miene dazu.
»Tut mir leid, den kenne ich nicht.« Bob konnte seine Ungeduld jetzt kaum noch bezähmen. »Und dieses Spiel da? Wie steht’s denn?«
Der Alte glotzte ihn eine Sekunde verständnislos an. »2:2«, sagte er dann kurz angebunden und wandte sich ab. Wie konnte man sich nur für Fußball interessieren!
Bob eilte zu Justus zurück. »2:2. Und nur noch elf Minuten zu spielen.« Seine Augen glänzten hoffnungsvoll. »Vielleicht haben wir Glück!«
»Warten wir’s ab.«
Kurze Zeit später hatten sie den breiten Teil des Piers hinter sich gelassen, auf dem sich der Jahrmarkt befand. Von hier führte ein schmalerer Steg weiter hinaus aufs Wasser. Der Wind blies hier um einiges stärker und zahlreiche Möwen bevölkerten die Poller oder ließen sich von der Seebrise in der Luft schaukeln. Fischer hielten ihre langen Angelruten ins Wasser, Münzteleskope boten die Möglichkeit zu einem Rundumblick über die Küste, und etliche weiß gestrichene Bänke luden zu einer kurzen Rast ein. Weiter vorne dehnte sich der Pier dann wieder zu einer größeren Plattform aus und dort stand das Lonely Turtle .
Das Restaurant war bekannt für seine frisch zubereiteten Meeresfrüchte und seine herrliche Lage. Während man schmackhafte Langusten verspeiste, konnte man weit draußen die Ozeanriesen beobachten, die nach Japan oder Südamerika fuhren.
Aber die beiden Detektive hatten für die Schönheit des Restaurants keinen Blick übrig. Sie interessierten sich viel mehr für die Menschen, die in seine Richtung unterwegs waren. Familien mit Kindern, Jogger, die hier eine kleine Pause einlegten, Fischer, Spaziergänger. So unauffällig wie möglich musterten sie jeden Einzelnen und hielten insbesondere nach Chiltons blondem Haarschopf Ausschau.
»Hey, Leute!« Peter war wieder bei ihnen. Etwas außer Atem blieb er neben ihnen stehen. »Ich hatte Glück. Als ich das zweite Mal die Colorado Avenue entlangfuhr, parkte gerade einer direkt vor dem Weg zum Pier aus. Habt ihr schon jemanden entdeckt?« Er sah sich um. »Wieso eigentlich hier? Was macht ihr hier?«
Justus erzählte ihm kurz von den Anweisungen des Namenlosen.
»Okay. Übrigens, es steht schon 3:2. Die Tornados müssen ausgeglichen haben, aber dann hat Stanton gerade einen direkten Freistoß versenkt. Ich habe es gesehen, als ich an so einer Losbude vorbeigelaufen bin, in der das Spiel im Fernsehen lief.«
Bob sah auf die Uhr. »Mist. Nur noch sieben Minuten. Damit können wir eine Verlängerung wohl vergessen.«
Justus hatte dem Gespräch zwar zugehört, dabei jedoch die ganze Zeit nach vorne zum Lonely Turtle geblickt. Jetzt wandte er sich langsam um und senkte die Stimme. »Da vorne ist Chilton. Auf ein Uhr. An der Bank unter der Laterne.«
Peter und Bob waren als Detektive erfahren genug, um nicht gleich hinzuglotzen. Ganz beiläufig drehten sie ihre Köpfe so, dass die Bank in ihr Blickfeld geriet.
»Seh
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