und das Fußballphantom
ihn.«
»Ich auch. Er spricht«, sagte Bob und lauschte ins Handy. »Fragt, was er tun soll … Unter der Sitzfläche klebt ein Umschlag, sagt der Namenlose.«
»Er bückt sich und … hat jetzt ein Kuvert in der Hand«, bestätigte Justus. »Er öffnet es, holt ein Blatt Papier heraus, liest es … und greift sich an den Kopf. Sagt er was, Bob?« Der Erste Detektiv zückte wieder Block und Stift.
»Ja, wartet, er … Oh Gott!«
»Was?«
»Es ist eine Matheaufgabe. Schnell, schreib mit, Just! Die Wurzel aus 2209 multipliziert … mit der … Wurzel aus … 24336 …«
»Spinnt der?«, regte sich Peter auf. »Das kann doch keiner einfach so ausrechnen!«
»Leise!« Justus schüttelte unwirsch den Kopf.
»Plus 668, von allem dann 10% und das mal 62,5.« Bob lauschte angespannt. »Chilton soll die Lösung nennen und dann … nachdenken.«
»Nachdenken?«, echote Peter. »Was meint er damit?«
»Keine Ahnung, mehr hat er nicht gesagt.«
Justus sah zwischen seinem Block und der Bank hin und her. »Ich habe da so eine Ahnung. Aber zunächst müssen wir die Aufgabe lösen.«
Peter stieß einen verächtlichen Laut aus. »Unmöglich! Ohne Taschenrechner findet Chilton das nie heraus. Und wo soll er den jetzt hernehmen?«
Justus fuhr herum. »Taschenrechner! Genial, Zweiter!« Er blickte zurück zu den Fahrgeschäften. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir irgendwo dahinten einen auftreiben.«
Peter verstand sofort. »Ich organisiere einen. Bin gleich wieder da!«
Er wollte gerade loslaufen, als ihn Bob am Ärmel zurückhielt.
»Was ist?«, fragte Peter.
Der dritte Detektiv spürte, wie sich sein Herzschlag erhöhte. »Auf zehn Uhr. Der Typ, der so auffällig unauffällig den Speisekartenaushang vom Lonely Turtle studiert. Feuerrote Haare, breite Schultern, fieses Gesicht. Und dauernd ein Handy am Ohr. Ich glaube, das ist der Komplize!«
85. Minute
Justus nickte. »Du hast recht, Dritter. Das könnte er sein. Ab und zu sieht er auch zu Chilton hinüber.«
In Peters Magen grummelte es unruhig. »Sieht ja nicht wirklich sympathisch aus, der Kerl. Bräuchte ich für ’nen Film einen Auftragskiller, würde ich den nehmen.«
»Aber wenigstens wissen wir jetzt, auf wen wir achtgeben müssen. Hol jetzt schnell den Taschenrechner, Zweiter. Wir haben nur noch fünf Minuten.«
»Plus Nachspielzeit.« Peter machte eine abschätzende Handbewegung. »Zwei, drei, wenn wir Glück haben, vielleicht sogar vier Minuten. Gib mir den Zettel mit, Just. Bin gleich wieder da.«
Während Peter versuchte, einen Taschenrechner aufzutreiben, nahmen Justus und Bob den Rothaarigen genauer ins Visier. Und je länger sie ihn beobachteten, desto mehr erhärtete sich ihr Verdacht: Dieser Mann war der Komplize des Namenlosen. Er war es, der Chilton auf Schritt und Tritt folgen und ihn keine Sekunde aus den Augen lassen sollte. Wenn man etwas genauer hinsah, tat er das sogar so offensichtlich, dass Chilton es bemerken musste. Was entweder dafür sprach, dass der Mann sehr einfältig war oder dass er überhaupt keine Veranlassung sah, Chilton über sich im Unklaren zu lassen. Die beiden Detektive tippten auf Letzteres. Chilton sollte nicht einen einzigen Augenblick daran zweifeln, dass er keine Chance hatte.
Drei Minuten später war Peter zurück. »50000«, flüsterte er atemlos. »Der Mann im Riesenradhäuschen hat mir seinen Taschenrechner geliehen.«
»50000? Sicher?«, fragte Justus.
»Hab’s zweimal durchgerechnet.«
Der Erste Detektiv nickte. »Gut, dann wird es jetzt spannend. Angesichts der Zeitknappheit müssen wir improvisieren. Und auf die Schnelle ist mir kein anderer Plan eingefallen. Hört zu, Kollegen …«
Peter hatte den leichtesten Job. Er sollte das Handy mitnehmen und zurück zur Losbude gehen. Vielleicht fiel ja doch noch der Ausgleich und sie gewannen Zeit – falls den Namenlosen das überhaupt interessierte. Dort an der Losbude würden sie sich dann alle wieder treffen.
Dem Zweiten Detektiv kam dieser Part natürlich nicht ungelegen, aber es hatte seinen Grund, warum Justus und Bob den kniffligen Teil übernehmen mussten: Justus konnte am besten schauspielern und Bob machte einen argloseren Eindruck als Peter. Außerdem hatte er seine Nerven eine Spur besser unter Kontrolle, wenn es darauf ankam. Und beides würde in den nächsten Minuten entscheidend sein.
»Also dann: Viel Glück, Kollegen!« Peter hätte gerne zuversichtlicher gelächelt. Das Handy am Ohr drehte er sich um und lief los Richtung
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