Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und das Geheimnis der Saerge

und das Geheimnis der Saerge

Titel: und das Geheimnis der Saerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
Vom Netzwerk:
dass sie sie hinter sich geschlossen hatten. Ohne lange zu überlegen, nahm er den Weg, den er gekommen war und rannte zu Peters Versteck. »Bob ist weg«, keuchte er, als er angekommen war. »Die Tür steht offen. Außerdem habe ich einen Schlag und vorher Schritte gehört!«
    Peter deutete zum Lichtschacht. Der Erste Detektiv nickte. Sie schlichen hin und starrten in die Höhle. Zu hören war nichts, außer den Rufen einiger Nachtvögel über ihnen. Das Mondlicht tauchte die Felsen in fahles Licht. Selbst die kleinsten Vorsprünge warfen bizarre Schatten. In Justus’ Kopf schwirrten die Gedanken umher wie die Glühwürmchen, die vor ihm durch die Nacht taumelten.
    Plötzlich drangen laute Stimmen aus dem Schacht. Peter stieß ihn in die Seite. Sie duckten sich an den Schachtrand, damit sie nicht gesehen wurden, wenn jemand heraufleuchtete. Aus dem Stimmengewirr war eindeutig die von Bob herauszuhören. Sie war lauter als sonst. Offenbar wollte ihr Freund auf sich aufmerksam machen. Eine krächzende Männerstimme schrie einige unverständliche Worte, eine zweite, wesentlich hellere, rief etwas, das sich anhörte wie »gefangen nehmen«.
    Justus und Peter lauschten atemlos. Der Erste Detektiv verstand die Worte »Raubzug« und »Lümmel«. Dann wollte der Krächzer auf Englisch wissen, ob Bob allein war. Der tat, als verstehe er die Frage nicht.
    »Okay«, schaltete sich die hellere Stimme ein. »An der Verständigung soll es nicht liegen. Wo sind deine neugierigen Freunde?«
    »Bringen den Schlüssel zurück«, antwortete Bob frech. »Und dann holen sie die Polizei.«
    »Du ungezogener Bengel«, die Stimme überschlug sich fast. »Der Posten im Dorf ist seit vier Stunden nicht mehr besetzt.«
    »Aber der Notruf funktioniert doch noch, oder?«, fragte Bob schlagfertig.
    »Und wenn schon. Wir sorgen dafür, dass dich hier keiner mehr findet.«
    Peter stieß Justus an und deutete zum Höhleneingang. Der Erste Detektiv verstand sofort. Sie sprinteten los – aber zu spät. Die Holztür war von innen verriegelt worden.
    »Wie wär’s, wenn wir durch den Lichtschacht hineinkletterten?«
    »Und da unten nehmen die uns dann einzeln in Empfang?« Der Erste Detektiv schüttelte heftig den Kopf. »Nein, nein. Wir brauchen Hilfe, und zwar schnell. Wenn wir Glück haben, haben die beiden drüben an der Straße ihr Auto stehen. Und das werden wir uns einfach kurz ausborgen.«

Einbruch um Mitternacht
    Justus lief zu seinem Versteck, um eine Karte zu holen. Dann rannten sie den Weg hinunter. An der letzten Biegung vor der Straße packte der Erste Detektiv Peter am Pullover und hielt ihn zurück. »Vielleicht haben die einen Aufpasser zurückgelassen«, keuchte er. »Wir müssen vorsichtig sein!«
    Peter nickte und deutete nach links in den Wald. Sie schnitten die Kurve ab und lugten durch einige Büsche auf die Straße. Weit und breit war nichts und niemand zu sehen – allerdings auch kein Auto.
    »Und jetzt?«, stieß Peter hervor.
    »Sieh mal, da drüben!« Justus zeigte auf die gegenüberliegende Seite. Im Mondlicht schimmerte aus dem Straßengraben der Griff eines Motorrollers. Peter griff eine Astgabel und zielte darauf. Mit hellem Ton traf sie auf Metall. Nichts rührte sich.
    »Niemand da. Kannst du das Ding kurzschließen?«
    »Mal sehen.« Schon sprang Peter über die Straße und hievte den Motorroller aus dem Graben. Er ging in die Hocke und machte sich an die Arbeit. Lange dauerte es nicht, dann tuckerte das Gefährt los. Hinter Peter schwang sich Justus auf den Rücksitz. Er warf einen knappen Blick auf den Sternenhimmel. »Norden ist hinter uns«, sagte er bestimmt. »Dreh um!«
    »Wo willst du hin?«
    »Gute Frage«, sagte Justus, während sie losfuhren. »Entweder zur Polizei, aber da wir nicht in der Großstadt sind, befürchte ich, dass wir niemanden antreffen.«
    »Oder?«, fuhr der Zweite Detektiv hastig dazwischen.
    »Zur Höhlenfrau«, antwortete Justus nachdenklich. »Bob war doch ganz begeistert von ihr. Sie kennt sich angeblich in den Höhlen hier aus. Und die Wirtin hat erzählt, dass sie auch nachts unterwegs ist.«
    »Sie hat erzählt, dass das erzählt wird«, stellte Peter richtig.
    »Hast du einen besseren Vorschlag?«
    Der Zweite Detektiv schüttelte den Kopf.
    Nicht ein einziges Auto kam ihnen entgegen. An einer großen Kreuzung bat Justus seinen Freund kurz anzuhalten. Im Lichtkegel des Scheinwerfers warf er einen Blick auf die Karte. »Okay«, sagte er. »Hier links hinauf.« Er deutete auf

Weitere Kostenlose Bücher