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und das Geheimnis der Saerge

und das Geheimnis der Saerge

Titel: und das Geheimnis der Saerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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zweiten Eingang oder nicht?« Er stöhnte mehr als er sprach.
    »Einen einzigen«, sagte Babette nach einer Pause. »Er ist zugemauert.«
    »Egal. Wo ist er? Vielleicht hat ihn ja jemand aufgebrochen!« Peter zog Justus die Karte aus der Hosentasche und breitete sie hastig auf dem Küchentisch aus. »Bitte, wo ist er?«
    Babette schüttelte den Kopf. »Das geht so nicht. Ich kann euch das auf der Karte nicht zeigen. Außerdem fändet ihr den Weg ohnehin nicht allein. Kommt morgen früh wieder, und ich führe euch.«
    »Morgen früh?« Peter sprang erbost auf. »Wir lassen Bob doch nicht so lange schmoren!«
    Justus drückte den Zweiten Detektiv auf den Sessel zurück. »Liebe Frau Eberle«, sagte er eindringlich. »Wir werden ganz bestimmt nicht so lange warten. Unser Freund ist in Gefahr, verstehen Sie? In Gefahr! Wenn Sie uns nicht helfen können, müssen wir schnurstracks in die nächste größere Stadt zur Polizei!«
    Die Frau starrte ihn an, stand auf und ging wortlos hinaus. Peter wollte ihr nach.
    »Lass!« Justus hielt ihn am Oberarm zurück.
    Ärgerlich befreite sich der Zweite Detektiv. »Die spinnt doch! Wir können doch nicht einfach hier herumsitzen!«
    »Weiß ich selber. Sie kommt bestimmt zurück.«
    »Du hast Nerven!«
    Die Tür ging wieder auf. Sie trauten ihren Augen nicht. Als wäre sie unter dem Nachthemd angezogen gewesen, stand Babette Eberle in voller Ausrüstung vor ihnen: Eingehüllt in ein rotes Regencape, das so gar nicht zu einer lauen Sommernacht passen wollte, mit schweren genagelten Schuhen und einem Wanderstab in der Hand. Sogar das Haarnetz hatte sie gegen einen Helm getauscht.
    »Wie seid ihr hergekommen?«, fragte sie.
    »Mit einem Motorroller«, antwortete Justus schnell.
    »Wir nehmen meinen Wagen«, entschied die Frau und tippte Justus auf die Brust. Dann wandte sie sich an Peter. »Du folgst uns mit eurem Roller.« Der Zweite Detektiv nickte.
    Auf dem Weg zur Tür stutzte Babette. Sie bückte sich, hob das Stück Blumendraht auf und betrachtete es kurz von allen Seiten. »Alle Achtung«, sagte sie und drückte dem verdutzten Peter den Draht in die Hand. »Mein Vater hätte seine Freude an dir gehabt.«

Wie vom Erdboden verschluckt
    Während Babette ihr Auto aus dem Holzverschlag neben dem Haus holte, fingerte Justus im Schein der einzigen Straßenlampe weit und breit am Sitzkissen des Motorrollers herum.
    »Was machst du?«, wollte Peter wissen.
    »Nachsehen, ob da was darunter ist.« Tatsächlich zeigte sich ein kleines Fach.
    »Ich dachte, ihr habt es so eilig«, hörten die beiden Babettes strenge Stimme.
    »Wir sind schon da«, übertrieb Justus. Er fasste in die Öffnung und angelte etliche Zettel heraus. Ohne hinzusehen, stopfte er sie in seine Jackentasche.
    »Fahrt nicht zu schnell«, sagte Peter, als sich Justus dem altertümlichen Gefährt der Höhlenfrau zuwandte.
    »Keine Angst«, gab der Erste Detektiv zurück, »ihr Auto kann kaum schneller sein als der Roller.«
    Er sollte sich gehörig täuschen. Babette, die auch im Auto ihren Umhang nicht auszog und hinter diesem großen Lenkrad aussah wie ein Fabelwesen, legte einen richtigen Blitzstart hin. Zügig rollten sie aus dem Dorf. Überrascht klammerte Justus sich an den Türgriff. »Peter darf uns nicht verlieren.« Schon als er das sagte, ahnte er, dass er wieder eine barsche Antwort bekommen würde.
    »Dann muss er sich beeilen«, tönte Babette prompt ungerührt.
    Justus sah die Frau von der Seite an und wusste nicht so recht, ob er sich über sie wundern oder ärgern sollte. Schweigend fuhren sie den Hang hinunter, den die zwei ?? heraufgekommen waren. Unten bogen sie allerdings nach rechts ab.
    »Wo fahren wir hin?«, fragte der Erste Detektiv.
    »Ihr kennt euch doch hier sowieso nicht aus. Wozu viele Worte verlieren. Sag mir lieber, ob ihr gut zu Fuß seid.«
    »Na klar.«
    »Hm.« Im matt gewordenen Mondlicht sah Justus, wie sie die Stirn runzelte. »Wir werden ja sehen.«
    Die drei ??? hatten schon mit vielen ungewöhnlichen Menschen zu tun gehabt. Die kleine Frau mit dem großen Helm hatte gute Chancen, die Spitzenposition der Hitliste zu erklimmen. Jedenfalls würde er sie gleich nach der Rückkehr nach Rocky Beach von Kopf bis Fuß beschreiben und in ihr Computerarchiv aufnehmen. Außerdem hatte seine Freundin Lys die Idee gehabt, aus ihren spannendsten Fällen Hörspiele zu machen. Lys, die ihre Karriere als Schauspielerin unterbrochen hatte, um das College zu beenden, wollte jeweils den Part der

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