und das Geheimnis der Tuerme
sammeln. Sie schichteten etwas Holz für ein Lagerfeuer auf. Flame entzündete es mit ihrer magischen Feuerkraft und der erste Stapel »Käseträumerei« – gegrillte Toasts mit Käse und Chutney – wurden als Mittagessen zubereitet und mit großem Appetit und viel Fingerschlecken verputzt.
»Das Lagerleben beginnt!«, sagte Flame.
Während die Cantrip-Schwestern den Kühlschrank und die Speisekammer räuberten und geschäftig zwischen dem Haus und ihrem Lager hin und her rannten, war Mum damit beschäftigt, Dinge für den Flohmarkt zusammenzusuchen, der während des Dorffestes stattfinden würde.
Auf Cantrip Towers gab es viele Schränke. Etliche von ihnen hatten Grandma und Mrs Duggery – die magische alte Dame, die zu ihnen gekommen war, um Cantrip Towers vor Glenda Glass zu beschützen – bereits ausgeräumt. Aber es gab noch immer ein paar Truhen und Kommoden, in die seit langer Zeit niemand mehr einen Blick geworfen hatte.
Im Gegensatz zu ihrem Ehemann war Ottalie Cantrip ein ordnungsliebender Mensch, und so war sie froh, ein paar Dinge auf den Flohmarkt geben zu können. Es ist schließlich für einen guten Zweck, dachte sie.
Dad war in seinem Büro in der Stadt und so bot sich eine gute Möglichkeit, ein paar Kartons zu füllen und die Sachen im Rathaus vorbeizubringen.
Wenn Colin zu Hause wäre, würde er wahrscheinlich alles irgendwie ins Haus zurückschaffen, dachte Mum lächelnd. Und so ergriff sie die Gelegenheit beim Schopfe, einen der Schränke im ersten Stock auszuräumen. An seiner Rückwand lehnten einige Porträts.
Hier hat seit Jahren niemand einen Blick hineingeworfen, dachte Mum. Gut, dass ich ihn mir vorgenommen habe. Charles Smythson kann sich die Porträts ansehen, wenn er kommt. Dann nahm sie ihre Suche nach Sachen für den Flohmarkt wieder auf.
Eines der Dinge, die Mum fand, war ein kleines Holzkästchen mit einem Muster auf dem Deckel. Es war lang genug, um Stifte darin aufzubewahren und hatte etwa die Breite eines Kuverts. Es erinnerte sie an die alten Zigarrenetuis, die die Leute besessen hatten, als sie noch klein gewesen war.
Das Kästchen war verschlossen und Mum gelang es nicht, es zu öffnen. Es schien nichts Besonderes zu sein, und so steckte sie es in ihren Flohmarktkarton.
Nach dem Mittagessen – Dad war noch immer im Büro, Grandma jätete Unkraut im Rosengarten und ihre Töchter genossen das Lagerleben – trug Mum acht Kartons voll mit altem Krempel zu ihrem Wagen. Dann fuhr sie die Kisten zum Rathaus, wo sie bis zum Dorffest am Samstag stehen würden.
Später am Nachmittag machten sich Mum und die Mädchen auf den Weg, um Floras neues Kaninchen abzuholen.
Stracciatella, Floras kleines braun-weißes Kaninchen, war gestorben, als Glenda Glass das Haus angegriffen und ein großer Ast den Kaninchenstall zertrümmert hatte. Die Schwestern waren deswegen sehr traurig gewesen.
Bald darauf war die ganze Familie in den Sommerurlaub nach Frankreich aufgebrochen, um die Großeltern zu besuchen. Ottalies Mutter war Französin und ihr Vater Engländer. Sie lebten in der Dordogne. Jeden Sommer fuhren die Cantrips dorthin, um die Ferien mit ihnen zu verbringen. Vor ihrer Abreise hatten sie vereinbart, das neue Kaninchen abzuholen, sobald sie wieder zu Hause waren.
Als Flora den kleinen Kerl hochhielt, ein zartes, golden schimmerndes Fellknäuel mit großen dunklen Augen, verliebten sich die Schwestern sofort in ihn.
»Ach, Mum«, bettelten Flame, Marina und Flora. »Können wir nicht jede noch ein Kaninchen bekommen?«
Mum schüttelte den Kopf. »Ihr habt schon genug Tiere, um die ihr euch kümmern müsst«, sagte sie. Zehn Meerschweinchen, sechs Kaninchen, zwei Wüstenrennmäuse, Bert, der Dackel und Pudding, der große graugetigerte Kater, seien nun wirklich genug, meinte sie.
»Wie willst du ihn nennen, Flora?«, fragte Mum.
»Erdnuss«, erwiderte Flora und streichelte ihm über das Fell.
»Ein guter Name«, sagte Mum.
»Bitte, bitte, Mum!«, bettelten die anderen drei.
»Nein, meine Lieblinge, schätzt das, was ihr bereits habt, und erfreut euch daran«, sagte Mum bestimmt.
Dad war zu Hause, als sie zurückkamen, und auch er fand Erdnuss sehr niedlich.
Dann setzten sich Mum, Dad und Grandma auf die Terrasse, während die Schwestern mit ihren Kaninchen und Meerschweinchen auf dem Rasen spielten.
»Es ist so schön, entspannt in der Sonne zu sitzen«, sagte Dad. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah sich im Garten um.
»Meinst du,
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