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und das Hexenhandy

und das Hexenhandy

Titel: und das Hexenhandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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rekordverdächtigem Tempo sprang er auf den Flur und griff nach dem Hörer. »Hi, Just! Hast du auch gerade die Nachrichten gesehen?«
    »Allerdings«, gab Justus von sich. »Aber deshalb rufe ich nicht an. Was immer du auch gerade tust, verschiebe es auf später und schwinge dich auf dein Rad!«
    »Was liegt denn an, Erster?«
    »Ich habe gerade einen Blick in unseren E-Mail-Briefkasten geworfen. Der Fall ›Hexenhandy‹ entwickelt sich!«
    »Könntest du das vielleicht ein bisschen genauer erklären?«
    Justus räusperte sich. »Mr Moreland, der Vater von Grace, dem Mädchen, das seit zwei Tagen vermisst wird, hat uns eine Nachricht geschickt.«
    »Wie kommt der denn zu unserer E-Mail-Adresse?«
    »Er hat sich mit Mrs Scott, der wir ja unsere Karte gegeben haben, in Verbindung gesetzt. Wie dem auch sei: Er bittet uns dringlichst, ihn und seine Frau noch heute aufzusuchen, weil er uns in der Entführungsangelegenheit seiner Tochter dringend sprechen möchte.«
    »Können wir das nicht auf morgen verschieben, Erster?«, maulte Bob. »Ich wollte mir gerade auf Video …«
    »Ich höre wohl nicht recht!«, fiel ihm Justus erregt ins Wort. »Willst du etwa, dass uns diese Jenny Collins zuvorkommt? Deine Videokonserve kannst du dir getrost auch später noch reinziehen! Peter habe ich bereits verständigt. Wir treffen uns um einundzwanzig Uhr am Castro Drive, Ecke Hillwood Street. Sei pünktlich!«
    Das anschließende Knacken in der Leitung machte Bob unmissverständlich klar, dass Justus den Hörer bereits aufgelegt hatte.
    »So eine Unverschämtheit! Der hat sie doch nicht alle!«
    »Gibt es Ärger?« Neugierig trat Mrs Andrews näher.
    »Halb so wild, Mum«, erklärte Bob mit genervter Miene. »Aber irgendwann werde ich mich bei Justus für sein selbstherrliches Verhalten revanchieren, das schwöre ich dir!«
     
    Der Castro Drive, Ecke Hillwood Street war mit dem Fahrrad zum Glück nicht allzu weit von Bobs Zuhause entfernt. Der dritte Detektiv benötigte für diese Strecke nur eine Viertelstunde. Als er dort zwei Minuten vor der vereinbarten Zeit eintraf, empfingen ihn seine beiden Freunde bereits unter einer hellen Straßenlaterne auf ihren Rädern.
    »Also dann. Wo wohnt die Familie denn?«, kam Bob sofort zur Sache. Er wollte den Besuch bei den Morelands so schnell wie möglich hinter sich bringen, um an diesem Abend vielleicht doch noch in den Genuss seines Videos zu kommen.
    Justus deutete zu einem nicht gerade einladend wirkenden, verdunkelten Hinterhof. »In diesem Armenviertel wohnen die weniger gut betuchten Menschen. Ich wollte schon immer mal einen Blick in diese heruntergekommenen Baracken werfen.« Voller Tatendrang schob er sein Rad in die unbeleuchtete Durchfahrt des Hofes.
    »Hast du die Nachrichten vorhin auch gesehen, Zweiter?«
    »Zufällig, Bob. Ich saß gerade mit meinen Eltern beim Abendbrot und der Fernseher dudelte im Hintergrund. Diese Reporterin scheint gehörig auf Zack zu sein.«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete Justus ihm bei. »Und deshalb müssen wir uns beeilen, sonst klärt sie diesen Fall noch vor uns auf.«
    »Was mir gar nicht unrecht wäre.« Peter schauderte. »Mir schmeckt das alles nicht. Hätten wir nicht auch am Tag herkommen können, Erster?«
    »Mr Moreland schrieb, es sei äußerst dringend. Angesichts der Tatsache, dass seine Tochter entführt worden ist, sollten wir keine Minute verstreichen lassen.«
    »Zumal jede Sekunde damit zu rechnen ist, dass diese Jenny Collins hier antanzt.«
    »Du sagst es, Bob.« Zielstrebig durchschritt Justus den Torbogen und schob sein Rad auf den Hinterhof. Hinter keinem der Fenster brannte Licht.
    »Hier wohnt doch keiner«, stellte Bob beklommen fest. »Um einundzwanzig Uhr werden sich die Bewohner des gesamten Blocks doch wohl noch nicht zum Schlafen hingelegt haben.«
    »Hier muss es sein. Nummer 473 B. Habt ihr eure Taschenlampen dabei?«
    »Mist, die habe ich zu Hause vergessen«, gestand Bob kleinlaut.
    »Ich auch«, schloss sich Peter reumütig an. »Ich sollte mir mal eine besorgen, die man sich um den Hals hängen kann.«
    »Ihr seid mir schöne Detektive.« Justus lehnte sein Fahrrad an die Hauswand und zog seine Taschenlampe heraus. Dann leuchtete er damit über die vergilbten Klingelschilder. Plötzlich erhellte sich seine Miene. »›Moreland‹! Wir sind also richtig.«
    »Gibt es denn hier kein Licht?«, fragte Peter. Er schob sich an Bob vorbei und drückte auf einen roten Schalter. Alles blieb dunkel. Dann drückte er

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