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und das Hexenhandy

und das Hexenhandy

Titel: und das Hexenhandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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zehn Minuten näherten sich zwei grelle Scheinwerfer. Die Polizisten, die kurz danach mit Taschenlampen ausgerüstet aus dem Wagen stiegen, musterten die beiden Jungen eingehend, besichtigten dann die Fundstelle des Ranzens und nahmen die Aussagen zu Protokoll.
    Neugierig wandte sich Peter einem der Männer zu, nachdem dieser nach zahllosen Fragen endlich sein Notizbuch zuklappte. »Wie geht es denn jetzt weiter? Wird jetzt eine Großfahndung nach Jeremy eingeleitet?«
    Der Beamte schüttelte den Kopf. »So schwer es auch für seine Eltern sein wird, aber eine Vermisstenmeldung kann erst nach vierundzwanzig Stunden ausgerufen werden. Oftmals finden sich die Verschwundenen binnen dieser Frist wohlbehalten wieder zu Hause ein. Sollte Jeremy jedoch bis morgen Abend nicht aufgetaucht sein, was wir alle nicht hoffen wollen, wird die Sache ernst.«
    »Aber falls nun doch ein Verbrechen vorliegt«, fragte Bob mit Nachdruck, »ist es da nicht unverantwortlich, die Zeit einfach so verstreichen zu lassen?«
    »Schreibt einen Brief an den Präsidenten, Kinder.« Der Polizist schob seine Mütze tiefer in die Stirn. »Wir sind für das Gesetz nicht zuständig.« Er griff nach dem Schulranzen und beförderte ihn auf den Rücksitz des Polizeiwagens.
    »Wie sieht’s mit euch aus, Jungs?«, erkundigte sich der andere Polizist. »Sollen wir euch nach Hause fahren? Es läge nicht in unserem Interesse, wenn in dieser Nacht noch zwei weitere Kinder spurlos von der Bildfläche verschwinden würden.«
    »Danke für das Angebot«, winkte Bob ab. »Aber wir fahren lieber mit unseren Rädern.«
    Peter wollte gerade protestieren, als ihn Bob unauffällig in die Seite knuffte. Darum wartete er, bis die Polizisten davongefahren waren, um seinem Ärger Luft zu machen. »Kannst du mir mal erklären, weshalb du das Angebot ausgeschlagen hast?«, wetterte er mit blitzenden Augen. »Oder hast du etwa vergessen, dass mein Vorderreifen einen Platten hat?«
    »Nun hör schon auf zu schimpfen!«, verteidigte sich Bob. »Wenn du auch nur über eine klitzekleine Prise Stolz verfügen würdest, wäre dir klar, weshalb ich abgelehnt habe, nach Hause befördert zu werden.«
    Peter verschränkte die Arme. »Ich höre!«
    »Die beiden haben uns doch überhaupt nicht ernst genommen und wie zwei Kleinkinder behandelt!«
    In dem Moment schrie Bob entsetzt auf und fasste sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Brust!

Der allerneuste Schrei
    »Bob! Verdammt, was ist denn los?« Sofort ließ Peter sein Rad zu Boden fallen und eilte seinem Freund zu Hilfe.
    »Keine Sorge …«, stieß Bob stammelnd hervor. »Ich … ich bin okay. Glaube ich zumindest.« Schwer atmend und mit zittrigen Fingern zog er das phosphoreszierende Handy aus der Brusttasche seines Jeanshemdes. »Dieses verflixte Ding hat mir gerade einen saftigen Stromstoß verpasst!«
    »Wie … wie kann das angehen?«
    »Frag mich bitte etwas Leichteres.« Neugierig betrachtete Bob das Handy von allen Seiten, bis sich seine Miene nach einem Blick auf das Display plötzlich erhellte. »Aha!«
    »Wieso hast du das Handy eigentlich nicht den Polizisten ausgehändigt?«
    »Hab ich in der Aufregung vergessen, Peter!« Bob wies mit dem Finger auf das Display. »Sieh dir das an! Da hat uns jemand eine Nachricht geschickt!«
    »Eine SMS ?« Peter hob sein Mountainbike vom Boden auf. »Die ist wohl eher für Jeremy als für uns.«
    »Das werden wir gleich wissen.« Flink tippte Bob auf einige Tasten. »Auf jeden Fall wurde der Stromstoß durch die SMS ausgelöst. Er sollte signalisieren, dass eine Mitteilung eingegangen ist. Ziemlich makaber, durch so hohe Spannung erschreckt zu werden, und gewiss kein geeignetes Spielzeug für jemanden, der einen Herzschrittmacher trägt!«
    »Was steht denn nun in der Nachricht?«, erkundigte sich Peter ungeduldig.
    Während Bob die SMS las, runzelte er die Stirn, dann reichte er das Handy an Peter weiter.
    »Häh? Was hat denn das zu bedeuten?« Fragend blickte er auf das Display, auf dem nur drei Ziffern abgebildet waren. »Sechs, sechs, sechs!«
    »Oder sechshundertsechsundsechzig«, fügte Bob tonlos hinzu. »Da erlaubt sich jemand einen derben Spaß mit uns.«
    »Oder mit Jeremy«, erinnerte Peter nochmals. »Trotzdem scheine ich gerade gehörig auf dem Schlauch zu stehen. Was soll an den drei Ziffern witzig sein?«
    »Das Gegenteil ist der Fall.« Bob hob die Augenbrauen. »Viel weiß ich darüber nicht. Doch so weit ich informiert bin, verheißen drei Sechsen in der

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