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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Glas, mit dem es überzogen war. Ich runzelte die Stirn, und auch meine Freunde schienen verwirrt zu sein.
    Aus der gläsernen Kabinenhaube des Jets löste sich ein leuchtender weißer Energiestrahl, der direkt auf uns gerichtet war. Er traf einen der Drachenflügel und verteilte einen feinen Nebel aus Eis und Schnee darüber. Der Flügel wurde von der Kälte erfasst und fror in der Bewegung ein. Als der silimatische Antrieb einsetzte und ihn in Bewegung setzen wollte, zersprang der Flügel in tausend Stücke.
    »F rostspenderlinsen!«, schrie Bastille, als eine schwere Erschütterung durch die Dragonaught ging.
    »D as war keine Linse«, widersprach Australia. »D as kam direkt aus dem Glas der Kuppel!«
    »E rstaunlich!«, meinte Kaz, während er sich an seinem Sitz festklammerte, da das Schiff noch immer schwankte.
    Wir werden sterben, dachte ich.
    Es war nicht das erste Mal, dass sich in mir dieser eisige, grauenhafte Abgrund auftat, dieses Gefühl des furchtbaren Verderbens, das von dem Gedanken herrührte, dass ich sterben würde. Ich spürte es auf dem Altar, als ich geopfert werden sollte, ich spürte es, als Blackburn seine Folterknechtlinse gegen mich einsetzte, und ich spürte es, als ich zusah, wie die F- 15 ihren Kurs änderte, um noch eine Attacke gegen uns zu fliegen.
    Ich habe mich nie an dieses Gefühl gewöhnt. Es ist ein bisschen so, als würde die eigene Sterblichkeit einem eine verpassen.
    Und Sterblichkeit hat einen fiesen rechten Haken.
    »W ir müssen etwas unternehmen!«, brüllte ich, als die Dragonaught wild zu ruckeln begann. Aber Australia hatte die Augen geschlossen– später sollte ich erfahren, dass sie mental den verlorenen Flügel kompensierte und uns so in der Luft hielt. Vor uns tauchte wieder das Glühen des Jetcockpits auf.
    »T un wir doch schon«, sagte Bastille.
    »U nd was?«
    »W ir schinden Zeit!«
    »W ozu?«
    Über uns ertönte ein dumpfer Schlag. Besorgt sah ich nach oben durch die gläserne Decke. Bastilles Mutter Draulin stand auf dem Dach der Dragonaught. Ein majestätisch wirkender Mantel flatterte um ihre Schultern, und sie trug ihre stählerne Rüstung. In ihrer Hand ruhte ein Schwert von Crystallia.
    Während der Bibliotheksinfiltration hatte ich schon einmal eines gesehen. Bastille hatte es gezogen, um gegen die monsterhaften Belebten zu kämpfen. Ich hatte irgendwie gedacht, dass mir bezüglich der irrsinnigen Größe des Schwerts meine Erinnerung einen Streich gespielt hatte– dass es vielleicht einfach nur so groß ausgesehen hatte im Vergleich zu Bastille.
    Damit lag ich falsch. Das Schwert war gigantisch, mindestens einen Meter fünfzig lang vom Griff bis zur Spitze. Und es glitzerte, da es vollständig aus dem Kristall geschmiedet war, von dem die Crystin und Crystallia ihren Namen hatten.
    (Die Ritter sind nicht besonders kreativ, wenn es um Namen geht. Crystin, Crystallia, Kristall. Bei der einen Gelegenheit, als ich Zutritt zur Stadt von Crystallia bekam, titulierte ich meine Kartoffel spaßeshalber als »C artoffelinische Kartoffel, gezogen und verarbeitet auf den Feldern von Cartoffelalia«. Die Ritter fanden das nicht witzig. Vielleicht hätte ich es besser mit meiner Karotte versuchen sollen.)
    Draulin bewegte sich über den Kopf unseres fliegenden Drachen; ihre gepanzerten Stiefel klapperten laut auf dem Glas. Irgendwie schaffte sie es, trotz des Windes und der unkontrollierten Bewegungen des Schiffs einen sicheren Stand zu bewahren.
    Der Jet feuerte einen weiteren Strahl aus seinem Frostspenderglas und zielte wieder auf einen Flügel. Bastilles Mutter sprang und glitt mit flatterndem Mantel durch die Luft. Sie landete auf dem anvisierten Flügel und hob ihr Kristallschwert. Der eisige Strahl traf auf die Klinge und verpuffte. Bastilles Mutter geriet durch die Wucht des Aufpralls noch nicht einmal aus dem Gleichgewicht, sondern stand hoch aufgerichtet da, das Gesicht hinter dem Visier verborgen.
    Im Cockpit breitete sich Schweigen aus. Es schien mir einfach unmöglich, dass Draulin ein solches Kunststück vollbracht haben sollte. Doch während ich noch wartete, schoss der Jet ein zweites Mal, und wieder gelang es Bastilles Mutter, sich vor den Strahl zu werfen und ihn auszuschalten.
    »S ie steht… oben auf der Dragonaught«, stellte ich fest, während ich unverwandt durch das Glas starrte.
    »J a«, sagte Bastille.
    »W ährend wir uns anscheinend mit ein paar hundert Meilen pro Stunde fortbewegen.«
    »U ngefähr, ja.«
    »U nd sie wehrt

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