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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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und irgendwie bestärkte mich dieser Vertrauensbeweis– so weit es einer war. Schnell sah ich nach oben. »U nd wie komme ich jetzt da raus?«
    »D eine Füße kleben an der Wand, Blödmann.«
    »A ch ja, genau.« Ich holte tief Luft und machte einen Schritt die Wand hinauf. Es war leichter, als ich es mir vorgestellt hatte– Silimatik-Ingenieure behaupten, dass Krallenglas den gesamten Körper im Gleichgewicht hält, nicht nur die Füße. Wie dem auch sei, ich fand es ziemlich einfach (wenn auch ein wenig desorientierend), die Wand hinauf und schließlich hinaus auf das Dach der Dragonaught zu laufen.
    Sprechen wir doch mal kurz über Luft. Wisst ihr, Luft ist eine wirklich raffinierte Sache. Durch sie können wir mit unseren Mündern coole Geräusche machen, sie trägt Gerüche von einem Menschen zum anderen, und ohne sie könnte niemand Luftgitarre spielen. Ach ja, und dann ist da noch diese andere Sache: Sie lässt uns atmen und erlaubt so allem Leben, auf diesem Planeten zu existieren. Wundervolle Sache, diese Luft.
    Allerdings denkt man nie über Luft nach, es sei denn, man hat a) zu wenig oder b) viel zu viel davon. Der zweite Fall ist besonders fies, wenn einen so ein ganzer Schwall, der gerade mit ungefähr dreihundert Meilen pro Stunde auf der Durchreise ist, ins Gesicht trifft.
    Der Wind zerrte mich nach hinten, und nur durch das Krallenglas an meinen Füßen gelang es mir, aufrecht stehen zu bleiben. Trotzdem knickte ich bedenklich weit nach hinten um, wie ein Tänzer in einem Musikvideo, der nicht an die Gesetze der Schwerkraft gebunden zu sein scheint. Ich wäre mir dabei verdammt cool vorgekommen, wenn ich nicht solche Angst um mein Leben gehabt hätte.
    Bastille muss wohl gesehen haben, in welch misslicher Lage ich mich befand, denn sie rannte so schnell wie möglich in Richtung Cockpit. Ich weiß immer noch nicht genau, wie sie Australia dazu gebracht hat, das Tempo zu verringern– immerhin sollte man meinen, dass das eine ziemlich blöde Idee war. Nichtsdestotrotz reduzierte sich der Wind auf ein erträgliches Maß, sodass ich mir nun stampfend einen Weg über den Rumpf des Schiffs zu Draulin bahnen konnte.
    Neben mir schlugen die massigen Flügel, und der schlangenartige Körper des Drachen schlingerte und rollte. Aber jeder meiner Schritte war sicher. Ich bewegte mich unter dem Mond und den Sternen vorwärts, unter uns glühte die Wolkendecke. Ich erreichte die Spitze des Schiffs genau in dem Moment, als Draulin einen weiteren Frostspenderstrahl abwehrte. Ich ging auf sie zu, und sie wirbelte zu mir herum.
    »L ord Smedry?«, fragte sie verblüfft, ihre Stimme gedämpft durch den Wind und ihren Helm. »W as, im Namen des ersten Sandes, haben Sie hier zu suchen?«
    »I ch bin gekommen, um Ihnen zu helfen!«, schrie ich, um den heulenden Wind zu übertönen.
    Sie war fassungslos. Der Jet raste an uns vorbei in den Nachthimmel, nur um dann zu wenden und eine neue Attacke zu starten.
    »G ehen Sie wieder zurück!«, rief Draulin und wedelte mit einer durch ihre Rüstung verstärkten Hand.
    »I ch bin ein Okulator«, brüllte ich und deutete auf meine Linsen. »I ch kann den Frostspenderstrahl aufhalten.«
    Das war die Wahrheit. Ein Okulator kann seine Okulatorenlinsen dazu benutzen, den Angriff eines Feindes abzuwehren. Ich hatte gesehen, wie mein Großvater es getan hatte, als er sich mit Blackburn duellierte. Selbst hatte ich es noch nie ausprobiert. Aber ich dachte mir, dass es ja nicht so schwierig sein konnte.
    Damit lag ich natürlich völlig falsch. Das passiert selbst den Besten von uns hin und wieder.
    Draulin fluchte und rannte über den Drachenrücken, um einen weiteren Schlag abzuwehren. Das Schiff bockte, wobei mir fast schlecht wurde, und plötzlich realisierte ich, wie hoch ich mich über der Erde befand. Ich kauerte mich hin und drückte eine Hand auf meinen Bauch, während ich darauf wartete, dass die Welt wieder ins Gleichgewicht geriet. Als es endlich so weit war, stand Draulin neben mir.
    »G ehen Sie wieder runter!«, kreischte sie. »S ie können hier nichts ausrichten!«
    »I ch…«
    »I diot!«, brüllte sie. »I hretwegen werden wir noch alle sterben!«
    Ich schwieg, während der Wind durch meine Haare fuhr. Es schockierte mich, dass sie mich so behandelte, aber wahrscheinlich hatte ich es nicht anders verdient. Beschämt drehte ich mich um und stapfte zu der Einstiegsluke zurück.
    Neben mir setzte der Jet eine weitere Rakete ab. Gleichzeitig löste sich aus dem Glas auf

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