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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ein voll ausgebildeter Ritter von Crystallia. Wie könntest du ihr wohl behilflich sein?«
    Ich zögerte, und Bastille errötete, als ihr klar wurde, wie hart diese Worte geklungen hatten, auch wenn es nicht ihrem Wesen entsprach, so etwas zurückzunehmen. Außerdem hatte sie vollkommen recht.
    Was dachte ich mir bloß dabei?
    Kaz kam zu uns herüber. »D as ist richtig übel, Bastille.«
    »A ch, das ist dir also auch schon aufgefallen, ja?«, fauchte sie.
    »J etzt werd mal nicht zickig«, fuhr er fort. »M ag ja sein, dass ich eine wilde Fahrt bevorzuge, aber plötzliche Untiefen gefallen mir genauso wenig wie jedem anderen Smedry. Wir brauchen einen Fluchtplan.«
    Bastille schwieg kurz. Dann fragte sie: »W ie viele von uns kannst du mit deinem Talent transportieren?«
    »H ier oben in der Luft? Ohne einen bestimmten Ort, an den wir fliehen können? Ich weiß es nicht, ehrlich. Aber ich bezweifle stark, dass ich uns alle rausholen könnte.«
    »N imm Alcatraz mit«, bestimmte Bastille. »U nd geht sofort.«
    Mein Magen verkrampfte sich. »N ein.« Ich stand auf. Sofort hafteten meine Füße an dem Glasboden des Cockpits. Als ich jedoch versuchte, einen Schritt nach vorn zu machen, lösten sie sich wieder. Setzte ich den Fuß ab, war er wieder fixiert.
    Nicht schlecht, dachte ich und versuchte nicht daran zu denken, was ich gleich tun würde.
    »M aronenmus, Kleiner!«, fluchte Kaz. »D u magst ja nicht gerade das hellste Licht in der Birne haben, aber ich habe keine Lust zuzusehen, wie du getötet wirst. Das bin ich deinem Vater schuldig. Also komm mit mir– wir werden uns verlaufen und dann von da aus nach Nalhalla verschwinden.«
    »U nd die anderen dem sicheren Tod überlassen?«
    »W ir kommen schon klar«, sagte Bastille schnell. Zu schnell.
    Aber ich zögerte. Das mag nicht besonders heldenhaft sein, aber ein Teil von mir wollte mit Kaz verschwinden. Ich bekam nasse Hände, und mein Herz raste. Das Schiff schwankte, als wir wieder um ein Haar von einem Geschoss getroffen worden wären. An der rechten Seite des Cockpits erschienen feine Risse, die sich wie ein Spinnennetz ausbreiteten.
    Ich könnte abhauen. Entkommen. Niemand würde mir einen Vorwurf machen. Und ich wollte es so sehr.
    Aber ich tat es nicht. Das sieht jetzt vielleicht aus wie Tapferkeit, aber ich kann euch versichern, ich bin durch und durch ein Feigling. An anderer Stelle werde ich euch das noch beweisen. Jetzt müsst ihr mir einfach glauben, dass nicht Tapferkeit mich dazu trieb, sondern mein Stolz.
    Ich war der Okulator. Australia hatte gesagt, ich sei ihre gefährlichste Waffe. Jetzt wollte ich wissen, was ich bewirken konnte. »I ch gehe da rauf«, verkündete ich. »W ie komme ich da hin?«
    »E s gibt eine Luke in der Decke«, erklärte Bastille widerwillig. »I n dem Raum, in dem du über die Strickleiter angekommen bist. Komm, ich zeig ’ s dir.«
    Kaz packte sie am Arm, als sie sich in Bewegung setzen wollte. »B astille, willst du wirklich zulassen, dass er das tut?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »W as geht es mich an, wenn er sich unbedingt umbringen lassen will? Dann gibt es einen weniger, über dessen Rettung wir uns Gedanken machen müssen.«
    Ich lächelte schwach. Ich kannte Bastille gut genug, um die Beunruhigung in ihrer Stimme zu hören. Eigentlich war sie besorgt um mich. Oder vielleicht auch nur sauer. Bei ihr ist es sehr schwer, den Unterschied auszumachen.
    Sie machte sich auf den Weg durch den langen Korridor, und ich folgte ihr, wobei ich mich schnell an das fremdartige Gefühl der Stiefel an meinen Füßen gewöhnte. Sobald sie das Glas berührten, krallten sie sich fest und gaben mir Halt– was ich sehr zu schätzen wusste, wann immer das Schiff durch einen neuen Schlag erschüttert wurde. In den Dingern bewegte ich mich zwar etwas langsamer als sonst, aber sie waren es wert.
    Bastille erreichte den Raum vor mir und war gerade dabei, einen Hebel umzulegen, der eine Luke in der Decke öffnete, als ich sie einholte.
    »W arum eigentlich lässt du es mich tun?«, fragte ich sie. »N ormalerweise beschwerst du dich immer, wenn ich mein Leben riskiere.«
    »T ja, diesmal werde wenigstens nicht ich dumm aussehen, wenn du stirbst. Meine Mutter ist der Ritter, es ist ihre Aufgabe, dich zu beschützen.«
    Ich hob fragend eine Augenbraue.
    »A ußerdem«, fuhr sie fort, »k annst du ja vielleicht doch irgendwas tun. Das kann man nie wissen. In der Vergangenheit hattest du ja auch immer wieder Glück.«
    Ich lächelte,

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