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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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empfinden. Ich… ach, ich weiß es einfach nicht.«
    »S ie muss das vorgetäuscht haben«, behauptete ich stur.
    »W enn du das sagst«, erwiderte Kaz ruhig. »A ber ich glaube, du hast eine vorgefasste Meinung, die deinen Blick auf die Dinge trübt.«
    Ich schüttelte vehement den Kopf. »N ein, habe ich nicht.«
    »T atsächlich?«, fragte Kaz amüsiert. »T ja, dann lass uns doch mal was versuchen. Warum erzählst du mir nicht etwas über deinen Großvater? Tu einfach so, als würde ich ihn nicht kennen und als müsstest du ihn mir beschreiben…«
    »O kay«, meinte ich zögernd. »G randpa Smedry ist ein brillanter Okulator. Er ist ein bisschen durchgeknallt, aber eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Freien Königreiche. Er hat das Talent, zu spät zu kommen.«
    »S ehr schön. Und jetzt erzähl mir etwas über Bastille.«
    Ich musterte sie kurz, was sie mit einem furchteinflößenden Blick quittierte.
    »Ä h, Bastille ist eine Crystin. Ich glaube, das ist das Einzige, was ich jetzt über sie sagen kann, ohne dass sie mit Gegenständen nach mir wirft.«
    »R eicht schon. Australia?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »S ie scheint ein bisschen schusselig zu sein, aber sie ist ein guter Mensch. Sie ist ein Okulator und hat ein Smedry-Talent.«
    »O kay«, nickte Kaz. »U nd jetzt sprich über mich.«
    »A lso, du bist ein kleiner Mann, der…«
    »S topp«, unterbrach mich Kaz.
    Ich gehorchte und sah ihn fragend an.
    »W arum hast du bei den anderen als Erstes ihren Beruf oder ihren Charakter beschrieben? Aber bei mir ist das Erste, was du erwähnst, meine Körpergröße.«
    »I ch… äh…«
    Kaz lachte. »D as soll keine Falle sein, Kleiner. Doch vielleicht verstehst du jetzt, warum ich manchmal etwas ungeduldig werde, was das angeht. Wenn du anders bist, hast du immer das Problem, dass die Leute anfangen, dich danach zu definieren, was du bist, nicht wer du bist.«
    Ich schwieg.
    »D eine Mutter ist eine Bibliothekarin«, fuhr Kaz fort. »U nd deswegen neigen wir dazu, sie in erster Linie als Bibliothekarin zu sehen und erst dann als Person. Unser Wissen darüber, dass sie eine Bibliothekarin ist, trübt unsere Sicht und lässt uns alles andere vergessen.«
    »S ie ist kein guter Mensch, Kaz«, beharrte ich. »S ie hat vorgeschlagen, mich an einen Dunklen Okulator zu verkaufen.«
    »H at sie das wirklich?«, hakte Kaz nach. »W as genau hat sie gesagt?«
    Ich versuchte mich an den Moment zu erinnern, als Bastille, Sing und ich uns in der Bibliothek versteckt und das Gespräch zwischen Miss Fletcher und Blackburn belauscht hatten. »E igentlich«, musste ich zugeben, »h at sie gar nichts gesagt. Es war der Dunkle Okulator, der gesagt hat: ›D u würdest mir auch das Kind verkaufen, nicht wahr? Manchmal beeindruckst du sogar mich.‹ Und sie hat einfach nur mit den Schultern gezuckt oder genickt oder so was.«
    Kaz schüttelte den Kopf. »S hasta verfolgt ihre eigenen Ziele, Kleiner. Ich denke nicht, dass irgendjemand von uns genau versteht, was sie eigentlich vorhat. Dein Vater hat etwas in ihr gesehen. Ich bin immer noch davon überzeugt, dass es idiotisch von ihm war, sie zu heiraten, aber für eine Bibliothekarin war sie gar nicht so übel.«
    Das überzeugte mich nicht. Mein Vorurteil gegen Bibliothekare war nicht das Einzige, worauf sich mein Misstrauen gegen Shasta gründete. Als ich noch klein gewesen war, hatte sie mich regelmäßig niedergemacht und mir erzählt, ich sei vollkommen wertlos. (Inzwischen weiß ich, dass sie auf diese Weise versucht hat, mich dazu zu bringen, mein Talent nicht mehr einzusetzen. Sie hatte Angst, dass so diejenigen auf mich aufmerksam würden, die hinter dem Sand her waren.) So oder so, sie war die ganze Zeit über meine Mutter, und sie hatte mir das nicht einmal mit dem kleinsten Hinweis zu verstehen gegeben.
    Andererseits… sie war da, immer, und wachte über mich.
    Ich verdrängte diesen Gedanken. Sie hatte es nicht verdient, dass man ihr das anrechnete– sie hatte schließlich immer nur darauf spekuliert, sich den Sand von Rashid unter den Nagel reißen zu können. Noch am selben Tag, als ich ihn bekommen hatte, war sie aufgetaucht und hatte ihn gestohlen.
    »… weiß nicht, Kaz«, hörte ich plötzlich Bastille sagen. »I ch denke, dass die Leute hauptsächlich deswegen zuerst an deine Größe denken, weil du diese lächerliche Liste führst.«
    »M eine Liste ist nicht lächerlich«, protestierte Kaz verschnupft. »S ie ist höchst

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