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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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wissenschaftlich.«
    »A ch ja?«, höhnte Bastille. »H ast du darin nicht auch behauptet, dass ›k leine Menschen besser in Form sind, weil sie für jede Strecke länger brauchen und deswegen mehr Bewegung bekommen?‹«
    »D ieser Punkt wurde klinisch nachgewiesen«, behauptete Kaz und zeigte erbost mit dem Finger auf sie.
    »E s scheint aber wirklich etwas weither geholt zu sein«, sagte ich grinsend.
    »I hr vergesst Argument Nummer eins«, erwiderte er. »W idersprich niemals dem kleinen Menschen. Er hat immer recht.«
    Bastille schnaubte empört. »N ur gut, dass du nicht auch noch behauptest, kleine Menschen seien bescheidener als große.«
    Kaz schwieg für einen Moment und murmelte dann: »D as ist Argument Nummer zweihundertsechsunddreißig. Das hatte ich bisher nur noch nicht erwähnt.«
    Trotz ihrer dunklen Sonnenbrille konnte ich erkennen, dass Bastille mit den Augen rollte. Wie dem auch sei, selbst wenn ich Kaz keinen Glauben schenkte, was meine Mutter betraf, so fand ich doch, dass seine Anmerkungen darüber, wie man die Leute behandeln sollte, gar nicht so falsch waren.
    Wer wir sind– also die Person, zu der wir werden, indem wir bestimmte Dinge tun (die zufälligerweise eng mit dem verbunden sind, wer wir sind), so wie ich zum Beispiel ein Okulator geworden bin (was wirklich viel Spaß macht), indem ich Dinge getan habe, die mit Okulatoren zu tun haben–, und nicht, wer wir sein könnten, ist wesentlich wichtiger, als wie wir aussehen.
    Zum Beispiel ist die Tatsache, dass ich in meinen Texten so viele Gedankenstriche und Klammern verwende, ein Teil dessen, was mich zu mir macht. Und es ist mir lieber, wenn man mich deswegen im Gedächtnis behält– da es eine ziemlich coole Sache ist–, als wegen so etwas wie einer großen Nase. Die ich übrigens nicht habe. Warum seht ihr mich so komisch an?
    »W arte!«, rief ich und hob die Hand.
    Bastille erstarrte.
    »T rittfalle«, erklärte ich mit klopfendem Herzen. Ihr Fuß schwebte nur wenige Zentimeter über dem Draht.
    Sie sprang zurück, und Kaz kauerte sich hin. »G ut gemacht, Kleiner. Wie praktisch, dass du diese Linsen hast.«
    »J a«, murmelte ich, nahm sie ab und säuberte sie. »V ermutlich schon.« Natürlich hätte ich eigentlich immer noch lieber eine Waffe gehabt statt ein Paar Linsen, die mir allen möglichen Kram zeigten. Wäre ein Schwert nicht genauso nützlich gewesen?
    Vielleicht denke ich das aber auch nur, weil ich Schwerter wirklich toll finde. Wenn ich die Chance dazu hätte, würde ich meine Hochzeitstorte mit einem Schwert anschneiden.
    Ich musste allerdings zugeben, dass die Sichtungslinsen bisher schon recht hilfreich gewesen waren. Womöglich hatte ich sie zu früh als wertlos abgetan. Während ich die Linsen reinigte, regte sich in meinem Magen ein seltsames Gefühl. Es war ganz schwach, ein bisschen wie eine Verdauungsstörung, nur weniger nahrhaft.
    Ich schüttelte irritiert den Kopf, setzte die Sichtungslinsen wieder auf und führte die anderen an der Trittfalle vorbei. Dabei entdeckte ich etwas Interessantes. »D a ist noch ein Draht, nur wenige Schritte weiter vorn.«
    »S ie werden immer durchtriebener«, bemerkte Bastille. »S ie rechnen damit, dass wir diesen hier bemerken, hoffen aber, dass wir uns danach für eine Weile sicher fühlen– um dann einfach weiterzugehen und in die zweite Falle zu tappen.«
    Ich nickte zustimmend und warf einen Blick über die Schulter auf die Kuratoren, die hinter uns her schwebten. Das seltsame Gefühl in mir nahm zu. Es war schwer zu beschreiben. Keine wirkliche Übelkeit. Mehr wir ein leichtes emotionales Jucken.
    »W ir müssen Australia möglichst schnell finden, Kaz«, meinte Bastille ungeduldig. »I st es normal, dass das so lange dauert?«
    »D as kann man bei meinem Talent nie so genau sagen«, erwiderte er. »V ielleicht hat sich Australia gar nicht wirklich verlaufen. Sollte das der Fall sein, brauche ich wesentlich länger, um sie zu finden, als ich bei euch gebraucht habe. Wie ich bereits gesagt habe– wenn ich nicht weiß, wo ich hin muss, kann mein Talent mich auch nicht hinbringen.«
    Diese Neuigkeiten schienen Bastille nicht sonderlich zu gefallen. »V ielleicht sollten wir stattdessen anfangen, nach dem alten Smedry zu suchen.«
    »S o wie ich meinen Vater kenne, hat er sich nicht verirrt«, wehrte Kaz ab und rieb sich das Kinn. »I hn zu finden wird noch schwieriger sein.«
    Ich hörte den beiden nicht richtig zu. Das Jucken war immer noch da. Es war nicht

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