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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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meine Suche nach einem Weg, wie ich sowohl Draulin retten als auch die Linsen behalten könnte. Mir lief die Zeit davon, und ich wusste das. Ich musste eine Entscheidung fällen. Hier und jetzt.
    Und ich traf meine Wahl, nahm Bastille die Linsen ab und warf sie hinauf zu Kaz. Er fing sie, wenn auch nur knapp.
    »K ann dein Talent dich zum Mittelpunkt der Bibliothek bringen?«, fragte ich ihn.
    Er nickte. »I ch denke schon. Jetzt, wo ich einen Ort habe, nach dem ich suchen kann.«
    »D ann geh«, sagte ich. »T ausch die Linsen gegen Draulins Leben. Wir machen uns später Gedanken darum, wie wir sie zurückkriegen.«
    Kaz nickte wieder. »A lles klar. Ihr wartet hier– ich suche ein Seil oder irgendwas in der Art und komme euch holen, sobald Bastilles Mutter in Sicherheit ist.«
    Er verschwand für einen Moment, kehrte dann aber zurück und streckte noch einmal den Kopf über das Loch. »B evor ich gehe– wollt ihr das haben?« Er hatte Bastilles Rucksack in der Hand.
    Da drin waren die Krallenglasstiefel. Ich spürte, wie Hoffnung in mir aufflammte, die aber sofort wieder starb. Die Wände des Schachts waren aus Stein.
    Außerdem, selbst wenn ich mich befreien konnte, musste ich immer noch die Linsen gegen Draulin eintauschen. Dann müsste ich es nur selbst machen. Andererseits war noch Proviant in dem Rucksack. Und niemand wusste, wie lange wir in diesem Loch sitzen würden. »K lar«, rief ich hinauf, »s chmeiß ihn runter.«
    Er ließ den Sack fallen, und ich trat einen Schritt zur Seite, als er auf dem weichen Boden aufprallte. Bastille hatte es inzwischen geschafft, auf die Füße zu kommen, doch sie lehnte benommen an der Wand.
    Genau deswegen hätte man mich nie zum Anführer machen dürfen. Deswegen sollte man sich nie auf mich verlassen. Sogar damals traf ich die falschen Entscheidungen. Ein Anführer muss hart sein und fähig, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
    Ihr denkt, ich hätte mich richtig entschieden? Tja, dann wärt ihr ein ebenso erbärmlicher Anführer, wie ich es war. Denn Draulin zu retten war die falsche Entscheidung. Indem ich die Übersetzerlinsen aufgab, mag ich ein Leben gerettet haben, aber zu einem schrecklichen Preis.
    Die Bibliothekare würden so Zugang bekommen zum Wissen der Inkarna. Sicher, Draulin würde leben– aber wie viele würden sterben, wenn der Krieg gegen die Freien Königreiche losbrach? Mit der antiken Technologie würden die Bibliothekare zu einer Macht werden, die sich nicht mehr aufhalten ließ.
    Ich hatte ein Leben gerettet, aber so viele andere in die Verdammnis geschickt. Diese Art von Schwäche darf sich ein Anführer nicht erlauben. Ich vermute, Kaz war sich dieser Tatsache bewusst. Er zögerte und fragte dann: »B ist du dir ganz sicher, dass du das tun willst, Kleiner?«
    »J a«, erwiderte ich. Damals dachte ich nicht an solche Sachen wie die Zukunft der Freien Königreiche und wie man sie beschützen konnte. Ich wusste nur eins: Ich wollte nicht verantwortlich sein für Draulins Tod.
    »N a schön«, meinte Kaz. »I ch komme zurück und hole euch, macht euch keine Sorgen.«
    »V iel Glück, Kaz.«
    Dann war er weg.

Kapitel Sechzehn
    Autoren– besonders Geschichtenerzähler wie ich– schreiben über Menschen. Was ziemlich ironisch ist, denn eigentlich kennen wir die Menschen überhaupt nicht.
    Denkt mal darüber nach. Warum wird jemand ein Autor? Weil er Menschen mag? Natürlich nicht. Warum sonst sollten wir uns einen Job aussuchen, bei dem wir tagtäglich unsere gesamte Zeit in einem düsteren Keller verbringen, als einzige Gesellschaft Papier, einen Stift und unsere imaginären Freunde.
    Autoren hassen die Menschen. Falls ihr jemals einem Autor begegnet seid, werdet ihr wissen, dass sie normalerweise unangenehme, schlampige Individuen sind, die unter Treppenschächten leben, wo sie jeden anzischen, der vorbeigeht, und die oft wochenlang vergessen, sich zu waschen. Und das sind noch die mit einer ausgeprägten Sozialkompetenz.
    Ich musterte die Wände unseres Lochs.
    Bastille saß auf dem Boden und gab sich alle Mühe, so zu tun, als sei sie ein geduldiger Mensch. Das funktionierte ungefähr so gut, wie wenn eine Wassermelone versucht, sich als Golfball auszugeben. (Auch wenn es weniger Dreck machte und nur halb so viel Spaß.)
    »K omm schon, Bastille«, sagte ich mit einem schnellen Seitenblick zu ihr. »I ch weiß doch, dass du genauso frustriert bist wie ich. Was denkst du? Kann ich diese Wände irgendwie kaputt kriegen? Eine Rampe

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