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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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schaffen, auf der wir nach oben klettern könnten?«
    »U nd dabei riskieren, dass Teile der Wand auf uns drauffallen?«, erwiderte sie trocken.
    Da hatte sie nicht ganz unrecht. »U nd wenn wir versuchen, einfach raufzuklettern, ganz ohne Talent?«
    »D iese Wände sind glatt, Smedry, wie poliert«, fauchte sie. »D aran kann nicht einmal ein Crystin hochklettern.«
    »A ber wenn wir uns hochschieben, mit den Füßen an der einen Wand und dem Rücken an der anderen…«
    »D afür ist das Loch viel zu breit.«
    Ich schwieg.
    »W as denn?«, fragte sie. »K eine brillanten Ideen mehr? Wie wäre es denn, wenn wir rauf springen? Das solltest du ausprobieren, am besten gleich ein paar Mal hintereinander.« Sie wandte sich ab, musterte die Wand und seufzte.
    Ich runzelte irritiert die Stirn. »B astille, das klingt so gar nicht nach dir.«
    »A ch, wirklich? Wie willst du denn wissen, was nach mir klingt und was nicht? Du kennst mich jetzt wie lange? Ein paar Monate? Von denen wir insgesamt vielleicht drei oder vier Tage zusammen verbracht haben.«
    »O kay, stimmt, aber… na ja, ich meine einfach…«
    »E s ist vorbei, Smedry«, sagte sie. »W ir haben verloren. Kaz ist inzwischen wahrscheinlich schon am Mittelpunkt der Bibliothek angekommen und hat die Linsen übergeben. Und es kann gut sein, dass Kiliman ihn einfach gefangen nimmt und meine Mutter sterben lässt.«
    »V ielleicht finden wir ja doch noch einen Ausweg. Und helfen ihm dann.«
    Bastille schien mir gar nicht zuzuhören. Sie setzte sich einfach hin, schlang die Arme um die Knie und starrte an die Wand. »S ie hatten recht, was mich angeht«, flüsterte sie. »I ch hatte die Ritterwürde nie verdient.«
    »W as?« Ich ging neben ihr in die Hocke. »B astille, das ist Schwachsinn.«
    »I ch habe zwei echte Operationen absolviert. Diese hier und die Infiltration in deiner Heimatstadt. Beide Male endete es damit, dass ich gefangen genommen wurde und vollkommen hilflos war. Ich bin nutzlos.«
    »W ir sind alle gefangen genommen worden«, betonte ich. »D einer Mutter ist es auch nicht viel besser ergangen.«
    Sie ignorierte mich und schüttelte nur den Kopf. »N utzlos. Du musstest mich aus den Seilen befreien, und dann musstest du mich noch mal retten, als wir in diesem Teer feststeckten. Und dabei ist das eine Mal, als du verhindert hast, dass ich aus der Dragonaught falle, noch gar nicht mitgerechnet.«
    »D u hast mich doch auch gerettet«, widersprach ich. »D enk doch nur mal an die Münzen. Wärst du nicht gewesen, würde ich jetzt mit brennenden Augen durch die Gegend schweben und den Leuten verbotene Bücher andrehen, als wäre ich ein Drogendealer auf der Suche nach einem neuen Opfer.«
    (He, Kinder? Kleiner Schuss Dickens gefällig? Geiler Stoff, Mann. Kommt schon. Die ersten Kapitel von HARTE ZEITEN gibt ’ s gratis. Später kommt ihr bestimmt wieder und wollt GESCHICHTE AUS ZWEI STÄDTEN.)
    »D as war etwas anderes«, wehrte Bastille ab.
    »N ein, war es nicht. Schau mal, du hast mir das Leben gerettet– und nicht nur das, denn ohne dich hätte ich doch bei der Hälfte dieser ganzen Linsen keinen blassen Schimmer, was sie bewirken.«
    Sie sah mich mit gerunzelter Stirn an. »D u tust es schon wieder.«
    »W as?«
    »L eute ermutigen. Wie du es bei Australia gemacht hast, wie du es während der ganzen Reise bei uns allen gemacht hast. Was ist das nur bei dir, Smedry? Du lehnst jede Entscheidung ab, und trotzdem nimmst du es auf dich, uns alle zu motivieren?«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Wie war das denn jetzt passiert? In diesem Gespräch ging es um sie, und plötzlich schlug sie mir das um die Ohren. (Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es eine Spezialität von Bastille ist, den Leuten Dinge um die Ohren zu hauen– Worte, Gespräche, Messer.)
    Ich betrachtete das schwache Licht, das im Raum über uns flackerte. Es wirkte fesselnd und einladend, und während ich es beobachtete, wurde mir etwas bewusst. Obwohl ich es hasste, hier gefangen zu sein, weil ich mir Sorgen machte, was mit Kaz und Draulin geschehen könnte, gab es noch einen anderen, dringenderen Grund für meine Frustration.
    Ich wollte derjenige sein, der ihnen half. Ich wollte nicht außen vor gelassen werden. Ich wollte am Drücker sein. Es fiel mir schwer, die Dinge anderen zu überlassen.
    »I ch will schon ein Anführer sein, Bastille«, flüsterte ich.
    Als sie sich umdrehte, um mich anzusehen, raschelte ihre Kleidung.
    »I ch denke, tief in seinem Innern will

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