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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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astille, du kannst den Dolch wieder einpacken«, sagte ich entschlossen. »W ir werden ihn nicht brauchen.«
    »A ber das ist unsere einzige Waffe!«, protestierte sie.
    »N ein, ist es nicht. Wir haben noch etwas viel, viel Besseres…«
    *
    Seid ihr euch sicher, dass ich nicht an dieser Stelle aufhören soll? Ich meine, der nächste Teil ist wirklich nicht sonderlich wichtig. Ehrlich nicht.
    Also schön, dann halt nicht.
    Bastille und ich stürzten in den Raum. Er war genau so, wie sie ihn beschrieben hatte– großflächig und rund, mit einer gewölbten Decke und Regalen voller Pergamente an den Außenseiten. Ich brauchte keine Sichtungslinsen, um zu erkennen, dass diese Schriftrollen wirklich alt waren. Es war ein Wunder, dass sie noch nicht zu Staub zerfallen waren.
    Ein kleines Grüppchen Geisterkuratoren schwebte in der Halle herum, und einige von ihnen flüsterten Kaz und Draulin verheißungsvolle Worte zu. Die Gefangenen lagen auf dem Boden, direkt gegenüber dem Durchgang, den Bastille und ich als Eingang benutzt hatten. Kaz schien fuchsteufelswild zu sein, während Draulin krank und benommen aussah.
    Kiliman stand in der Nähe seiner Gefangenen und hatte das Crystin-Schwert neben sich auf ein altes Lesepult gelegt. Als ich eintrat, sah er hoch, anscheinend völlig entsetzt. Selbst wenn er mit Schwierigkeiten gerechnet hatte, hatte er offenbar nicht erwartet, dass ich einfach so hereinplatzen würde.
    Um ganz ehrlich zu sein, ich war selbst ein wenig überrascht von mir.
    Kaz begann noch heftiger gegen seine Fesseln anzukämpfen, woraufhin ein Kurator zu ihm hinüberschwebte und drohend über ihm verharrte. Kiliman lächelte, sowohl die natürliche Hälfte seines Mundes als auch die metallischen Lippen verzogen sich. Hebel, Bolzen und Schrauben verschoben sich um sein glänzendes schwarzes Glasauge. Schnell packte er mit einer Hand Draulins Kristallschwert und zog mit der anderen eine Linse hervor.
    »M einen aufrichtigen Dank dafür, Smedry«, sagte er, »d ass du mir die Mühe ersparst, dich suchen und herbringen zu müssen.«
    Wir griffen an. Bis heute ist das wohl eine der lächerlichsten Situationen, an denen ich je beteiligt war. Zwei Kinder, gerade mal Teenager, ohne sichtbare Waffen, greifen einen über zwei Meter großen, halb-menschlichen Bibliothekar an, der ein riesiges Kristallschwert schwingt.
    Wir erreichten ihn gleichzeitig– Bastille hatte sich zurückgehalten, damit sie mich nicht überholte–, und ich spürte, wir mein Herz zu rasen begann.
    Was tat ich hier bloß?
    Kiliman schlug zu. In meine Richtung, natürlich. Während ich mich zu Boden warf, um mich abzurollen, spürte ich den Luftzug des Schwerts, das über meinen Kopf hinwegsauste. Und genau in diesem Moment– als Kiliman abgelenkt war– riss Bastille einen der Stiefel aus ihrem Rucksack und warf ihn Kiliman an den Kopf.
    Er traf mit der Sohle voran sein Ziel. Sofort entfaltete das Krallenglas seine Wirkung und ließ den Stiefel an Kilimans linkem Auge haften. Die Stiefelspitze ragte quer über seine Nasenwurzel, bedeckte einen Großteil seiner anderen Gesichtshälfte und raubte ihm so fast die komplette Sicht aus seinem natürlichen Auge.
    Einen Moment lang verharrte der Bibliothekar regungslos. Er schien völlig außer Fassung zu sein. Was wohl die angemessene Reaktion ist, wenn man gerade einen großen, magischen Stiefel an den Kopf geknallt bekommen hat. Dann fluchte er und griff ungeschickt nach oben, in dem Versuch, sich den Stiefel vom Gesicht zu ziehen.
    Ich rappelte mich auf. Bastille zog den zweiten Stiefel hervor und warf ihn– zielsicher– auf den Beutel an Kilimans Gürtel. Der Stiefel blieb an dem Glas hängen, das sich darin befand, und Bastille zog heftig an dem Draht, den sie in der Hand hielt– und der natürlich an dem Stiefel befestigt war.
    Der Beutel löste sich, und Bastille zog das ganze Ding– also Draht, Stiefel und Beutel– zu sich heran, wie ein seltsamer Angler, der sich keine anständige Rute leisten kann. Grinsend öffnete sie den Beutel und zeigte mir voller Triumph den Kristall, an dem der Stiefel hängen geblieben war.
    Dann warf sie mir das ganze Gebilde zu. Ich fing den Stiefel auf und deaktivierte die Sohle. Der Beutel fiel in meine Hand. Darin fand ich den Körperstein– den ich sofort zu Bastille zurückwarf– und noch etwas anderes. Eine Linse.
    Erwartungsvoll holte ich sie raus. Aber es war nicht eine meiner Übersetzerlinsen. Es war nur die Fährtenspürlinse, mit deren Hilfe

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