Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
unser.«
    »N ein!«
    Der Schmerz in seiner Stimme ließ mich zittern. Wütend wollte Kiliman nach mir greifen, aber es war zu spät. Aus dem Nichts erschienen Flammen und leckten an seinen Füßen. Sie breiteten sich um ihn aus, und er begann erneut zu schreien.
    »D u wirst untergehen, Smedry!«, kreischte er. »D ie Bibliothekare werden sich dein Blut holen! Es wird auf dem Altar vergossen werden und dann die Linse erschaffen, mit der wir deine Königreiche zerstören werden, alles vernichten, was dir kostbar ist, und jene versklaven, die dir folgen! Mich magst du geschlagen haben, aber du wirst untergehen!«
    Ich schauderte. Die Flammen verzehrten Kiliman, und ich musste die Augen gegen das gleißende Licht verschließen.
    Und dann verschwand es. Blinzelnd versuchte ich die Folgen des blendenden Strahls zu vertreiben und entdeckte dabei an der Stelle, wo gerade noch Kiliman gestanden hatte, einen neuen Kurator– der nur einen halben Schädel hatte. Auf dem Boden lag ein kleiner Haufen Schrauben, Bolzen, Muttern und Sprungfedern.
    Der Kurator mit dem halben Schädel schwebte durch den Raum und legte die heruntergefallene Schriftrolle sorgsam zurück an ihren Platz. Ich achtete nicht weiter auf ihn; es gab wichtigere Dinge, um die ich mich kümmern musste.
    »B astille!« Schnell lief ich zu ihr hinüber. Auf ihren Lippen war Blut, sie hatte mehrere Prellungen und schien wirklich übel zugerichtet zu sein. Ich kniete mich neben sie.
    Sie stöhnte leise. Ich schluckte schwer.
    »N etter Trick«, flüsterte sie. »D as mit dem Draht.«
    »D anke.«
    Sie hustete und spuckte Blut.
    Bei den Ursanden, dachte ich plötzlich panisch. Nein. Das kann doch nicht wahr sein!
    »B astille, ich…« Mir schossen die Tränen in die Augen. »I ch war nicht schnell genug, und ich war nicht clever genug. Es tut mir leid.«
    »W as faselst du denn da?«
    Ich blinzelte überrascht. »N a ja, du siehst ziemlich fertig aus, und…«
    »H alt den Mund und hilf mir hoch«, befahl sie, während sie sich mühsam auf die Knie hochzog.
    Ich starrte sie ungläubig an.
    »W as denn? Ich liege schließlich nicht im Sterben oder so. Ich habe mir nur ein paar Rippen gebrochen und mir auf die Zunge gebissen. Versplittert noch mal, Smedry, musst du immer so melodramatisch sein?«
    Damit streckte sie sich, verzog kurz das Gesicht und wankte hinüber zu der Stelle, wo das Crystin-Schwert lag.
    Ich erhob mich ebenfalls. Ich war erleichtert, kam mir aber auch ein wenig dumm vor. Schließlich löste ich sorgfältig den Draht von den Übersetzerlinsen und ließ sie in die Tasche gleiten, wo sie hingehörten. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich Kaz, der vorsichtig in den Raum spähte. Offenbar hatte er Draulin und Australia in Sicherheit gebracht und war nun zurückgekehrt. Als er mich und Bastille sah, grinste er breit und kam im Sturmschritt auf uns zu.
    »A lcatraz, Kleiner, es ist unglaublich, dass ihr noch lebt!«
    »I ch weiß«, nickte ich. »I ch war mir sicher, dass einer von uns sterben würde. Weißt du, falls ich jemals meine Memoiren schreiben sollte, wird dieser Teil wirklich langweilig erscheinen, weil niemand engagiert genug war, der narrativen Dynamik zu folgen und sich töten zu lassen.«
    Mit einem abfälligen Schnauben trat Bastille zu uns. Sie hielt einen Arm dicht an den Körper gepresst. »D as ist wirklich aufmunternd, Smedry.«
    »D u warst es doch, die sich nicht an den Plan gehalten hat«, erinnerte ich sie.
    »W ie bitte? Kiliman war schneller als du, Smedry. Wie genau wolltest du ihn denn bitteschön davon abhalten, dich niederzumachen, während du wegläufst?«
    »I ch… weiß nicht«, musste ich zugeben.
    Kaz lachte nur. »W as ist überhaupt mit Kiliman passiert?«
    Ich deutete auf den Kurator mit dem halben Schädel. »E r durchforstet jetzt seine Seele«, sagte ich. »M an könnte sagen, er ist selig, die Verantwortung für die Bewachung der Bücher zu übernehmen. Er wird diesen sel -ektiven Lebenswandel wahrscheinlich sehr genießen.«
    »D arf ich ihn schlagen?«, fragte Bastille trocken.
    Ich grinste, bemerkte dann aber etwas auf dem Boden. Ich hob es auf– es war eine einzelne, gelbliche Linse.
    »W as ist das?«
    »E ine Fährtenspürlinse«, erklärte ich. »K ilimans. Er hatte sie zusammen mit Draulins Körperstein in seinem Beutel.«
    »M eine Mutter«, fiel es Bastille siedend heiß ein. »W ie geht es ihr?«
    »M ir geht es gut«, sagte Draulin. Wir wirbelten herum und entdeckten sie neben der betreten

Weitere Kostenlose Bücher