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Und der Basilisk weinte (German Edition)

Und der Basilisk weinte (German Edition)

Titel: Und der Basilisk weinte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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uns, doch oft war er kurz angebunden, schien sehr beschäftigt zu sein.»
    «Und als die Tür heute früh immer noch angelehnt war, gingen Sie hinein. Richtig?»
    «Ja. Ich dachte, hoffentlich ist Robert nichts passiert. Und da lag er, rings um ihn herum war alles voller Blut. Entsetzlich!» Sie kämpfte mit den Tränen. «Wie ist Robert gestorben?»
    «Er wurde mit einem Messer erstochen.»
    «Mein Gott …»
    «Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, Frau Okaz, dass Sie sofort die Polizei informiert haben.»
    «Das war doch selbstverständlich. Ich … ach was, schon gut.»
    «Gibt es noch etwas, was Sie mir sagen möchten?»
    «Nein … eigentlich nicht.»
    «Eigentlich vielleicht doch?», setzte Ferrari freundlich nach.
    Sie schmunzelte.
    «Es ist sicher nicht von Bedeutung. Aber gestern Nacht ist mir etwas aufgefallen … eine Kleinigkeit nur … und ich weiss nicht einmal, ob sie mit Roberts Tod zusammenhängt …»
    «Kleinigkeiten können sehr hilfreich sein. Zuweilen ist ein Detail von grösstem Belang.»
    «Also gut. Als ich das Haus verliess, stand vorne an der Ecke ein schwarzes Auto. Am Steuer sass eine Frau, die sich mehrmals umdrehte und nach hinten schaute.»
    «Würden Sie diese Frau wiedererkennen?»
    «Eher nein, Frau Kupfer. Ich fuhr zwar mit dem Velo am Auto vorbei, doch als sie mich kommen sah, drehte sie sich ab. Glauben Sie, es besteht ein Zusammenhang mit Roberts Tod?»
    «Durchaus möglich. Konnten Sie sich die Autonummer merken?»
    «Nein, an so etwas habe ich gar nicht gedacht, im Nachhinein dumm von mir. Es war eher eine jüngere Frau, jünger als ich oder höchstens gleich alt.»
    «Mitte dreissig?»
    «Ja. Beschwören könnte ich es natürlich nicht. Es war ja dunkel. Ich bin Ihnen keine grosse Hilfe, nicht wahr?»
    «Im Vergleich zu anderen Zeugenaussagen hätten Sie mit Ihrer Beobachtung beinahe schon einen Oscar verdient, Frau Okaz. Das ist eine sehr wertvolle Information.»
    «Haben Sie vielleicht die Automarke erkannt?», bohrte Nadine nach.
    «Bei Autos kenne ich mich leider überhaupt nicht aus. Es war ein Wagen mit vier Türen. Schwarz. Mehr weiss ich nicht. Glauben Sie, dass der Mörder bei Robert war, als ich zur Arbeit fuhr?»
    «Gut möglich.»
    «Eine schreckliche Vorstellung. Wenn ich ihm begegnet wäre, läge ich jetzt vielleicht auch tot im Flur.»
    «Glücklicherweise ist dies nicht der Fall. Nochmals ganz herzlichen Dank für Ihre Hilfe», Ferrari gab ihr die Hand. «Hier meine Karte. Falls Ihnen noch etwas einfällt.»
    Nadine und der Kommissär gingen nochmals in Selms Wohnung. In der Zwischenzeit hatte der Gerichtsarzt seine Untersuchungen abgeschlossen.
    «Und? Hat euch die Türkin weitergeholfen?»
    «Sie ist Baslerin, keine Türkin. Wie ich Basler bin und kein Italiener.»
    «Ha! Schöne Basler. Nur weil ihr einige Brocken Baseldeutsch sprecht, seid ihr noch lang keine echten Basler.»
    Nadine hörte sich die Diskussion zwischen Ferrari und dem Gerichtsmediziner amüsiert an.
    «So, du beschränkter Urbasler! Glaubst wohl, du seist etwas Besseres? Beweise erst einmal, dass deine Vorfahren länger in dieser Stadt weilen als meine oder die von Iris Okaz. Dann schauen wir weiter, du bornierter Spiesser.»
    «Das mit dem bornierten Spiesser nimmst du sofort zurück!»
    «Einen feuchten Dreck werde ich. Du hast ja Scheuklappen vor den Augen. Begreifst du denn nicht, dass man Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe oder ihrem Namen beurteilen soll? Sondern vielmehr danach, wie jemand fühlt!», Ferrari klopfte sich dabei theatralisch auf die Brust.
    «Schon gut, Francesco. Reg dich ab. Aber das mit dem Spiesser nimmst du zurück.»
    «Gesagt ist gesagt, basta. Ich stehe dazu, du Bünzli.»
    «Jetzt bist du zu weit gegangen, Ferrari. Das mit dem Spiesser hätte ich dir noch knapp verziehen. Aber das mit dem Bünzli nicht.»
    Strub wandte sich ab, sichtlich beleidigt.
    «Nun hört schon auf. Es ist doch vollkommen egal, wer zuerst wo gewesen ist», intervenierte Nadine.
    «Bünzli …», brummte Strub mit einem vernichtenden Blick zu Ferrari hin.
    «Es gibt doch wirklich Wichtigeres als eure dummen Diskussionen. Kommen wir zu unserem Fall zurück und zwar schön sachlich, meine Herren. Iris Okaz hat eine Frau in einem schwarzen Auto gesehen, die offensichtlich auf jemanden gewartet hat und ziemlich nervös war.»
    «Eine jüngere Frau. So zwischen dreissig und vierzig», fügte Ferrari an. «Elisabeth Fahrner?»
    «Könnte hinkommen.»
    «Dann werden wir ihr auf den Zahn

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