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Und der Basilisk weinte (German Edition)

Und der Basilisk weinte (German Edition)

Titel: Und der Basilisk weinte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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inständig, erneut auf die Alte zu treffen. Schliesslich war noch eine Rechnung zu begleichen. Er stieg wie ein Schaffner ganz hinten ein und durchquerte den ganzen Tramzug.
    «Was soll das, spinnst du?»
    «Ich suche jemanden.»
    «Die Alte mit dem Einkaufswagen von vorhin? Ich glaube langsam, dass du einen Knall hast, Francesco. Von mir aus kannst du zig Mal durch das Tram watscheln. Ich setze mich jetzt hier hin. Das ist doch voll peinlich.»
    Etwas Unverständliches vor sich hin brummend, setzte er sich neben Nadine.
    «Ich hätte zu gerne …»
    «Ja, ja! Der private Krieg unter Tramfahrern! In einer Woche kann ich endlich meinen Wagen wieder holen. Dann ist Schluss mit diesem Mist. Weisst du, Hartmann fasziniert mich. Er hat mich mit einigen wenigen Sätzen in die Defensive gedrängt. Das gelingt sonst niemandem so schnell.»
    «Ganz fair war sein Verhalten ja nicht. Aber es ist schön, zu wissen, dass ich als Mörder nichts zu befürchten habe.»
    «Bild dir nur nichts darauf ein!», zischte Nadine. «Aber du würdest ja das Gleiche für mich tun.»
    Zwanzig Minuten später stiegen sie am Barfüsserplatz aus. Als der Elfer an ihnen vorbeirollte, traute Ferrari seinen Augen nicht.
    «Das gibts doch nicht!»
    Auf seinem Platz sass die alte Dame und winkte ihm lächelnd zu!

12. Kapitel
    Sie setzten sich an einen freien Tisch vor dem Stadtcasino. Ferrari bestellte einen Cappuccino, Nadine eine Cola Zero. Der Kommissär beobachtete die vorbeigehenden Passanten. Ein grosser Lastwagen, vollbeladen mit Stahlrohren, hielt genau vor dem Casino. Der Lastwagenchauffeur rief einige Arbeiter her, die mit gigantischem Lärm die Rohre abluden.
    «Morgen beginnt das Beachvolleyball-Turnier», klärte sie die Bedienung auf. «Macht 8.80.»
    Ferrari gab ihr zehn Franken.
    «Stimmt so.»
    «Vielen Dank.»
    Eines der Rohre hatte sich selbstständig gemacht und krachte mit lautem Getöse auf den Boden. Der Vorarbeiter kam wutentbrannt auf die Arbeiter zu und schrie sie an. Nadine nippte belustigt am Glas, als ihr Handy vibrierte.
    «Kupfer! … Ah, hallo Stephan. … Wahrscheinlich hat er sein Handy abgeschaltet, wie immer. Er führt lieber Krieg mit alten Frauen im Tram … Das erklär ich dir später. Er sitzt neben mir und spitzt die Ohren.»
    Nadine hörte aufmerksam zu, gab ab und zu ein ja, gut, gut, von sich. Als Ferrari näher zu Nadine rutschte, um auch etwas vom Gespräch mitzubekommen, drehte sie sich ab. Beleidigt schlürfte er seinen Cappuccino.
    «Die Fahnder haben Robert Selm auftreiben können.»
    «Wunderbar!»
    «Aha! Der Herr ist beleidigt, weil er nicht zuerst die Nachricht erhalten hat.»
    «Dummes Zeug!»
    «Ich sehe es dir doch an, du beleidigte Leberwurst. Stephan konnte dich nicht erreichen. Dein Handy ist ausgeschaltet.»
    Zögernd holte er sein Telefon aus dem Hosensack. Tatsächlich, ich habe es wahrscheinlich nicht gesperrt und bin auf die Off-Taste gekommen. Kann ja mal passieren.
    «Hm. Ich schlage vor, wir unterhalten uns jetzt gleich mit Robert Selm. Haben Sie ihn ins Kommissariat gebracht?»
    «Nicht ganz. Er erwartet uns in seiner, sagen wir Zweitwohnung. Aber wir müssen uns nicht beeilen. Er ist tot.»
    «Was? Selm ist tot?», schrie Ferrari so laut, dass die Leute an den anderen Tischen zu ihnen hinüber starrten.
    «Ja. Wir müssen in die Hammerstrasse.»
    Das darf doch nicht wahr sein. Hastig stürzte Ferrari seinen inzwischen kalt gewordenen Cappuccino runter und eilte zur Tramhaltestelle. Für einmal war es Nadine, die beinahe nicht mithalten konnte.
    «He, Francesco! Warte auf mich. Was ist denn los mit dir?»
    «Beeil dich, Nadine. Der Vierzehner fährt gerade ein.»
    An der Hammerstrasse, Ecke Clarahofweg, erwartete sie Stephan Moser.
    «Peter ist schon fertig. Wollt ihr die Leiche sehen?»
    «Wie wurde Selm ermordet?»
    «Erstochen.»
    «Liegt er schon länger da?»
    «Nein. Peter meint, es habe ihn erst letzte Nacht erwischt.»
    «Sie sollen ihn wegbringen. Vielleicht schau ich mir die Leiche bei Peter an.»
    Einige Minuten später wurde der Leichnam abtransportiert.
    «So, jetzt kannst du beruhigt die Wohnung inspizieren, Francesco.» Peter Strub klopfte ihm jovial auf die Schulter. «Und Nadine muss auch nicht aufpassen, dass du umkippst. Übrigens wäre es für einmal kein Problem gewesen. Nur einige Einstiche, sonst noch ganz in Ordnung.»
    «Zweifellos erstochen?»
    «Ja. Der detaillierte Bericht folgt morgen, Nadine. Ciao.»
    Die Wohnung war spärlich eingerichtet. Nur das

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