und der blaue Diamant
Stunden beginnt der Stierkampf! Goya hat einen großen Kampf vor sich!«
Der Inspektor lachte. »Na, vor allen Dingen wird der Baron wohl wissen wollen, ob sein Diamant noch da ist.«
»Das glaube ich auch«, sagte Micki erleichtert. »Ich hätte dem Baron ja nie wieder unter die Augen treten können, wenn die Gangster damit verschwunden wären.«
Der Baron, Onkel Quentin, Tante Fanny und Mickis Vater warteten schon voller Spannung und Unruhe im Schloßhof, als die beiden Polizeiwagen und der Viehtransporter zurückkamen.
Der Baron rannte aufgeregt auf den Inspektor zu. »Nun«, fragte er, »Wo ist der Diamant?«
»lmmer noch da, wo Sie ihn versteckt haben, Herr Baron , sagte der Inspektor. »Aber wenn Sie meine Meinung hören wollen: Ich glaube, daß ein Banksafe doch sicherer ist.«
Der Baron holte tief Luft. »Das glaube ich inzwischen auch.« sagte er. »Ich werde gleich den Direktor meiner Bank anrufen.«
Er umarmte die Kinder, eines nach dem anderen. »Ihr habt euch einen Orden verdient«, rief er überglücklich. »Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll!«
Richard legte den Kopf schief. »Am liebsten«, sagte er, »würden wir erst einmal schnell bei Clementine in der Küche vorbeischauen … unser Magen … « Er rieb seinen leeren Bauch. Tante Fanny lachte. »Das dachte ich mir doch«, sagte sie fröhlich. »Ich hab Clementine schon einen Wink gegeben, und sie hat eine Riesenüberraschung für euch!«
»Was denn?« fragte Georg aufgeregt. »Ach bitte«, rief Anne, »verrate es uns doch, Tante Fanny!«
»Ist es … womöglich … Schokoladeneis?« fragte Julius verschmitzt. Tante Fanny lächelte. »Lauft selbst und schaut nach. Kann sein, daß Julius richtig geraten hat!«
Im Nu waren die Kinder in Richtung Küche verschwunden, und Tim rannte vor ihnen her. Roch es nicht schon wieder ganz Verführerisch nach einem herrlichen großen Knochen? »In einer Stunde ist Abfahrt zum Stierkampf!« rief der Baron hinter ihnen her. Er formte seine Hände zu einem Trichter und rief, so laut er konnte: »Habt ihr gehört? Abfahrt in einer Stunde!!!«
Richard kam noch einmal zurückgerannt. Jedenfalls so weit, daß er seinen Kopf um die Mauerecke stecken konnte. »Dachten Sie, wir würden den ersten Stierkampf unseres Lebens verpassen?« rief er fröhlich. »Wir sind natürlich pünktlich zur Stelle. «
XXV
Der Stierkampf
Die kleine Arena in dem südfranzösischen Dorf war schon bis auf den letzten Platz besetzt, als der Baron mit den fünf Freunden, Micki, Onkel Quentin und Tante Fanny erschien. Die Frau an der Kasse strahlte, als sie den Baron sah. »Bonjour, Monsieur!« rief sie fröhlich. »Wie geht es Goya? Wir sind sehr gespannt, wie er kämpfen wird.«
Der Baron lachte verschmitzt. Er zwinkerte den Kindern zu. »Ich bin sicher, er wird heute besonders gut kämpfen«, sagte er, »bei so prominenten Zuschauern!«
Julius lachte. »Wir sind doch keine prominenten Zuschauer!« Der Baron wiegte den Kopf. »Sag das nicht. In einem so kleinen Ort wie diesem hier ist das schon ein richtiges Heldenstück, was ihr da vollbracht habt. Immerhin habt ihr einen Gangster gefaßt, der schon seit einem Jahr von der Polizei gesucht wird!« Er lächelte die Kinder an und strich Micki zärtlich über den Kopf. »Und ihr habt meinen Diamanten gerettet«, sagte er dankbar. »Schade, daß mein Großvater diesen Tag nicht mehr erleben konnte!«
Nacheinander zwängten sie sich durch die schmalen Sitzreihen. Im Schatten einer alten Platane waren für den Baron immer ein paar Plätze reserviert. Dort saßen alle Stierzüchter zusammen und schlossen Wetten ab, welcher Stier an diesem Tag wohl die beste Leistung zeigen würde. Anne tippte dem Baron auf den Rücken. »Sagen Sie bitte«, flüsterte sie, »ist denn der Diamant jetzt immer noch zwischen Goyas Hörnern?« Der Baron legte geheimnisvoll den Finger auf den Mund und schüttelte den Kopf. »Pssh,« sagte er, »nicht so laut über den Diamanten reden! Ich habe ihn in ein anderes Versteck gebracht.«
Dort bleibt er jetzt so lange, bis ich ihn am Montag auf die Bank bringen kann.«
Anne seufzte erleichtert. »Da bin ich aber froh, wenn der endlich in Sicherheit ist«, sagte sie. Der Baron nickte. »Ich auch, das kannst du mir glauben, « Plötzlich hörte die schrille Musik auf, die aus den Lautsprechern getönt hatte, und eine Stimme begrüßte die Zuschauer. Es war der Bürgermeister des Ortes, der sagte, daß zuerst Goya, der Stier aus der Züchtung von
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