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und der Geisterzug

und der Geisterzug

Titel: und der Geisterzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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benutzt wurde. Die riesige Dogge, die Jasper hieß, hatte es sich neben Peter gemütlich gemacht und ließ sich von ihm streicheln.
    Vor dem Bahnhof hatten sich ein paar Leute eingefunden. Fred Jenkins stand mit einem Verband um den Kopf auf dem Bahnsteig und winkte wie verrückt. Die Draisine hielt an, Jasper sprang herunter und bellte laut, und die Jungen kletterten langsamer hinterher.
    Sam Reilly übergab die Hundeleine einem großen, breitschultrigen Mann, der neben Fred wartete, dann nickte er den drei Jungen zu und ging weg. Der große Mann trat auf die Jungen zu. »Ich bin William Kingsley«, sagte er in einem bedächtigen Tonfall. »Wer von euch ist Justus Jonas?«
    »Das bin ich, Sir«, sagte Justus einigermaßen überrascht. Den Direktor eines Museums hatte er sich anders vorgestellt. Mr Kingsley trug alte Jeans und ein kariertes Holzfällerhemd mit Spuren von Maschinenöl. Er war ungefähr Mitte vierzig, und seine Haare waren mehr grau als blond. Auf der Stirn hatte er eine breite Narbe. Die Augen wirkten müde und resigniert, und um den Mund lagen tiefe Falten. Jasper lehnte sich an ihn, und er streichelte den Kopf des Hundes. »Titus hat mir Bescheid gesagt, dass ihr ihn vertretet. Ich bin froh, dass euch nichts Schlimmeres passiert ist. Ich wohne dort drüben in dem weißen Haus neben dem Bahnhof. Meine Frau erwartet euch. Eure Rucksäcke sind schon dort; ihr könnt euch duschen und umziehen.« Er warf einen Blick auf Peter. »Und Dr. Long soll sich mal dein Knie ansehen. Seid ihr zu müde, um etwas zu essen?«
    »Ganz und gar nicht!«, erwiderte Justus sofort, und Peter und Bob grinsten. »Und ich habe auch eine ganze Reihe Fragen an Sie, Mr Kingsley. Zunächst einmal –«
    »Zunächst einmal geht ihr ins Haus«, bestimmte Mr Kingsley ruhig. »Alles andere hat Zeit. Komm, Jasper.« Er wandte sich um und ging fort. Jasper trottete neben ihm her.
    »Kommt mit!«, sagte Fred. »Mensch, das war vielleicht eine Aufregung! Erst das blöde Transparent, dann der zerbrochene Scheinwerfer, und dann kommen wir hier an und merken, dass ihr nicht mehr im Zug seid! Carl hat mir fast den Kopf abgerissen, aber ich hatte doch sowieso fast nichts mitbekommen, weil mir alles wehtat. Jetzt geht’s wieder, aber eigentlich liege ich krank im Bett. Nur denke ich gar nicht dran, krank im Bett zu liegen. Habt ihr was von dem Spuk mitgekriegt?«
    »Könnte man sagen«, meinte Justus. »Und wir haben auch gleich ein paar Fragen dazu.«
    »Ein paar Fragen ist gut!«, rief Peter. »Ich habe so viele Fragen, dass ich überhaupt nicht weiß, welche ich zuerst stellen soll!«
    »Mir ist’s recht«, sagte Fred. »Vielleicht kommt ihr ja sogar dahinter, was hier los ist. Und hier sind wir schon!«
    Das Haus der Familie Kingsley war sicher schon hundert Jahre alt. Der Anstrich blätterte von den Fensterläden, der Putz bröckelte von den Außenwänden, und als die Jungen den Vorraum betraten, knarrten die Dielen unter ihren Füßen. Eine schlanke, dunkelhaarige Frau kam auf die drei ??? zu und lächelte sie an. »Hallo«, sagte sie. »Da seid ihr ja. Habt ihr genug von der Tunnelerforschung?«
    Bob erwiderte das Lächeln. »Restlos genug.«
    »Kann ich mir vorstellen. Ich bin Sarah Kingsley. Sue!« rief sie, zur Treppe gewandt. »Sue, die Jungen vom Trödelmarkt sind hier!«
    Nach diesem Ruf herrschte Stille. Alle warteten. Als sich auch weiterhin nichts rührte, seufzte Mrs Kingsley. »Dann eben nicht. Fred, kannst du ihnen bitte das Zimmer zeigen? In einer Stunde gibt es Essen.«
    »Klar, Mrs Kingsley.«
    Sie verschwand in der Küche, und Fred führte Justus, Peter und Bob eine schmale Holztreppe hinauf und in ein gemütliches Zimmer, in dem drei Betten standen. Die Rucksäcke lehnten daneben. Es gab einen Schrank für die Wäsche, eine Truhe am Fenster und einen Tisch mit drei Stühlen. Auf dem Tisch stand eine Schale mit Obst. An den Wänden hingen Drucke von alten Dampflokomotiven, aber im Moment hatten die Detektive von allem, was auf Schienen lief, mehr als genug.
    Sie ließen sich auf die Stühle fallen.
    »Jetzt redet schon!«, drängte Fred. »Habt ihr die Gespenster gesehen?«
    »Nein«, erwiderte Justus kurz.
    »Doch.« Peter warf Justus einen herausfordernden Blick zu. »Justus hat eins gesehen.«
    »Ich bezweifle, dass es ein Gespenst war. Zumindest war es keine physische Manifestation eines Toten, wie ich sie nach deinen Worten eigentlich erwartet hätte.«
    Fred riss die Augen auf. »Es war keine physische was

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