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und der Geisterzug

und der Geisterzug

Titel: und der Geisterzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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merkte Peter, dass das tatsächlich stimmte. Er konnte das Knie schon fast wieder problemlos bewegen.
    »Dr. Long scheint ein guter Arzt zu sein«, bemerkte Justus harmlos.
    »O ja, das ist er. Der Beste am Ort.«
    »Kennen Sie ihn schon lange?«
    »Zehn Jahre werden es wohl sein.« Der Museumsdirektor trat zum Fenster und warf einen Blick hinaus, dann drehte er sich wieder um. »Und wie geht es deinem Onkel, Justus?«
    »Es geht ihm gut, danke. Es tat ihm allerdings sehr Leid, dass er wegen des gebrochenen Knöchels nicht selbst herkommen konnte.«
    »Ja, das sagte er mir am Telefon«, sagte Mr Kingsley. »Aber er wird ja reichlich entschädigt. Ich hoffe, er hat für meine alten Schätze einen guten Platz reserviert.« Das klang recht heiter, aber Justus erinnerte sich an den bitteren und traurigen Brief, den die drei ??? erst vor ein paar Stunden im Zug gelesen hatten, und zögerte mit der Antwort. »Ja, Mr Kingsley. Aber er wird Ihnen einen fairen Preis dafür bieten.«
    »Ich weiß.« Er lächelte. »Titus ist schon in Ordnung. Ich erinnere mich noch, wie –«
    »Dad!« Mit finsterer Miene tauchte Susan in der Tür zum Flur auf. »Du tust ja so, als wäre dir das alles ganz egal!«
    »Das ist es nicht, Sue, und das weißt du auch«, sagte Mr Kingsley ruhig. »Aber es gibt einen Punkt, ab dem man nicht mehr zurückschauen sollte. Wir werden anderswo neu anfangen.«
    »Das heißt doch nur, dass wir feige davonlaufen!« rief Susan zornig. »Und dann hat dieser Verbrecher gewonnen!«
    »Rede nicht in diesem Ton über Mr Campbell«, sagte Mr Kingsley immer noch sehr ruhig, aber angespannt. »Er hat die Hypotheken gekauft, und ich kann sie nicht bezahlen. Das ist eine einfache Tatsache und kein Verbrechen. Finde dich damit ab.«
    Susan biss sich wütend auf die Lippen, sagte aber nichts mehr. Die drei ??? hatten bestürzt zugehört.
    »Mr Kingsley«, sagte Justus jetzt vorsichtig, »vielleicht können wir Ihnen helfen. Fred hat Ihnen sicher schon gesagt, dass wir Detektive sind. Hier ist unsere Karte – wir sind gerne bereit, für Sie zu ermitteln. Wenn Sie uns Auskunft geben würden –«
    »Nein, Justus«, sagte Mr Kingsley. Er gab Justus die Karte zurück und lächelte müde. »Ich weiß, dass du es gut meinst, aber es gibt in meinem Fall nichts zu ermitteln. Und ich glaube nicht, dass ihr bis morgen Abend alle unsere Probleme lösen könnt – obwohl ich nicht bezweifle, dass ihr sehr tüchtig seid. Titus hat mir von euren Aktivitäten erzählt. Aber glaubt mir – hier könnt ihr nichts ausrichten.«
    Eigensinnig schob Justus das Kinn vor. »Dann erzählen Sie uns doch wenigstens, was es mit den Unglücksfällen in Ihrem Museum auf sich hatte. Und mit dem Geisterspuk im Tunnel. Und –«
    »Wir sollten jetzt erst einmal essen«, sagte Mr Kingsley freundlich und genauso unnachgiebig, und fast gleichzeitig kamen Mrs Kingsley, Fred Jenkins und Freds Onkel Sam Reilly herein.
    »Wo ist denn Carl?« fragte Mr Kingsley. Die drei ??? horchten auf.
    »Kommt nicht«, erwiderte Sam. »Er wollte noch etwas an der Sequoia in Ordnung bringen. Und er sah schlecht aus. Er sagte, die Geschichte im Tunnel sei ihm auf den Magen geschlagen und er wolle nichts essen.«
    »Er sieht schon eine ganze Weile schlecht aus«, sagte Mr Kingsley besorgt. »Morgen rede ich mit ihm.«
    Sarah Kingsley nahm das neunte Gedeck ab und rief alle zu Tisch. Es gab Rindersteaks, Kartoffeln, Salat und Erbsen, und zum Nachtisch einen heißen Kirschauflauf. Eine ganze Weile widmeten sich alle nur dem Essen, und Mr Kingsley, Sam, Fred und Susan besprachen ein technisches Problem an einer der Loks mit Namen Apache . Erst als Justus seine dritte Portion Kirschauflauf mit Vanillesauce übergoss, stieß Bob ihn unter dem Tisch an. Justus wurde rot und schob den Teller von sich.
    »Iss doch weiter«, sagte Mrs Kingsley belustigt. »Ihr habt heute ja schon eine Menge durchgemacht.«
    »Äh … ich bin auf Diät«, sagte Justus verlegen. Bob und Peter prusteten los, und er warf ihnen einen wütenden Blick zu und schob den Teller noch weiter weg.
    »Ich wüsste jetzt gern, was eigentlich passiert ist«, sagte Sam. »Warum seid ihr nicht wieder eingestiegen, wie Carl es euch gesagt hatte? Ein Tunnel ist kein Ort für einen Spaziergang – und dieser schon gar nicht.«
    »Wir sind nun einmal Detektive«, erwiderte Justus mit größtmöglicher Würde. »Bei einem Verbrechen ist es im Allgemeinen von Vorteil, den Tatort in Augenschein zu nehmen und nach Spuren zu

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