Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und der Geisterzug

und der Geisterzug

Titel: und der Geisterzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
Vom Netzwerk:
ist spät. Geht ins Bett, Jungs. Ich schließe hier ab.«
    »Warten Sie!«, rief Justus. »Wie kann dieser Kerl Sie erpressen? Was hat er gegen Sie in der Hand?«
    »Tut mir Leid, Justus, das werde ich dir nicht sagen.«
    »Aber vielleicht können wir Ihnen helfen!«
    »Nein, Justus. Du kannst mir nicht helfen, und du wirst es nicht erfahren. Gute Nacht.«
     
    »Ich glaube es einfach nicht!« Wütend trat Justus gegen das Tor. »Da lösen wir mit einem Schlag das Rätsel um den ganzen Tunnelspuk und sind trotzdem nicht einen Schritt weitergekommen!«
    »Wie bitte? Ich finde, wir haben eine ganze Menge herausgefunden – und das in Rekordzeit.« Peter gähnte herzhaft. »Was willst du denn noch? Ich zum Beispiel will bloß noch ins Bett.«
    »Ich auch«, sagte Bob und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Leute, es ist fast eins!«
    »Ich möchte zu gerne die Lok sehen«, sagte Fred und schubste die drei ??? zum Tor hinaus, um es sorgfältig ins Schloss zu ziehen. »Stellt euch vor, ein Originalzug von 1904!«
    »Die Lok wird doch nur noch ein zermalmter Trümmerhaufen sein«, sagte Peter. »Da gibt’s sicher nicht mehr viel zu sehen, selbst wenn sie ausgegraben wird.«
    »Kollegen!« Justus hatte ihnen überhaupt nicht zugehört. »Wir haben noch immer das Rätsel der Wachsfiguren zu lösen!«
    »Wieso?« fragte Bob. »Es geht doch um Harrows Geld, oder? Und das ist entweder ganz weg oder im verschütteten Zug, an den man nicht herankommt. Zack, Rätsel gelöst. Dafür brauchen wir die Figuren nicht.«
    »Und können ins Bett gehen.« Peter gähnte wieder.
    »Nein!« rief Justus. »Wir müssen mit Dr. Long reden!«
    »Justus!« fuhr Bob ihn an. »Was willst du denn um ein Uhr nachts noch herausfinden? Und was glaubst du, was Dr. Long dir erzählt, wenn du mitten in der Nacht bei ihm klingelst? Mach, was du willst – aber ich gehe jetzt schlafen! Gute Nacht!« Und ohne auf eine Antwort zu warten, marschierte er davon. Peter folgte ihm.
    »Ich geh auch«, sagte Fred. »War schon aufregend, was? Ich hätte nie gedacht, dass Carl mit einem Verbrecher zu tun hat. Ich find’s toll, Detektiv zu sein. Nacht, Justus!« Und er huschte davon.
    Einsam und verlassen stand Justus vor dem Gelände des Eisenbahnmuseums und knetete an seiner Unterlippe.
     
    Kurz darauf hatte er im Telefonhäuschen am Bahnhof eine Adresse nachgeschlagen und marschierte durch die schlafende Stadt. Die Straßen waren verlassen, und von der Wüste wehte ein kalter Wind herauf. Justus fröstelte und dachte mit einigem Neid an Peter und Bob, die jetzt sicher schon in ihren warmen Betten lagen und schliefen. Aber der Fall ließ ihm keine Ruhe. Sie hatten schon so viel herausgefunden und nicht einmal mehr einen Tag Zeit, um das Rätsel zu lösen. Dabei hing so viel davon ab: das Glück einer ganzen Stadt, wenn man der Aussage des chinesischen Puppenmachers glauben konnte. Aber hing das Glück wirklich von dem verschwundenen Geld ab? Oder doch von etwas ganz anderem?
    Zum Glück war es nicht weit bis zu dem Haus, das er suchte. Es stand für sich allein in einem kleinen Garten, und als Einladung für Einbrecher standen gleich mehrere Fenster offen, eins davon im Erdgeschoss. In allen Räumen war es dunkel. Justus hoffte inständig, dass niemand zu Hause war, und stieg lautlos durch das Fenster ein.
    Drinnen hielt er sich gerade lange genug in dem Raum auf, um zu erkennen, dass er hier nichts Nützliches finden würde. Dann öffnete er die Tür und schlich auf Zehenspitzen und mit angehaltenem Atem in den Flur. Rasch blickte er sich um. Drei weitere Türen und eine Treppe. Die erste Tür führte in die Küche, die zweite in eine Abstellkammer. Die dritte …
    »Volltreffer«, flüsterte Justus triumphierend.
    Er stand in einem Arbeitszimmer. Es war vollgestopft mit Bücherregalen, in denen Hunderte von Büchern und Dutzende von Aktenordnern standen.
    Rasch und methodisch suchte Justus die Regale ab. Und bald hatte er gefunden, was er suchte. Er zog einen dicken Aktenordner heraus, knipste die Schreibtischlampe an und begann zu lesen. Und je länger er las, desto größer wurden seine Augen. Unwillkürlich stieß er einen leisen Pfiff aus und erschrak gleich darauf, als irgendwo in der Ferne das schrille Kläffen eines Koyoten ertönte. Dann hörte er plötzlich, wie jemand einen Schlüssel in das Schloss der Haustür steckte.
    Blitzschnell knipste Justus das Licht aus. Die Haustür ging auf und wurde wieder geschlossen, und dann näherten sich Schritte

Weitere Kostenlose Bücher