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und der Geisterzug

und der Geisterzug

Titel: und der Geisterzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Na so etwas … wäre das etwa der arme, bedauernswerte Mr Harrow? Was kann ihm denn nur zugestoßen sein? Ist er etwa … zerbrochen ?«
    »Gehen Sie zum Teufel, Reno«, sagte Carl mit gepresster Stimme. »Ihr verdammter Streich hat Ihnen auch nichts genützt. Ich weiß nicht, wo das Zeug ist, und daran können auch tausend Wachsfiguren auf den Schienen nichts ändern! Und jetzt hören Sie mal zu. Es wird keine weiteren Fahrten nach Owens Peak geben. Es ist zu auffällig, und ich musste mir heute schon ein paar dumme Fragen gefallen lassen. Und Sie haben Fred verletzt. Ich habe Ihnen gesagt, was ich tue, wenn irgendjemandem ein Haar gekrümmt wird. Suchen Sie doch, wo Sie wollen, und sprengen Sie sich am besten gleich selbst in die Luft! Aber lassen Sie mich endlich in Ruhe!«
    »Ich verstehe«, sagte der Mann namens Reno. »Tausend Wachsfiguren können an Ihrer Meinung nichts ändern, sagen Sie? Das ist schade.« Er schien zu überlegen. »Nun … ich schlage vor, Sie überschlafen das Ganze noch einmal. Ich weiß ja, wie sehr Sie an diesem lausigen Museum und den alten Blechhaufen da hängen. Sie möchten doch sicher nicht, dass Kingsley plötzlich nicht einmal mehr etwas hat, was er am Dienstag verkaufen kann.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ach, gar nichts. Wir sehen uns dann morgen. Oh, und halten Sie das Vieh fest, bis ich am Tor bin. Ich möchte es so gerne erschießen.«
    In diesem Moment machte Fred eine unwillkürliche Bewegung, als wollte er aufspringen und aus dem Versteck hervorstürzen. Peter packte ihn blitzschnell an der Schulter, aber es war schon zu spät.
    »Was war das?«, sagte Reno scharf. »Da war doch jemand! Warum hat der Köter nicht gebellt? Her mit der Taschenlampe!«
    So schnell sie konnten, krochen die vier Jungen unter die Sequoia . Sie drängten sich zwischen den großen Rädern zusammen und wagten kaum zu atmen.
    Gleich darauf glitt der Strahl der Taschenlampe über das Trittbrett, auf dem sie gerade noch gesessen hatten.
    »Hier ist niemand«, sagte Carl unnötig laut. »Es wird eine Ratte gewesen sein.«
    »Dann ist der Hund ja noch unfähiger, als ich gedacht habe. Lassen Sie ihn doch mal los. Ich möchte doch zu gerne wissen, was für Ratten es hier zu jagen gibt.«
    »Wenn ich ihn loslasse, gibt es nur eine einzige Ratte, die er jagen wird.«
    Wieder stach das grelle Licht durch die dunkle Halle – und fiel durch die Speichen der riesigen Räder auf die Gesichter der vier Jungen. Aber Jasper knurrte jetzt wieder, tief und drohend, und achtete nicht auf Carl, der ihm leise zuredete. Und plötzlich riss er sich los und stürzte sich auf Reno.
    »Nein, Jasper!«, schrie Carl, aber es war zu spät. Ein Schuss knallte, und Jasper heulte auf. Gleich darauf flog die Taschenlampe in hohem Bogen beiseite, und jemand rannte aus der Halle.
    Die vier Jungen krochen unter der Sequoia hervor, und Fred stürzte sofort auf Carl und Jasper zu. »Jasper! Bist du okay? Jasper, sag doch was!«
    Der Hund winselte, aber er stand auf den Beinen und wedelte mit dem Schwanz.
    »Was soll er denn sagen?«, fragte Carl bissig. »Der Kerl hat daneben geschossen. Er ist in Ordnung. Was zum Teufel habt ihr hier zu suchen? Ich dachte, ihr hättet versprochen, euch herauszuhalten.«
    »Ja, Sir«, sagte Justus. »Das war, bevor wir die verbrannte Uniformjacke gefunden hatten und uns klar wurde, dass der Anschlag im Tunnel nicht dem Museum galt, sondern Ihnen.«
    »Carl!«, platzte Fred heraus. »Wer war das? Was will er von dir? Wieso hat er dich bedroht? Was für ein Anschlag? Warum sagt er, du seist schuld an Mr Kingsleys Ruin? Das stimmt doch nicht!« Er machte eine Pause, und die drei Detektive konnten geradezu hören, wie es in seinem Kopf arbeitete. Und endlich setzte er zweifelnd und verunsichert hinzu: »Oder?«
    Carl antwortete nicht sofort. Er streichelte Jasper, der sich das gerne gefallen ließ. Nach einiger Zeit zuckte Carl die Achseln, drehte sich um und ging zur Sequoia hinüber, wo er sich aufs Trittbrett setzte. Jasper, der ihm gefolgt war, drängte sich sofort wieder gegen seine Knie und wurde mit einem erneuten Streicheln belohnt. Er ließ ein wohliges Brummen hören. Leider war er der einzige, der sich wohl fühlte.
    »Der Mann heißt Devlin Reno«, sagte Carl endlich. »Er kommt aus San Francisco. Das ist auch schon alles, was ich über ihn weiß.« Er schwieg wieder, als sei damit alles gesagt.
    »Und was will er von dir?«, bohrte Fred nach. »Der hat dich doch eiskalt erpresst! Was ist

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