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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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fast
    aufgelaufen.
„Was ist? Wohl doch zu schwer, wa?“
„Da vorne!“ Willi zeigte auf ein dichtes Waldstück, aus dem
    ein kleiner Pfad führte.
Denny holte Tessas Zettel heraus und sah ihn sich an.
„Das müsste der Pfad sein, den sie hier aufgezeichnet hat.
    Schaut mal, dort drüben befindet sich ein riesengroßer Findling.
Den hat sie hier aufgemalt. Die Bäume stehen auch exakt so, wie
eingezeichnet. Wir sind richtig. Es kann also nicht mehr weit
sein.“Die Zwillinge legten ihre Rücksäcke ab. „Wir brauchen
    Licht. Jemand von uns muss jetzt übernehmen“, stellte Moana
fest und holte einen Rosenquarz hervor, der sofort zu leuchten
begann.
    „Und wenn wir drumherum gehen?“, fragte Mian unsicher.
„Dann laufen wir vermutlich an unserem Ziel vorbei“,
bemerkte Denny, der sich wie Moana mit einem Leuchtstein
bewaffnete.
    „Das bedeutet, wir müssen da rein.“ Willi schien das nicht
zu stören.
„Genau!“, erwiderte Denny.
    Mian und Rüstem aktivierten ihre Leuchtsteine ebenfalls.
Nacheinander tauchten sie in das dunkle Ungewisse ein.
Sämtliche Naturgeräusche ebbten ab, als das dichte Waldstück
sie vollständig verschlang.
    So sehr die Natur Denny noch vor kurzem begeisterte, so
stark spürte er nun die drückende Dunkelheit und eine quä-
lende Stille. Um dieses Gefühl schnell loszuwerden, aktivierte
Denny einen zweiten Rosenquarz. Rüstem, Mian und Moana
taten es ihm gleich. Es wurde zunehmend heller.
    „Und wo sind wir jetzt?“, fragte Rüstem und drehte sich
einmal um die eigene Achse.
„Keine Ahnung“, erwiderte Denny und bemerkte, dass sie
sich auf einer Rasenfläche befanden, die vollständig von dicht
bewachsenen Sträuchern, Bäumen und Tannen umschlossen
war. Einige der Gewächse waren Denny völlig unbekannt.
„Da, seht mal!“ Mian zeigte auf eine Stelle zwischen den
Bäumen.
Im Dickicht befand sich ein großes von Sträuchern
und Rankenflanzen verdecktes Steintor. Denny hielt beide
Leuchtsteine in die Richtung und trat näher heran. Moana über-
holte ihn und stand als Erste davor. Plötzlich zuckte sie zurück.
„Iiiihh, die bewegen sich!“, schrie sie. „Die Pflanzen leben!“
Rüstem war ebenfalls am Tor angekommen, hielt jedoch
Abstand, um nicht damit in Berührung zu kommen.
„Wahnsinn, Alter! Die sehen ja übelst aus. Ey, schau dir mal
die großen Dornen an. Da sind sogar Widerhaken dran. Ob die
schreien, wenn ich da was abschneide?“
„Lasst uns hier erstmal für genügend Licht sorgen“, schlug
Denny vor.
Gesagt, getan. Sämtliche Rosenquarzsteine wurden in ei-
nem Halbkreis rund um das Steintor gelegt, sodass ein Radius
von ungefähr fünf Metern ausgeleuchtet wurde. Alles andere
um sie herum blieb weiter im Dunklen verborgen.
Ohne mit den Dornen in Berührung zu kommen, versuch-
te Denny vergebens, das Gestrüpp beiseite zu schieben. Die
Zweige und dünnen Äste gaben seinem Druck kaum nach.
Ganz im Gegenteil: Je mehr Kraft er einsetzte, umso stärker
drückten die Pflanzen dagegen. Denny trat einen Schritt zurück
und konzentrierte sich … !Die Zweige bogen
sich nach hinten zur Seite. Doch sofort wuchsen andere in se-
kundenschnelle in die geschaffenen Zwischenräume und es sah
wieder aus wie vorher.
Rüstem stellte sich neben ihn und versuchte mit dem
Thulitstein die Gewächse herunterzubrennen, was anfangs
zwar gelang, doch auch nur für einen kurzen Augenblick.
Erst als Mian und Moana ihn unterstützten, gab das dor-
nige Grün nach, und das steinerne Tor kam vollständig zum
Vorschein. Denny entdeckte in den Bruchsteinen, aus denen das
Tor bestand, Prasensteine. Sie waren von gleicher Größe und
gaben ein dunkelgrünes Funkeln ab. Problemlos löste Denny
einen von ihnen heraus und steckte ihn ein, wobei sein Blick
nach unten glitt. Er sank auf die Knie und fuhr mit den Händen
über die Torschwelle.
„Moment mal! Ich glaube, hier unten ist was … eine
Steinplatte! Sie scheint die Sockel zu verbinden.“
Alle, bis auf Willi, der weiterhin das dunkle Nichts im Auge
behielt, versammelten sich um Denny, der damit begann, mit
den Händen kleine Rasenstücke vor dem Tor abzutragen. „Sie
scheint größer zu sein, als wir denken“, vermutete Denny, wäh-
rend er die Grasnarben zurSeite warf. „Also ein wenig mithelfen
könntet ihr schon.“ Denny erhob sich.
Wie auf Kommando richteten sie gemeinsam ihre Hände
auf die Stelle und wirkten mit wechselnd aufleuchtenden
Hämatitquarz-Steinen.

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