...und der grüne See (German Edition)
Gegenleistung hätte er gern
diesen Stein. Selbstverständlich erst, nachdem du ihn benutzt
hast. Unser Schulleiter, musst du wissen, ist leidenschaftlicher
Sammler von seltenen Edelsteinen. Er ist der Ansicht, dass du
ihn danach sowieso nicht mehr brauchst.“
Der ! Die Xamamax wussten - woher auch im-
mer -, dass er auf der Suche nach dem war. Und
jetzt wollte der aus irgendeinem Grund seinen
Stein.
„Eine seltsame Art, mir das mitzuteilen“, erwiderte Denny
und sehnte sich nach seinen Mannschaftskameraden.
Angestrengt dachte er darüber nach, wie er am besten an-
greifen sollte und hielt seine rechte Hand hinter dem Rücken
verborgen. Er streckte die Finger. Denny war im Begriff, in den
nächsten Sekunden blitzschnell seinen Arm hervorzustoßen,
als er einen weiteren Xamamax hinter der Ruinenmauer auftau-
chen sah. Mit einem Aufleuchten an seinem Lederband schritt
der unvermittelt auf Julius zu. Ein Strahl schoss heraus und mit
einer Wirkung stieß er ihn zu Boden. Julius krümmte sich vor
Schmerzen, während der andere wutentbrannt über ihm stand.
„Wenn der Professor mitbekommt, dass du das hier ver-
masselt hast, kannst du dich warm anziehen, Alter“, zischte er
durch die Zähne. „Ich habe dir klar und deutlich aufgetragen,
den Jungen hier zu empfangen und ihn darum zu bitten, noch
einen Augenblick zu warten, bis ich da bin. Aber du musst mal
wieder einen auf Chef machen.“
Der hinzu gekommene Xamamax wandte sich Denny zu
und versuchte, freundlich zu wirken, was ihm besser zu gelin-
gen schien als Julius.
„Entschuldige! Ich heiße Friedwart Steller. Ich muss mich
für Julius entschuldigen. Aber er ist manchmal ungestüm in
der Kontaktaufnahme und in sozialer Hinsicht hat er seine
Probleme.“
Friedwart - wie die anderen Xamamax von hagerer Gestalt
und mit Gel zurückgekämmten, dunkelblonden kurzen Haaren
- reichte Denny die Hand. Denny schüttelte sich vor Ekel, nach-
dem er sie widerwillig ergriffen hatte. Friedwarts Hand war
feucht-warm und roch nach Essig.
„Du bist Denny? Denny Gideon?“
Denny nickte misstrauisch.
„Schön“, ließ Friedwart zufrieden vernehmen. Er ging um
Denny und den steinernen Zwerg herum und sprach dann
weiter: „Wie du schon von Julius erfahren hast, schickt uns
Professor Felten zu dir …“
„Woher wusstet ihr, dass ich hierher kommen würde?“,
unterbrach ihn Denny, bemüht, seine Angst zu verbergen.
„Das tut nichts zur Sache, Denny“, wiegelte der Xamamax
ab. „Wir wissen viel mehr als das, zum Beispiel, dass dein
Großvater etwas hatte, ohne das er nicht der Hüter des Sees> geworden wäre. Nun ja, jetzt hast du dieses Amt geerbt,
weißt aber nicht, wo sich dieser See befindet. Und dieses Etwas,
das in deinen Besitz überging, ist - soviel ich weiß - ein Stein.
Nicht nur irgendein Stein, sondern ein ganz besonders magi-
scher Stein. Unser Schulleiter, Herr Professor Felten, bietet dir
seine Hilfe an, verstehst du? Er kennt sich hier in den Wäldern
sehr gut aus und hat natürlich, wie jeder Steinmagier, ein großes
Interesse daran, dass es endlich wieder dieses Heilwasser gibt.“
„Und was will er noch?“ Denny war argwöhnisch. Ein inne-
res Gefühl riet ihm zu äußerster Vorsicht.
„Nun“, lächelte Friedwart, „unser Professor würde sich sehr
freuen, wenn er die Möglichkeit bekäme, sich mit dir zu unter-
halten. Völlig zwanglos. Er würde dir bei dieser Gelegenheit
gern den Harz zeigen. Dafür müsstest du allerdings mitkom-
men. Ich mach dir einen Vorschlag: Was hältst du von … jetzt
gleich? Heute Abend könntest du schon wieder zurück sein.“
Denny schaute verdutzt drein. Friedwart kam näher und
sah ihn mit einem seltsamen Lächeln an, als ob es für ihn völlig
außer Frage stand, wie seine Entscheidung ausfallen würde.
Denny bemerkte in den Gesichtern der anderen Xamamax
ein einheitliches Grinsen. Julius hielt sich im Hintergrund und
war der Einzige, der ihn hasserfüllt ansah.
„Und was wäre, wenn ich nicht mitkommen könnte?“,
fragte Denny. „Ich meine, weil es mir in diesem Moment absolut
nicht passt?“
Das Lächeln in Friedwarts Gesicht verschwand und seine
Lippen bildeten einen Strich. Die anderen Xamamax blickten
gespannt auf ihren Anführer und warteten auf dessenReaktion.
„Dann werden wir eben …“
„Was werdet ihr Harzaffen mal so eben, he?“
Denny stöhnte vor Erleichterung förmlich auf. Die kräftige
Stimme von Bernd
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