...und der grüne See (German Edition)
hallte in den Ruinenmauern wider. Nach und
nach erschienen Roswita und andere, ältere Uraner. Rüstem
und die Kameraden der ersten Ebene waren ebenfalls mitge-
kommen, hielten sich aber im Hintergrund.
Friedwart schnellte herum und sah sich der gesamten
Uranermannschaft gegenüberstehen. Er setzte sofort wieder
sein falsches Lächeln auf.
Denny beobachtete, wie Rüstem sich langsam aus der
Gruppe löste und sich auf ihn zubewegte.
„Ah, wenn das nicht unser großer Bernd ist. Eigentlich
haben wir euch noch nicht so früh erwartet. Euer neuer Läufer
war wohl ein wenig zu schnell für euch, was?“
„Lass das Gefasel, Ranzratte“, erwiderte Bernd scharf.
„Deine drei Leute kannst du nachher auf dem Rückweg wieder
wie Hühner aufpicken. Das waren Opfer und keine Gegner.
Was willst du eigentlich hier? Das ist unser Platz, und ihr habt
hier nichts zu suchen.“
Friedwart setzte nun eine unschuldige Mine auf. „Och, wir
wollten uns bloß ein wenig mit eurem neuen Läufer Gideon
unterhalten. Sonst nichts. Weißt du, Bernd, sein Großvater und
unser Professor Felten waren einmal gute Fr…“
„Halt endlich die Klappe, Steller! Mach, dass du Land ge-
winnst und nimm deine Rolltorten mit. Hier finden für dich
keine Unterhaltungen statt, du Spacko!“, fauchte Roswita.
Friedwarts Augen verengten sich zu Schlitzen.
„Pass auf, was du sagst, Fräulein“, zischte er, „das kann bei
dir ganz schön ins Auge …“
Julius stieß seine Hand vor und versetzte Roswita einen
unsichtbaren Schlag in den Unterleib. Sie krümmte sich nach
vorne und sackte auf die Knie, bis sie ganz vornüber fiel. Das
Armband des Angreifers leuchtete nochmals auf. Doch zur
zweiten unfairen Attacke kam es nicht mehr. Bernd kam Julius
zuvor und stieß ihn so aus dem Gleichgewicht, dass er rück-
wärts über ein paar Mauerreste stürzte.
Sämtliche Schüler aus Harz und Beutling rissen augen-
blicklich ihre Arme hoch oder stießen die Hände nach vorne.
Das Aufleuchten von verschiedenen Steinen und zischenden
Lichtstrahlen, die über den ganzen Platz schwirrten und ihr
Ziel suchten, erfüllten das Ruinengelände.
Denny hatte sich nach wie vor hinter dem Zwerg verschanzt.
Er war gerade dabei, einen gegen ihn gerichteten Angriff von der
rechten Seite abzublocken und eine Gegenattacke zu wirken.
Diese traf zwar, wurde aber ohne Probleme abgefangen.
Mit Sportsteinen konnten die Uraner den ständigen
Attacken der Xamamax lediglich ihre Abblockstärke und das
Schaffen von Hindernissen entgegen setzen. Die Stöße, die
Denny verzweifelt von sich gab, gingen entweder ins Leere oder
wurden abgeblockt. Er sah auf einmal Rüstem neben sich liegen,
der trotz des ständigen Dauerbeschusses bei ihm angekommen
war.„Roswita hat`s erwischt. Sie liegt am Boden und bewegt
sich nicht mehr“, sagte er zu Denny, beide Handrücken gegen
die Angreifer richtend. „Wir sollten uns beeilen und so schnell
wie möglich verschwinden. Mit den Sportsteinen kommen wir
hier nicht groß weiter.“
„Du hast Recht. Aber irgendwie müssen wir jetzt zu den
anderen kommen. Ich weiß nur noch nicht wie.“
„Ok. Sag mal, hast du den Stein vom Zwerg dabei?“
„Ja, is `n ziemlich großer Achat. Wieso?“
„Dann haben wir zumindest einen Wirkungsstein, der
nicht zu den Sportsteinen gehört. Vielleicht nutzt er uns was.“
In der Zwischenzeit hatten die Wirkungen der Xamamax an
Stärke zugenommen und sämtliche Uraner waren ausschließ-
lich damit beschäftigt, sich mit den defensiven Sportsteinen zu
schützen und die Attacken abzuwehren. Durch die massiven
Angriffe war starker Rauch entstanden, der vor allem über den
Boden waberte. Denny hatte eine Idee.
„Wir sollten uns flach hinlegen. Das ist die Gelegenheit für
uns, zu unseren Leuten hinüberzukriechen.“
Rüstem nickte und wie auf Kommando schlängelten sie
sich flach auf dem Boden liegend durch den dichten Qualm. Sie
bewegten sich in die Richtung, wo sie Bernd und die anderen
der Mannschaft vermuteten. Die Hälfte des Weges hatten sie
hinter sich, als Denny auf Julius stieß, der ihnen den Rücken zu-
kehrte. Noch bevor Julius sich umsah und Denny und Rüstem
entdeckte, leuchtete der Karneol an Denny s Lederband auf und
er bewegte kurz die Hand. Der Xamamax schleuderte zur Seite
und verschwand im Nebel. Endlich waren sie unbeschadet bei
Bernd angekommen, der sich schützend vor Roswita gekniet
hatte und die stetigen Angriffe abwehrte. Bei ihm hockte
auch Mike, der
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