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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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Idee.“
Mit entsprechenden Handbewegungen und Kopfnicken
gaben die Casher ihrem Spielführer zu verstehen, dass sie ihn
verstanden.
„Na, dann! Weiter geht´s!“, spornte Bernd Denny und die
anderen Spieler an.
Die Mannschaft setzte sich wieder in Bewegung und rannte
mit hoher Geschwindigkeit über die Lichtung hinweg. Noch
bevor sie das nächste Waldstück erreichten, donnerte der
Kapitän: „Blütenstaub!“
Sofort ließen sich seine Stellvertreterin und er in je ei-
nem Flügel bis zu dessen Hälfte zurückfallen, um dann das
Lauftempo wieder anzuziehen. Unversehens entstanden zwei
V-Formationen.
Denny fand sich in Bernds Gruppe - der linken Aufstellung
- wieder. Die andere mit Roswita entfernte sich zunehmend.
„Gideon! Setz dich dicht hinter mich“, forderte der Kapitän.
Denny folgte Bernds Anweisungen augenblicklich und hef-
tete sich an dessen Fersen. Problemlos lief er im Windschatten
seines Kapitäns, bis dieser das nächste Kommando von sich gab.
„Besenstiel!“, schmetterte er vorne an der Spitze. „Behaltet
jetzt genau euren Kompass im Auge.“
Denny konzentrierte sich jetzt voll und ganz darauf, sich
allein durchschlagen zu müssen. Er war sich beim zweiten
Kommando zu Anfang nicht ganz sicher und fragte sich in die-
sem Moment, ob er als Läufer seine Leibwächter an die Seite
gestellt bekommen würde. Die Antwort lief direkt hinter ihm.
„Nun renn schon, Gideon!“, hörte er Bernds Stimme. „ Ich
versuche dir mit vier anderen zu folgen und will sehen, was du
drauf hast.“
Von Weitem konnte Denny gerade beobachten, dass sich
die andere Formation ebenfalls langsam auflöste und die Spieler
im Wald verschwanden.
Denny fragte sich, was Bernd mit gemeint
hatte. Aber heißt schoss es ihm durch
den Kopf. So entschied er sich, getreu Bernds Anweisungen,
loszurennen. Mit Blick nach vorn und ohne sich umzuschauen,
beschleunigte Denny sein Tempo. Seine Beine schienen darauf
zu reagieren. Er spürte auf einmal, dass sie mehr wollten. Denn
seine Schritte wurden immer schneller und größer. Sekunden
vor Eintritt in das Waldstück begann Denny, sich mit den
Händen einen Weg freizukämpfen. Voller Ehrfurcht gab das
dichte Tannengehölz nach und Zweige wie Äste öffneten ihm
einen Pfad durch den bis dahin undurchdringbaren Wald.
Dicke Gesteinsbrocken ließen sich problemlos zur Seite rollen.
Sträucher bogen sich auseinander und die tiefen Gräben wur-
den von Denny mit Leichtigkeit übersprungen.
Bei der hohen Geschwindigkeit spürte er den Gegenwind in
seinen Ohren pfeifen.
Denny wagte es nicht, sich nach seinen Begleitern umzu-
schauen. Er befürchtete, bei diesem Tempo Hindernisse zu
übersehen, denen er nicht mehr ausweichen konnte. Nur hin
und wieder schaffte er es, einen Blick auf seinen Kompass zu
werfen, um die Richtung beizubehalten. Was das betraf, so be-
fand er sich auf dem richtigen Weg. Nach einem steilen Anstieg
war Denny oben auf einem Berg angekommen. Er drehte sich
das erste Mal um und war sich sofort darüber im Klaren, dass
er seit längerer Zeit allein gelaufen sein musste. Rings um ihn
bewegte sich nichts. Autos pufften in der Ferne ihren Dreck
durch die Gegend. Um keine Zeit zu verlieren, lief er in dem
hohen Tempo weiter in die Richtung, die der Kompass vorgab.
Auf einer kleinen Anhöhe blieb Denny stehen. Von weitem
sah er die Kirchtürme der Stadt Halle. Direkt vor ihm erstreck-
te sich ein endloses Feld mit Wiesen und einer meterhohen
Rotbuchenhecke, darin war ein Tor hineingeschnitten. Denny
war sich ziemlich sicher, dass er am Ziel war. Nochmals schaute
er auf seine Karte und schritt dann durch das Tor. Eine bis auf
die Grundmauern heruntergekommene alte Burgruine kam zum
Vorschein und inmitten des mittelalterlichen Gemäuers stand
er da: Der silberne Zwerg.
Denny ging auf die Zwergenstatue zu. Sie stand auf ei-
nem Sockel und hielt mit der rechten Hand eine Spitzhacke
geschultert. Denny entdeckte den faustgroßen roten Achat
in der anderen Hand und stand nun direkt davor. Vorsichtig
nahm er dem Zwerg den Stein aus der flachen, ausgestreckten
Hand und steckte ihn ein. Jetzt wollte er nur noch zurück zum
Uranusbaum.
Denny kniete sich hin und breitete die Karte aus. Der Punkt
des Beutlings war bereits eingezeichnet und er brauchte ledig-
lich den Kompass ausrichten, um so die Richtungsangabe able-
sen zu können. Als das erledigt war, packte Denny die Sachen
zügig ein und setzte zum Lauf an.
Mit einem heftigen Stoß wurde er

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