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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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blieb ein halber Quadratmeter um zu wirken und sich einen Überblick vom Sternenhimmel zu verschaffen. Rüstem lag jetzt zusammengekrümmt wie ein Baby auf dem Boden, während Denny sich verzweifelt gegen eine Stange drückte, denn er spürte deutlich, eine andere hautnah an seinem Rücken hinabgleiten.
    „Ich hab Phöbe gefunden!“, schrie Mian endlich und zog den Planeten mit rasender Geschwindigkeit zu sich und setzte ihn sofort dicht an den Saturn.
    Sämtliche Eisenstäbe blieben stehen und Stille trat ein.
    „Wasch paschiert dinn jeft? Rüstems Gesicht war eingeklemmt. Er konnte seine Freunde nicht mehr sehen.
    Plötzlich begann ein ohrenbetäubendes Grollen. Entsetzt schrien alle auf! Doch diesmal bewegten sich die Eisenstäbe aufwärts. Die Kameraden blieben wie erstarrt stehen. Sie waren frei! Die Stangen verschwanden, wie sie gekommen waren und hoch oben unter der Kuppel kam wieder ein klarer Sternenhimmel zum Vorschein.
    „Seid ihr alle ok?“, vergewisserte sich Denny mit rauer Stimme.
    „Ja“, hauchte Rüstem, der neben Willi und den Zwillingen kniete, „bei mir und den anderen ist alles in Ordnung! Aber ehrlich gesagt, eine Sekunde später ...“
    Willi rückte seine Mütze zurecht.
    „Und nun? Wie geht ´s nun weiter?“
    Die Antwort auf Willis Frage ließ nicht lange auf sich warten. Am Sternenhimmel schien durch einen Riss Licht in die Halle. Er zog sich sich bis weit hinter die Absperrung. Aus dem Riss wurde ein Spalt, der schnell breiter wurde und grellesTageslicht drang durch die breiter werdende Fuge. Wie eine Schere tat sich die gesamte Halle nach vorne auf. Denny blinzelte. Es dauerte eine Weile, bis sich seine Augen an das Tageslicht gewöhnten. Waren anfangs nur Konturen und leichte Umrisse zu erkennen, so entstand nun vor den jungen Steinmagiern und dem Zwerg eine sattgrüne Landschaft mit üppigen Wiesen, Bäumen, einer Vielzahl von blühenden Pflanzen und Sträuchern. Vogelstimmen setzten ein.
    Denny hatte noch nie eine solche Farbenvielfalt gesehen. Natur pur, unbeschreiblich schön. Direkt vor ihnen - unterhalb der Absperrung - befand sich nun eine Steintreppe,

die in diese Traumwelt führte.
    „Na, so was nennt man Paradies. Echt! Wie abgefahren …!“, staunte Rüstem fasziniert.
    „Kommt!“ Denny wollte nicht noch mehr Zeit verlieren, sprang sofort über die Absperrung und schritt dann allen voran die Treppe hinunter in die nächste Waldbiegung.
    Dann endlich entdeckte er ihn! Vor Denny lag sein See. Wildenten, schwarze und weiße Schwäne bevölkerten seine Oberfläche. Er drehte sich um und sah in die freudestrahlenden Gesichter seiner Freunde. „Das muss er sein. Leute, wir haben es geschafft!“
    „Dann lasst uns jetzt schnell die Kanister rausholen“, drängte Mian, „ich habe Angst um Moana. Hoffentlich hat sie niemand entdeckt.“
    Denny ging es ebenso. „Du hast Recht, wir sollten uns beeilen.“ Die anderen nickten. Kurze Zeit später hatten sie das Ufer erreicht.
    Rüstem stutzte. „War da nicht immer von die Rede? Dieser hier hat zwar `ne schöne Farbe, aber wenn ich richtig sehe, ist der doch blau, oder?“
    Denny starrte auf das Wasser. Rüstem hatte Recht. Dieser See war nicht grün, sondern so blau wie der Himmel über ihnen. Trotzdem, er fühlte es irgendwie …
    „Es gibt hier weit und breit keinen anderen“, er blickte sich noch einmal um, „das muss er einfach sein!“
    Eine alles durchdringende Stimme ließ Denny und die anderen zusammenfahren: „Tja, da steht ihr nun und wisst nicht weiter, jetzt seid ihr nicht mehr lange heiter!“
    Denny schaute sich erschrocken um. Er konnte niemanden sehen.
    „Wer ist da?“, rief er über den See. „Wir können Sie nicht sehen.“
    „Wer ist da? Wer ist da?“, äffte die Stimme Denny nach, bevor sie weiter unfreundlich fortfuhr, „sagt mir gefälligst erst einmal wer ihr seid. Schließlich seid ihr hier eingedrungen.“
    „Mein Name ist Denny Gideon und das hinter mir sind meine Freunde Mian, Willi und Rüstem.“
    „Ist der Alte zu faul, um selber zu kommen?“, schnauzte die Stimme nun abwechselnd von allen Seiten, „Hat wohl jetzt was Besseres zu tun, als mich pflichtbewusst zu versorgen.“
    Die unsichtbare Stimme hatte sich in Wallung geredet. „Über zehn Jahre hat sich der alte Knacker nicht blicken lassen, und jetzt schickt er einen Drei-Käse-Hoch, um Wasser zu holen.“
    Jetzt spürte Denny Wut in sich hochkommen.
    „Mein Großvater starb vor zwölf Jahren!“, schrie er

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