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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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rasten sie durch die Wälder. Denny benötigte zu seinem Erstaunen nicht die geringste Anstrengung dabei. Konzentriert achtete er auf die Spitze mit dem Spielführer und auf Rüstem, seinen Vordermann. Seine Füße und Beine unterwarfen sich problemlos seinem Willen.
    Die V-Formation wurde schneller und Denny spürte die angenehm kühle Luft, die an seinem Gesicht vorbeiströmte.
    Rüstem, der Denny in seinem Windschatten laufen ließ, wurde schlagartig von etwas Unsichtbarem gegen die nächste Eiche gestoßen. Auch Mike, im rechten Flügel laufend, riss es in derselben Sekunde nach hinten, und er landete mit dem Rücken auf einem Baumstumpf. Es war, als ob beide auf eine durchsichtige Wand gerast seien. Denny konnte nicht sofort erkennen, wer oder was seine Klassenkammeraden mit voller Wucht nahezu aus der Bahn geworfen hatte. Doch dann entdeckte er einige Meter halblinks vor sich in einem Gebüsch ein kurzes rotes Aufblitzen.
    „Achtung“, schrie Bernd nach hinten, „sie haben es auf die Neuen abgesehen!“
    Denny konnte nicht so schnell denken wie er reagierte. Instinktiv blockte er einen Angriff mit der linken geballten Hand ab. Sein Handgelenk vibrierte. Er stieß mit der anderen Hand in die Richtung, aus der die Attacke kam. Der Turmalinquarz leuchtete hell auf und der Angreifer wurde von einem kurz aufflammenden Blitz getroffen und aus dem Gebüsch in einen naheliegenden Bach geschleudert.
    „Man, Alter“, staunte Bengt, der die Aktion hinter sich mitbekam, „das war echt fett!“
    Es ging zu schnell, als dass Denny erkennen konnte, wen er aus seiner Baumgemeinschaft getroffen hatte. Zeit, um noch mal genauer hinzuschauen, blieb ihm nicht. Denn von der anderen Seite erfolgte ein weiterer Angriff, der nicht ihm, sondern Mike galt. Der war nach seinem Aufprall verzweifelt damit beschäftigt, den Anschluss wiederzufinden, was Rüstem in der Zwischenzeit gelang.
    Mit einem Satz verließ Denny die Formation. Er war von einer Sekunde zur anderen an Mikes Seite gesprungen und blockte erneut ab. Blitzartig stieß er nochmals die rechte Hand hervor und der Schneeflockenobsidian zeigte für Denny unübersehbar ein sekundenlanges und grell-weißes Aufblinken. Ein alter morscher Baum knickte daraufhin ein und krachte zwischen dem Angreifer und den Uranusspielern zu Boden. Die Attacken wurden eingestellt. Denny und alle anderen an den Flügelenden folgten ihren vorderen Mitspielern und kamen auf einer Lichtung zum Stehen. Roswita sah sich um und zählte die gesamte Gruppe durch und gab Bernd mit dem Daumen nach oben gerichtet zu erkennen, dass die Mannschaft vollständig war.
    Auch Denny war heilfroh, dass er die ersten Attacken überstanden hatte.
    „Nicht übel, Gideon.“ Roswita war von seinem Einsatz beeindruckt. Denny schaute verlegen zur Seite.
    „Nicht übel?“ Bernd fing an zu schwärmen. „Für jemanden von der ersten Ebene war dies sogar mehr als vielversprechend. Mit Skill, muß ich sagen. Gut gemacht, Gideon.“
    Der Kapitän wandte sich wieder an alle Beteiligten: „Aufgepasst, Leute! Denny Gideon ist nicht nur heute unser Läufer, sondern auch bei unserem nächsten Spiel gegen Saturn und Jupiter. Aber es darf kein Wort nach außen geraten, habt ihr gehört? Ich hab da nämlich schon `ne Idee.“
    Mit entsprechenden Handbewegungen und Kopfnicken gaben die Casher ihrem Spielführer zu verstehen, dass sie ihn verstanden.
    „Na, dann! Weiter geht´s!“, spornte Bernd Denny und die anderen Spieler an.
    Die Mannschaft setzte sich wieder in Bewegung und rannte mit hoher Geschwindigkeit über die Lichtung hinweg. Noch bevor sie das nächste Waldstück erreichten, donnerte der Kapitän: „Blütenstaub!“
    Sofort ließen sich seine Stellvertreterin und er in je einem Flügel bis zu dessen Hälfte zurückfallen, um dann das Lauftempo wieder anzuziehen. Unversehens entstanden zwei V-Formationen.
    Denny fand sich in Bernds Gruppe - der linken Aufstellung - wieder. Die andere mit Roswita entfernte sich zunehmend.
    „Gideon! Setz dich dicht hinter mich“, forderte der Kapitän.
    Denny folgte Bernds Anweisungen augenblicklich und heftete sich an dessen Fersen. Problemlos lief er im Windschatten seines Kapitäns, bis dieser das nächste Kommando von sich gab.
    „Besenstiel!“, schmetterte er vorne an der Spitze. „Behaltet jetzt genau euren Kompass im Auge.“
    Denny konzentrierte sich jetzt voll und ganz darauf, sich allein durchschlagen zu müssen. Er war sich beim zweiten Kommando zu Anfang nicht ganz

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