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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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Zähne. „Ich habe dir klar und deutlich aufgetragen, den Jungen hier zu empfangen und ihn darum zu bitten, noch einen Augenblick zu warten, bis ich da bin. Aber du musst mal wieder einen auf Chef machen.“
    Der hinzu gekommene Xamamax wandte sich Denny zu und versuchte, freundlich zu wirken, was ihm besser zu gelingen schien als Julius.
    „Entschuldige! Ich heiße Friedwart Steller. Ich muss mich für Julius entschuldigen. Aber er ist manchmal ungestüm in der Kontaktaufnahme und in sozialer Hinsicht hat er seine Probleme.“
    Friedwart - wie die anderen Xamamax von hagerer Gestalt und mit Gel zurückgekämmten, dunkelblonden kurzen Haaren - reichte Denny die Hand. Denny schüttelte sich vor Ekel, nachdem er sie widerwillig ergriffen hatte. Friedwarts Hand war feucht-warm und roch nach Essig.
    „Du bist Denny? Denny Gideon?“
    Denny nickte misstrauisch.
    „Schön“, ließ Friedwart zufrieden vernehmen. Er ging um Denny und den steinernen Zwerg herum und sprach dann weiter: „Wie du schon von Julius erfahren hast, schickt uns Professor Felten zu dir …“
    „Woher wusstet ihr, dass ich hierher kommen würde?“, unterbrach ihn Denny, bemüht, seine Angst zu verbergen.
    „Das tut nichts zur Sache, Denny“, wiegelte der Xamamax ab. „Wir wissen viel mehr als das, zum Beispiel, dass dein Großvater etwas hatte, ohne das er nicht der Hüter des geworden wäre. Nun ja, jetzt hast du dieses Amt geerbt, weißt aber nicht, wo sich dieser See befindet. Und dieses Etwas, das in deinen Besitz überging, ist - soviel ich weiß - ein Stein. Nicht nur irgendein Stein, sondern ein ganz besonders magischer Stein. Unser Schulleiter, Herr Professor Felten, bietet dir seine Hilfe an, verstehst du? Er kennt sich hier in den Wäldern sehr gut aus und hat natürlich, wie jeder Steinmagier, ein großes Interesse daran, dass es endlich wieder dieses Heilwasser gibt.“
    „Und was will er noch?“ Denny war argwöhnisch. Ein inneres Gefühl riet ihm zu äußerster Vorsicht.
    „Nun“, lächelte Friedwart, „unser Professor würde sich sehr freuen, wenn er die Möglichkeit bekäme, sich mit dir zu unterhalten. Völlig zwanglos. Er würde dir bei dieser Gelegenheit gern den Harz zeigen. Dafür müsstest du allerdings mitkommen. Ich mach dir einen Vorschlag: Was hältst du von … jetzt gleich? Heute Abend könntest du schon wieder zurück sein.“
    Denny schaute verdutzt drein. Friedwart kam näher und sah ihn mit einem seltsamen Lächeln an, als ob es für ihn völlig außer Frage stand, wie seine Entscheidung ausfallen würde.
    Denny bemerkte in den Gesichtern der anderen Xamamax ein einheitliches Grinsen. Julius hielt sich im Hintergrund und war der Einzige, der ihn hasserfüllt ansah.
    „Und was wäre, wenn ich nicht mitkommen könnte?“, fragte Denny. „Ich meine, weil es mir in diesem Moment absolut nicht passt?“
    Das Lächeln in Friedwarts Gesicht verschwand und seine Lippen bildeten einen Strich. Die anderen Xamamax blickten gespannt auf ihren Anführer und warteten auf dessen Reaktion.
    „Dann werden wir eben …“
    „Was werdet ihr Harzaffen mal so eben, he?“
    Denny stöhnte vor Erleichterung förmlich auf. Die kräftige Stimme von Bernd hallte in den Ruinenmauern wider. Nach und nach erschienen Roswita und andere, ältere Uraner. Rüstem und die Kameraden der ersten Ebene waren ebenfalls mitgekommen, hielten sich aber im Hintergrund.
    Friedwart schnellte herum und sah sich der gesamten Uranermannschaft gegenüberstehen. Er setzte sofort wieder sein falsches Lächeln auf.
    Denny beobachtete, wie Rüstem sich langsam aus der Gruppe löste und sich auf ihn zubewegte.
    „Ah, wenn das nicht unser großer Bernd ist. Eigentlich haben wir euch noch nicht so früh erwartet. Euer neuer Läufer war wohl ein wenig zu schnell für euch, was?“
    „Lass das Gefasel, Ranzratte“, erwiderte Bernd scharf. „Deine drei Leute kannst du nachher auf dem Rückweg wieder wie Hühner aufpicken. Das waren Opfer und keine Gegner. Was willst du eigentlich hier? Das ist unser Platz, und ihr habt hier nichts zu suchen.“
    Friedwart setzte nun eine unschuldige Mine auf. „Och, wir wollten uns bloß ein wenig mit eurem neuen Läufer Gideon unterhalten. Sonst nichts. Weißt du, Bernd, sein Großvater und unser Professor Felten waren einmal gute Fr…“
    „Halt endlich die Klappe, Steller! Mach, dass du Land gewinnst und nimm deine Rolltorten mit. Hier finden für dich keine Unterhaltungen statt, du Spacko!“,

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