...und der grüne See
dass wir das Ziel erreichen. Alles klar?“
Denny nickte und alle Spieler nahmen ihre Position in der V-Formation wieder ein.
Bernd zupfte im Vorbeigehen an Dennys Halstuch. „Bei den Begegnungen ist es übrigens nicht gestattet, außer Sportsteine, Kompass und Karte was anderes bei sich zu tragen. Deswegen solltest du vor jeder wichtigen Begegnung darauf achten, auch das da abzulegen. Beim Training ist mir das egal.“
„Ok! Kapiert.“ Denny reihte sich sofort wieder hinter Rüstem ein.
Bernd übernahm jetzt das Kommando.
„Also Leute, hört mal alle zu. Ihr kennt unseren Zielort und in welche Richtung es geht. Für diejenigen, die es noch nicht wissen, lautet unsere Laufrichtung laut Kompass 231 West-Süd. Also los!“
Die Stonecash-Mannschaft setzte sich langsam in Gang und trabte von der Lichtung hinunter in die Richtung des Waldstückes, das vor ihnen lag. Noch bevor sie in das Dickicht eintauchten, ließ Bernd an alle Casher noch einen letzten Hinweis verlauten: „Denkt daran, dass Steinbrocken und Zweige als Hindernisse gelten und ihr sie sowohl mit der linken als auch mit der rechten Hand beiseiteschaffen könnt. Es reicht nicht, wenn die Vorderen dies erledigen sondern das gilt für alle. Die von der ersten Ebene sollen genau hinschauen, was der Vordermann macht und es ihm dann gleichtun.“
Von hinten beobachtete Denny, wie der Kapitän eine kurze schwungvolle Handbewegung vollführte, als würde er lästige Fliegen vor seinem Gesicht verscheuchen. Die dicht beieinander stehenden Bäume und Tannen reagierten prompt, indem sie sich nach hinten bogen und eine meterbreite Trasse freigaben. Reaktionsschnell taten die Nachfolgenden es Bernd gleich, bis zuletzt alle Läufer ihre Hände gleichmäßig vor ihrem Körper hin und her bewegten. Nacheinander tat sich vor jedem Einzelnen eine schmale Gasse im dichten Unterholz auf. Kleine Pfade, durch die es nun zu laufen galt.
Denny folgte den Bewegungen des Spielführers und seiner Vorderleute. Ohne sich länger Gedanken darüber zu machen, merkte er, wie leicht ihm die Wirkungen fielen. Mit kleinen Handbewegungen drängte Denny sämtliche Äste und Zweige zurück, die seinen Weg versperrten oder ihm ins Gesicht zu schlagen drohten. Fast kam es ihm so vor, als ob er den Wald durchschwamm. Er schaute während er lief, kurz nach rechts und konnte Mike hektisch durch das Gehölz rudern sehen. Der fing sich sogleich den ersten Hieb eines zurück peitschenden Astes ein und geriet ins Stolpern. Juli, die hinter Mike lief, versuchte ihn im letzten Moment noch aufzufangen. Von jetzt auf gleich verschwanden sie aus Dennys Blickfeld. Denny wollte anhalten, um nach ihnen zu suchen. Aber von vorn kam augenblicklich ein lautes Kommando von Bernd:
„Nicht stehenbleiben! Die müssen selber versuchen aufzuholen.“
Die Formation verlor kaum an Geschwindigkeit und lief ein hohes Tempo. Denny, der wiederholt nach Juli und Mike Ausschau hielt, konnte gut mithalten. Seinem Gefühl nach war es eher ein lockerer Dauerlauf. Er atmete langsam und gleichmäßig.
Roswita und Bernd blickten abwechselnd nach hinten und achteten darauf, dass niemand durch wiederholte Stürze den Anschluss verlor. Denny hörte die beiden Spielführer in regelmäßigen Abständen die Spieler auffordern, die durch Stürze und Hindernisse entstandenen Rückstände zügig aufzuholen.
Juli und Mike hatten Boden gut gemacht und versuchten sich einzureihen. In Mikes Gesicht zeigten sich rote Striemen.
„Schneller, Hesken“, rief Bernd, „wenn du weiter so langsam bist, kannst du ja gleich rückwärts laufen!“
Die Gruppe hielt nun schon eine Viertelstunde lang das gleiche Lauftempo. Mittlerweile hatten sie alle kleine bis mittelgroße Blessuren durch Hindernisse wie Äste oder Steine zu verzeichnen. Denny bemerkte erst später, dass er sich irgendwann sein linkes Knie an einem Steinbrocken aufgeschlagen haben musste. Er wunderte sich anfangs, dass er und auch sonst niemand bei den Blessuren über Schmerzen klagte. Erst als er das Blut an seinem Bein herunterlaufen sah und der Schmerz ausblieb, fiel ihm der Onyx an seinem Fußgelenk ein. Dessen Wirkung trat automatisch bei Unfällen und Verletzungen in Kraft und sorgte für Schmerzunempfindlichkeit.
Eine weitere Viertelstunde verstrich und die Spieler hatten sich zunehmend besser aufeinander abgestimmt. Als die Unfälle und die Aussetzer nachließen, erhöhten Roswita und Bernd das Tempo. Mit der Geschwindigkeit eines Kleinwagens auf einer Autobahn
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