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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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sicher und fragte sich in diesem Moment, ob er als Läufer seine Leibwächter an die Seite gestellt bekommen würde. Die Antwort lief direkt hinter ihm.
    „Nun renn schon, Gideon!“, hörte er Bernds Stimme. „ Ich versuche dir mit vier anderen zu folgen und will sehen, was du drauf hast.“
    Von Weitem konnte Denny gerade beobachten, dass sich die andere Formation ebenfalls langsam auflöste und die Spieler im Wald verschwanden.
    Denny fragte sich, was Bernd mit gemeint hatte. Aber heißt schoss es ihm durch den Kopf. So entschied er sich, getreu Bernds Anweisungen, loszurennen. Mit Blick nach vorn und ohne sich umzuschauen, beschleunigte Denny sein Tempo. Seine Beine schienen darauf zu reagieren. Er spürte auf einmal, dass sie mehr wollten. Denn seine Schritte wurden immer schneller und größer. Sekunden vor Eintritt in das Waldstück begann Denny, sich mit den Händen einen Weg freizukämpfen. Voller Ehrfurcht gab das dichte Tannengehölz nach und Zweige wie Äste öffneten ihm einen Pfad durch den bis dahin undurchdringbaren Wald. Dicke Gesteinsbrocken ließen sich problemlos zur Seite rollen. Sträucher bogen sich auseinander und die tiefen Gräben wurden von Denny mit Leichtigkeit übersprungen.

Bei der hohen Geschwindigkeit spürte er den Gegenwind in seinen Ohren pfeifen.
    Denny wagte es nicht, sich nach seinen Begleitern umzuschauen. Er befürchtete, bei diesem Tempo Hindernisse zu übersehen, denen er nicht mehr ausweichen konnte. Nur hin und wieder schaffte er es, einen Blick auf seinen Kompass zu werfen, um die Richtung beizubehalten. Was das betraf, so befand er sich auf dem richtigen Weg. Nach einem steilen Anstieg war Denny oben auf einem Berg angekommen. Er drehte sich das erste Mal um und war sich sofort darüber im Klaren, dass er seit längerer Zeit allein gelaufen sein musste. Rings um ihn bewegte sich nichts. Autos pufften in der Ferne ihren Dreck durch die Gegend. Um keine Zeit zu verlieren, lief er in dem hohen Tempo weiter in die Richtung, die der Kompass vorgab.
    Auf einer kleinen Anhöhe blieb Denny stehen. Von weitem sah er die Kirchtürme der Stadt Halle. Direkt vor ihm erstreckte sich ein endloses Feld mit Wiesen und einer meterhohen Rotbuchenhecke, darin war ein Tor hineingeschnitten. Denny war sich ziemlich sicher, dass er am Ziel war. Nochmals schaute er auf seine Karte und schritt dann durch das Tor. Eine bis auf die Grundmauern heruntergekommene alte Burgruine kam zum Vorschein und inmitten des mittelalterlichen Gemäuers stand er da: Der silberne Zwerg.
    Denny ging auf die Zwergenstatue zu. Sie stand auf einem Sockel und hielt mit der rechten Hand eine Spitzhacke geschultert. Denny entdeckte den faustgroßen roten Achat in der anderen Hand und stand nun direkt davor. Vorsichtig nahm er dem Zwerg den Stein aus der flachen, ausgestreckten Hand und steckte ihn ein. Jetzt wollte er nur noch zurück zum Uranusbaum.
    Denny kniete sich hin und breitete die Karte aus. Der Punkt des Beutlings war bereits eingezeichnet und er brauchte lediglich den Kompass ausrichten, um so die Richtungsangabe ablesen zu können. Als das erledigt war, packte Denny die Sachen zügig ein und setzte zum Lauf an.
    Mit einem heftigen Stoß wurde er nach hinten gegen den Zwerg geschleudert. Schnell kam Denny wieder zu sich, richtete sich auf und suchte hinter der Statue Schutz. In Verteidigungshaltung und mit aufgerichteten Armen suchte er das Ruinengelände nach den Angreifern ab.
    Sie ließen nicht lange auf sich warten. Zwischen den alten Burgresten traten fünf junge Männer hervor, die Denny noch nie im Kolleg gesehen hatte. Sie trugen nicht die typisch grünen Anzüge, sondern waren ganz in grau gekleidet mit braunen langen Mänteln, an denen ein silbernes zu erkennen war. Denny schätzte sie nicht wesentlich älter, als die Schüler der höheren Ebenen aus dem Beutling. Er ahnte, dass die Situation nicht zum Trainingsplan gehörte und gab seine Position nicht auf. Denny blickte kurz um sich, um eine geeignete Fluchtmöglichkeit zu finden.
    Einer von denen löste sich aus der Gruppe und trat langsam auf Denny zu. Fettiges, blondes Haar reichte ihm bis auf die Schultern, und er trug ein sichtbares Muttermahl in der linken Gesichtshälfte.
    „Sieh an, sieh an“, erklang seine süffisante Stimme, „wen haben wir denn da? Wenn das nicht der neue Läufer der Uraner ist! Professor Felten hatte Recht, als er sagte, dass sie dich zum Läufer machen würden. Und

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