...und der grüne See
fauchte Roswita.
Friedwarts Augen verengten sich zu Schlitzen.
„Pass auf, was du sagst, Fräulein“, zischte er, „das kann bei dir ganz schön ins Auge …“
Julius stieß seine Hand vor und versetzte Roswita einen unsichtbaren Schlag in den Unterleib. Sie krümmte sich nach vorne und sackte auf die Knie, bis sie ganz vornüber fiel. Das Armband des Angreifers leuchtete nochmals auf. Doch zur zweiten unfairen Attacke kam es nicht mehr. Bernd kam Julius zuvor und stieß ihn so aus dem Gleichgewicht, dass er rückwärts über ein paar Mauerreste stürzte.
Sämtliche Schüler aus Harz und Beutling rissen augenblicklich ihre Arme hoch oder stießen die Hände nach vorne. Das Aufleuchten von verschiedenen Steinen und zischenden Lichtstrahlen, die über den ganzen Platz schwirrten und ihr Ziel suchten, erfüllten das Ruinengelände.
Denny hatte sich nach wie vor hinter dem Zwerg verschanzt. Er war gerade dabei, einen gegen ihn gerichteten Angriff von der rechten Seite abzublocken und eine Gegenattacke zu wirken. Diese traf zwar, wurde aber ohne Probleme abgefangen.
Mit Sportsteinen konnten die Uraner den ständigen Attacken der Xamamax lediglich ihre Abblockstärke und das Schaffen von Hindernissen entgegen setzen. Die Stöße, die Denny verzweifelt von sich gab, gingen entweder ins Leere oder wurden abgeblockt. Er sah auf einmal Rüstem neben sich liegen, der trotz des ständigen Dauerbeschusses bei ihm angekommen war.
„Roswita hat`s erwischt. Sie liegt am Boden und bewegt sich nicht mehr“, sagte er zu Denny, beide Handrücken gegen die Angreifer richtend. „Wir sollten uns beeilen und so schnell wie möglich verschwinden. Mit den Sportsteinen kommen wir hier nicht groß weiter.“
„Du hast Recht. Aber irgendwie müssen wir jetzt zu den anderen kommen. Ich weiß nur noch nicht wie.“
„Ok. Sag mal, hast du den Stein vom Zwerg dabei?“
„Ja, is `n ziemlich großer Achat. Wieso?“
„Dann haben wir zumindest einen Wirkungsstein, der nicht zu den Sportsteinen gehört. Vielleicht nutzt er uns was.“
In der Zwischenzeit hatten die Wirkungen der Xamamax an Stärke zugenommen und sämtliche Uraner waren ausschließlich damit beschäftigt, sich mit den defensiven Sportsteinen zu schützen und die Attacken abzuwehren. Durch die massiven Angriffe war starker Rauch entstanden, der vor allem über den Boden waberte. Denny hatte eine Idee.
„Wir sollten uns flach hinlegen. Das ist die Gelegenheit für uns, zu unseren Leuten hinüberzukriechen.“
Rüstem nickte und wie auf Kommando schlängelten sie sich flach auf dem Boden liegend durch den dichten Qualm. Sie bewegten sich in die Richtung, wo sie Bernd und die anderen der Mannschaft vermuteten. Die Hälfte des Weges hatten sie hinter sich, als Denny auf Julius stieß, der ihnen den Rücken zukehrte. Noch bevor Julius sich umsah und Denny und Rüstem entdeckte, leuchtete der Karneol an Denny s Lederband auf und er bewegte kurz die Hand. Der Xamamax schleuderte zur Seite und verschwand im Nebel. Endlich waren sie unbeschadet bei Bernd angekommen, der sich schützend vor Roswita gekniet hatte und die stetigen Angriffe abwehrte. Bei ihm hockte auch Mike, der sich den linken Arm hielt, jedoch nicht über Schmerzen klagte.
„Ist nichts schlimmes, Denny“, sagte Mike, „ich kann ihn nur nicht mehr bewegen. Scheint gebrochen zu sein.“
Die anderen Uraner bildeten nach und nach um ihren zweiten Kapitän einen Kreis.
Denny versuchte scharf nachzudenken, während die Wirkungen der Harzer Schüler immer wieder an seinen Handgelenken abprallten. Er spürte, wie seine Arme in einem fort kribbelten und zunehmend vibrierten.
„Bernd“, rief Denny zu seinem Kapitän hinüber. „gibt`s beim Stonecashing vielleicht auch eine Karo-Formation?“
„Gideon, jetzt ist nicht die Zeit über Sport zu reden“, schnaufte der Spielführer zurück. „Wir sollten schleunigst weg hier. Roswita ist verletzt und braucht dringend Hilfe.“
„Ja, das weiß ich. Ich meine doch nur, ob wir uns in einer Art Karo-Formation von hier fortbewegen können?“
„Natürlich geht das. Aber Roswita den ganzen Weg zu tragen, dauert eine Ewigkeit. Wir würden nur langsam vorankommen.“
„Na, da haben wir aber genau das Richtige für dieses Problem“, meldete sich Rüstem lautstark zu Wort. „Denny, hol den Achat heraus. Wir können den jetzt gut gebrauchen.“
Denny gehorchte augenblicklich und holte den roten Stein aus seinem Anzug. Kurz darauf hielt er ihn Bernd vors
Weitere Kostenlose Bücher