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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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Halleneingang befand sich eine große Tafel, an der sich die ersten Schüler in eine Liste eintrugen.
    „Kann mir jemand sagen, was das für eine Liste ist?“ Denny hoffte, dass Fabienne - die vor ihm stand - mehr wusste als er.
    „Eine Praktikumsliste.“ Sie reichte ihm die Kreide und schaute sich die anderen Namen auf der Tafel an.
    „Praktikum? Was für `n Praktikum?“
    Juli, die neben Fabienne‘ stand, war ebenfalls dabei sich einzutragen.
    „In den nächsten Wochen müssen wir ein Praktikum absolvieren und zwar bei denen da - sie zeigte auf die Namen auf der Liste, die jeweils über einer Spalte standen. Das sind weder Steinmagier noch sind das gewöhnliche Menschen. Ich mache mein Praktikum bei Dr. Blautenberg. Du solltest dich beeilen, sonst sind die besten Plätze weg.“
    Denny sah sich die Liste genauer an. Unter dem Namen Blautenberg las er die Berufsbezeichnung: Tierarzt. Darunter standen bereits einige Namen von Schülern. Ein weiteres Praktikum bot beispielsweise eine an: Nachtkrapp. So ging das mit vielen Namen und Berufsbezeichnungen, mit denen er nichts anfangen konnte. Denny hatte nicht bemerkt, dass sich Rüstem und die Zwillinge längst eingetragen hatten.
    „Nimm den Einherjer“, riet ihm Rüstem. „Der kennt sich gut in der Waffenkunst aus und ist so was wie ein Einzelkämpfer mit Schwertern. Soll `n cooler Typ sein, hab ich gehört, aber knallhart!“

    Denny wusste sich nicht zu helfen und beschloss, dem Rat zu folgen. Er setzte seinen Stift an die Tafel, als ihn jemand von der Seite unsanft anrempelte. Er geriet ins Straucheln und fand sich auf dem Boden liegend wieder. Er schaute nach oben und sah in ein fleischiges Wurstgesicht.
    Der Junge blickte zu ihm runter und grinste überheblich. „Oh, gestolpert? Du Fruchtzwerg hast dir doch nicht wehgetan, oder?“
    „Ey, was geht `n mit dir ab?“ Denny war sauer.
    Der Junge trug das Jupiterzeichen am Anzug. Daneben stand ein Mädchen aus derselben Baumgemeinschaft, das dieser hirnschwangeren Rolltorte - wie Denny ihn insgeheim bezeichnete - wie aus dem Gesicht geschnitten war. Vermutlich Geschwister, wenn nicht sogar Zwillinge. Er mochte den Jungen auf Anhieb nicht und wunderte sich, dass er ihm nicht schon früher aufgefallen war.
    Das Mädchen gluckste: „Liegen lassen, tritt sich fest!“
    Während sich das Geschwisterpaar von der Tafel entfernte, stand Denny auf und begab sie nochmals an die Tafel. Es gab kaum noch Praktikumsplätze, unter denen sich kein Schüler eingetragen hatte. Unter dem Einherjer las Denny den Namen des Jungen aus Jupiter: Ben Werle. Weiter unten bei einer Walküre las er: Marlen Werle.
    „Mach dir nichts draus, Denny. Hier! Der ist noch frei. Ein , eine andere Art von Zwerg, die man kaum trifft. Die sind besonders bekannt für seltene Steinfunde, ganz egal wo.“ Moana lächelte; „der passt viel gesser zu dir, finde ich.“
    Dennys Interesse war sofort geweckt, und er vergaß die verpasste Chance bei dem nordischen Kämpfer. Schnell setzte er seinen Namen darunter.
    Die Schülertraube vor der Tafel löste sich auf.
    Mike Hesken war der Letzte, der sich noch eintragen musste. „Oh, man!“, schimpfte er. „Das ist doch totale Gülle!“
    Zu seiner Bestürzung war nur noch ein Anleiter übrig, unter dem kein Schülername stand. Es handelte sich um einen Waldschrat. Verzweifelt suchte er nach anderen Namen, in der Hoffnung, welche übersehen zu haben. Stumm und unbeweglich blieb Mike vor der Tafel stehen.
    Denny sah in den Gesichtern einiger Schüler mitleidige Blicke. Hier und da hörte er hämisches Gekicher.
    Mike stöhnte weiter: „Oh nein! Nicht der.“
    „Was hat er denn?“, wollte Denny von Juli wissen.
    „Naja, das bedeutet ganz einfach, dass Mike sich in seinem Praktikum mit einem Waldschrat rumschlagen muss. Waldschrate, musst du wissen, sind ziemlich fies und unberechenbar. Wenn man mit denen zu tun hat, können die einen ganz schön beschäftigen. Und das Schlimmste ist, dass man sie so schnell nicht mehr los wird. Mike hat schlichtweg die Arschkarte gezogen. Armer Kerl!“
    „Ähm, Herrschaften!“ Lanzes Stimme drang aus einer Ecke der Scheunenhalle. „Wenn nun alle soweit wären!“
    Die Schüler schauten sich um. Professor Lanze trat hinter seinem Lehrerpult hervor und begab sich schwingenden Schrittes in die Mitte des Raumes. Diesmal trug er, wie alle Schüler, einen grünen einteiligen Anzug. Das lange weiße Haar hatte er sich nach hinten zu einem Zopf

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