Und der Herr sei ihnen gnädig
erst mit meiner Freundin reden. Okay, Mon. Bis dann.«
Ich starrte ihn an. »Seit wann bist du Jamaikaner?«
»Was?«
»Nichts. Worüber musst du mit mir reden?« »Eine Party. Am Samstag. Möchtest du hingehen?« »Du?«
»Wenn du willst.« Er musterte mich mit lüsternem Blick. »Ich glaube, ich wäre lieber mit dir allein.« Als er das Telefon auf den Nachttisch legte, läutete es schon wieder. Wir mussten lachen.
»Nun geh schon ran«, forderte ich ihn auf.
»Ja?« Seine Stimmt klang hart. »Wann? ...Das geht nicht. ...Nein, auf keinen Fall.
...Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe, Marnie? Ich kann nicht. Ich hab keinen Wagen. Ich muss erst einen organisieren. ... Ich hole ihn um halb eins ab, sodass ich es frühestens bis halb zwei schaffe. Warum rufst du nicht Lisa an? ...Wann? ...Wie lang? ...Dann ruf Pat an und sag ihr, dass du sie meldest, wenn sie nicht erscheint. Du musst zusehen, dass du die Leute in deiner Schicht besser in den Griff bekommst, Marnie.
Das sage ich dir schon die ganze Zeit. Sie hat öfter gefehlt als wir alle zusammen. ...Ich weiß, dass sie alleinerziehend ist, aber ich habe auch ein Privatleben. Ich bin es leid, ständig für sie einzuspringen. ...Nein, ich schreie nicht, ich bin lediglich frustriert.«
Er verdrehte die Augen.
»Ja, ich weiß, dass es nicht deine Schuld ist, aber es ist auch ganz bestimmt nicht meine. Hör zu, ich versuche, dass ich es bis zwei schaffe. Mehr kann ich nicht tun. ... Schon gut. ... Ich weiß... das weiß ich doch. ...Kein Problem, Marnie. ...Ja, das mache ich. ...Ich muss aufhören.« Er schaltete das Telefon aus. »Marnie lässt dich grüßen.« Mit einer lässigen Handbewegung ließ er das Handy auf die andere Seite des Raums segeln. Es ging nicht zu Bruch, aber der Akku fiel heraus.
Er betrachtete mich. »Sollen wir noch mal einen Versuch wagen?«
»Bist du sicher, dass du das willst?«
»Wenn wir es nicht tun, ist meine Laune endgültig im Eimer.« »Na, darauf will ich es lieber nicht ankommen lassen.« »Das würde dir auch nicht gefallen.«
Eine Stunde später war er ein völlig neuer Mensch - entspannt, lächelnd, zu Scherzen aufgelegt. Nachdem wir geduscht hatten, bestand er darauf, Frühstück für uns zu machen. Er schaltete seine Stereoanlage an.
Als ich fertig angezogen in der Küche erschien, war er mit den Vorbereitungen fast fertig.
»Der Kaffee steht schon bereit.«
»Du bist ganz schön schnell.«
Er küsste mich und schlug nebenbei Eier in eine Pfanne, in der bereits Paprikastreifen, Tomaten und Zwiebeln brutzelten. »Ich habe draußen auf der Terrasse gedeckt. Es ist so ein schöner Tag.«
»Was ist das?«
»Skakshuka.«
»Äthiopisch?«
»Israelisch. Ursprünglich aus Marokko, glaube ich. Du bist geschwächt. Du brauchst Eiweiß. Wir brauchen beide Eiweiß.«
»Ich dachte, wenn man geschwächt ist, soll man Kohlenhydrate zu sich nehmen.« »Nein, es sei denn, man will seinen Blutzuckerspiegel möglichst rasch in die Höhe treiben. Eiweiß wird langsam verdaut. Es wirkt nicht so schnell, hält dafür aber länger vor. Hier, nimm die Zeitung, und setz dich schon mal raus.«
Fünf Minuten später kam er mit dem Essen, den Getränken und meinem Handy.
»Aah... das ist schön.« Er lehnte sich zurück, die Hände im Nacken verschränkt. »Es tut gut, mal wieder richtig durchzuatmen.«
Ich schenkte mir Kaffee ein und machte mich über meine Portion Eier her. »Köstlich. Vielen Dank.«
»Gern geschehen.«
Es war nicht das erste Mal, dass er mir etwas zu essen zubereitet hatte. Er kochte gut - einfache Gerichte, aber mit vielen Gewürzen. Am liebsten würzte er mit rotem, gemahlenem Chili. Nach ein paar Bissen begann mein Mund zu brennen. Ich spülte mit Saft nach und nahm dann einen Schluck vom Kaffee. Nachdenklich betrachtete ich Koby. »Sex ist wirklich wichtig für dich.«
Er sah mich über den Rand seiner Kaffeetasse an. »Ja... ich hoffe, für dich auch.« »Natürlich. Ich habe allerdings das Gefühl, bei mir wirkt sich Sex... nicht so stark auf meine Stimmung aus.«
»Ich bin sehr launisch. Das habe ich dir ja schon gesagt.«
»Ja, hast du.«
»Bei uns beiden ist es genau umgekehrt, Cynthia. Ich arbeite mit Frauen zusammen, du mit Männern. Wir stehen erst am Anfang unserer Beziehung, deswegen fühle ich mich noch nicht so sicher. Außerdem ist in den letzten Tagen ganz schön viel auf uns eingestürzt. «
»Ich habe dich in diesen ganzen Schlamassel mit hineingezogen. Tut mir Leid.«
»Wenn du
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