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Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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paarmal besucht. Sarah liebt Koby. Ich glaube, er erinnert sie an David. Sie bringt mir inzwischen also viel mehr Vertrauen entgegen als bei unserer ersten Befragung. «
    »Perfekt«, sagte Decker. »Dann nutze die Chance.« Ich holte tief Luft. »Ich bin in solchen Dingen noch so unerfahren. Ich hätte gern ein bisschen Hilfe.« »Kein Problem, Kleines. Ich hab Zeit.«
    »Ich weiß, dass diese Theorie ziemlich gewagt ist, aber sagst du nicht immer, man soll sich auf seinen Instinkt verlassen?«
    »Ja, vor allem in dieser verrückten Welt. Ich ziehe mich nur rasch um und schreibe Rina eine Nachricht. Dann können wir losstarten.«
    »Super«, sagte ich. »Vielen Dank.«
    Louise umarmte mich zur Begrüßung. »Treten Sie ein. Ich freue mich immer, wenn Sie vorbeischauen.«»Sie erinnern sich bestimmt an meinen Vater, Louise?«
    »Ja, natürlich. Bitte, kommen Sie herein... Sergeant Decker?«
    »Lieutenant«, stellte ich richtig. Wir gingen hinein.
    Im Lauf der letzten Monate hatte allerlei Kinderkram Einzug in Louise Sanders' Wohnzimmer gehalten. Die Kissen auf der braunen Ledercouch waren durch Plüschtiere ersetzt worden, auf dem Couchtisch stapelten sich Plastiktiere und Babybücher. Neben dem Klavier hatte ein Laufstall seinen Platz gefunden, überall standen Milchflaschen herum. Es war trotzdem noch ein schöner Raum, durchflutet vom Licht dieses Spätsommervormittags. Die Fenster standen offen, aber es war kein Lüftchen zu spüren.
    Louise hatte ihr graues Haar mit ein paar blonden Strähnchen aufgepeppt und außerdem ein paar Pfund abgenommen. Sie achtete auf ihr Aussehen, und das war gut so. Vielleicht bildete ich mir zu viel darauf ein, aber mir gefiel der Gedanke, dass ich in diesem Stück eine kleine Rolle spielte.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken bringen?«
    Bevor ich etwas antworten konnte, kam Sarah herein. Ihr blondes Haar war jetzt kurz geschnitten, sodass ihr rundes Gesicht und ihre rosigen Wangen noch mehr zur Geltung kamen. Sie trug ein weites blaues Baumwollkleid. Finger- und Zehennägel waren silbrig lackiert. Als sie mich entdeckte, kniff sie die Augen zusammen und ließ den Blick durch den Raum schweifen. »Wo ist...« - sie kämpfte mit den Worten - »...wo ist Ko-by?«
    »Sarah, sag doch erst mal Hallo«, ermahnte Louise sie.
    »Hallo.«
    »Hallo, Sarah«, antwortete ich. »Koby ist heute beim Laufen.«
    »Wo läuft er hin?«
    Ich lächelte. »Er läuft ein Rennen.«
    »Hat er gewonnen?«
    »Es ist nicht diese Art Rennen. Man läuft eine bestimmte Strecke, um zu sehen, wie schnell man ist. Heute läuft er zwanzig Kilometer. «
    Sie sperrte den Mund auf. »Das ist aber weit.« »Ja, das ist es.«
    »Warum bist du nicht mitgelaufen?«, fragte Dad.
    »Sie sind schon um sieben los, wegen der Hitze. Vielen Dank, aber das ist mir zu früh.« An Sarah gewandt, sagte ich: »Schläft Ella?«
    Sarah nickte.
    »Ich habe sie gerade hingelegt«, warf Louise ein.
    »Ich habe sie hingelegt«, widersprach Sarah.
    »Stimmt«. Louise lächelte. »Sie wacht frühestens in zwei Stunden wieder auf.«
    »Das macht nichts, Louise. Wir wollten sowieso mit Sarah sprechen... falls Sie nichts dagegen haben.«
    Die ältere Frau runzelte die Stirn. »Worüber denn?«
    Ich warf einen Blick zu meinem Vater hinüber. »Wir wollen bloß noch ein paar Dinge klären«, erwiderte er.
    »Vielleicht sollten wir uns setzen«, schlug ich vor.
    Louise begann die Plüschtiere in den Laufstall zu werfen, damit wir uns auf der Couch niederlassen konnten. »Nehmen Sie Platz.«
    »Sie auch, Louise«, sagte Decker. »Es könnte Sie auch betreffen. «
    »Worum geht es?« Louise setzte sich.
    »Das weiß ich selbst noch nicht so genau«, antwortete ich. »Aber es ist wichtig, dass Sie mir vertrauen. Das alles war nämlich ganz allein meine Idee.«»Was soll dabei herauskommen?« Sie legte eine Hand auf ihr Herz. »»Noch etwas?« Mein Vater zuckte mit den Achseln. Ich sagte: »Es wird vielleicht eine Weile dauern, also haben Sie bitte Geduld. Mir ist daran gelegen, alles richtig zu machen.«
    Louise wirkte bedrückt, aber schließlich nickte sie doch.
    Mein Vater lächelte Sarah an. »Du magst also Koby?«
    Sarah nickte.
    »Ich mag ihn auch«, erklärte Decker. Sarah nickte wieder. »Warum magst du ihn?« Sarah kicherte. »Weil er... weil er süß ist.« Decker lächelte. »Ich werde dir sagen, warum ich ihn mag. Ich mag ihn, weil er nett ist.« Sarah nickte.
    »Spielst du manchmal was mit ihm?«
    Sarah überlegte einen Moment.

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