Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
ist.« »Wie lange ist es ungefähr her? Ein Jahr?« Sie zuckte mit den Achseln. »Vielleicht ein halbes.« »Du warst also mit David im Park«, sagte ich. »In welchem Park? Dem MacFerren Park?« Sie nickte. »Gut«, meinte Decker. »Und jetzt erzähl mir, was in dem Park passiert ist.«
    »Ich sollte eigentlich gleich nach der Schule nach Hause kommen. Aber das habe ich nicht gemacht.«
    »Ich weiß. Du bist nicht nach Hause gegangen. Du hast nicht auf deine Schwester gehört.« Decker warf einen Blick zu Louise hinüber. »Aber Louise ist trotzdem nicht wütend auf dich... habe ich Recht?«
    In Wirklichkeit war Louise sogar sehr wütend. Aber sie spielte mit, auch wenn sie dabei die Zähne zusammenbeißen musste. »Nein, Sarah, ich bin nicht wütend.«
    Dad lächelte sie lieb an. »Siehst du? Sie ist nicht wütend. Jetzt erzähl mir vom Park.« »Sie sind zu uns rübergekommen.«
    Dad gab mir mit einem Blick zu verstehen, dass ich übernehmen sollte. »Wer ist zu euch rübergekommen?« »Die schlimmen Jungs.«
    »Sarah, kannst du dich erinnern, wie viele schlimme Jungs es waren?«
    »Drei oder vier.«
    »Drei oder vier«, wiederholte ich. »Und sie sind zu dir und David rübergekommen?« »Ja.«
    »Und wo im MacFerren Park wart ihr, als die schlimmen Jungs zu euch rüberkamen?« Ihr Blick wirkte leer. »Habt ihr neben einem Baum gestanden oder auf einer Bank gesessen oder -«
    »Wir waren auf dem Klo.«
    »Oh, verstehe. Du und David wart also zusammen auf dem Klo?«
    Sie wurde rot.
    »Hast du auf dem Klo Sex mit David gehabt?«, fragte ich. »Nein... bloß... Sie wissen schon...« Sie lächelte und gab mit geschürzten Lippen leise Schmatzlaute von sich. »Ihr beide habt euch geküsst?«, fragte ich. »Ja... wir haben uns geküsst.« »Was ist dann passiert?« »Die schlimmen Jungs sind reingekommen.« »Haben die schlimmen Jungs etwas zu euch gesagt?« »Schlimme Worte.«
    »Was für schlimme Worte?«
    Sie senkte den Blick. »Das F-Wort.«
    »Verstehe.« Krampfhaft versuchte ich die richtige Reihenfolge für meine Fragen zu finden. »Und nachdem sie diese Worte gesagt hatten, was ist dann passiert?«
    »Sie haben David ganz fest geschlagen. Seine Nase hat geblutet -«
    »Mein Gott!«, flüsterte Louise. »Das ist...« Sie wandte sich ab und schlug eine Hand vor den Mund. »Tue ich etwas Schlimmes, Louise?«
    »Nein.« Sie wischte sich über die Augen und versuchte zu lächeln. »Nein, du bist ein braves Mädchen, du tust genau das Richtige. Sprich weiter, Sarah. Erzähl ihnen, was passiert ist.«
    Sarah ließ den Kopf sinken. »Sie haben ihn in die Mülltonne gesteckt. Das hat ihm nicht gefallen. Er hat geschrien. Aber dann haben sie die Mülltonne auf den Kopf gestellt« - sie schloss die Augen - »und einer hat sich draufgesetzt, sodass David nicht mehr rauskam. Und jedes Mal, wenn er geschrien hat, hat der Junge ganz fest gegen die Tonne geschlagen und zu ihm gesagt, dass er den Mund halten soll.«
    Ihre Gesichtszüge zuckten, als sie davon erzählte. »Und nachdem sie David in die Tonne gesteckt hatten, was geschah dann?«
    Ihre Stimme war jetzt nur noch ein Flüstern. »Sie haben mich auf den Boden gedrückt und meine Unterhose zerrissen. Dann... dann hat es der Erste getan... den Sex. Es hat sehr wehgetan. Ich wollte eigentlich schreien, dass er aufhören soll, aber ich wollte ihn nicht wütend machen... weil wenn David geschrien hat, sind sie jedes Mal wütend geworden. Ich wollte nicht, dass meine Nase blutet. Deswegen hab ich die Augen zugemacht und nichts gesagt. «
    »Das war sehr clever von dir«, meinte Decker. »Siehst du, ich habe dir ja gesagt, dass du clever bist.«
    Sie hatte das Kinn auf die Brust gedrückt und die Augen geschlossen.
    »Kannst du dich erinnern, wie viele Jungs Sex mit dir hatten?«, fragte Decker.
    Zögernd hielt sie zwei Finger hoch.
    »Zwei Jungs hatten Sex mit dir.« Sie hielt drei Finger hoch.
    Louise wurde blass. Ich nahm ihre Hand und drückte sie. »Drei Jungs?«, fragte Dad. Sie nickte.
    »Gut, Sarah. Das ist jetzt sehr wichtig. Was ist passiert, nachdem sie mit dem Sex fertig waren?«
    »Da habe ich ihnen versprechen müssen, dass ich sie nicht verpfeife. Sie haben gesagt, wenn ich es der Polizei verrate, bringen sie mich um. Ich habe ihnen geglaubt!«
    »Ja, natürlich. Und wer hat dann das Klo zuerst verlassen? Die schlimmen Jungs oder du?«
    »Die schlimmen Jungs.«
    »Und was hast du gemacht?«
    »Ich habe die Mülltonne umgeworfen, um David zu helfen. Sie war sehr

Weitere Kostenlose Bücher