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und der Hongkong-Buddha

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Titel: und der Hongkong-Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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blinzelte verblüfft. »Dieser alte Mann, der hier herumgeistert? Ein-oder zweimal habe ich zwar gesehen, wie er Geld verteilt hat, aber was kann die ›Befreiungsfront 80‹ schon von ihm wollen?«
Auf diese Frage wußte auch Mrs. Pollifax keine Antwort, und sie wandte sich wieder Detwiler zu. Mit ihren gefesselten Händen berührte sie ihn am Arm und rüttelte ihn leicht. »Mr. Detwiler«, flüsterte sie. »Hören Sie mich?«
Er hob den Kopf. Sein Blick war glasig, und seine Lippen zitterten.
»Was hat Mr. Feng vor?« fragte sie. Einen Augenblick lang schien es, als würde Detwiler gar nicht wahrnehmen, daß jemand zu ihm sprach, doch dann straffte er sich - offenbar unter Schmerzen - und bewegte mühsam die Lippen: »Er hat jahrelang geschuftet, hat er mir erzählt... Sklaverei... Er ist ein F... ein Fanatiker... ein verbohrter Fanatiker. Ein selbstmörderischer Kamikaze!« Detwiler hob seine gefesselten Hände über den Kopf und deutete eine große Explosion an. »Bumm...!« machte er. »Weil die Regierung in Peking nicht die... die rechtmäßige ist. Sondern Taiwan. Nationalisten!«
Verblüfft starrte sie ihn an. Dann sagte sie: »Wie dumm und grausam.« Sie wandte sich wieder Alec zu. »Haben Sie eine Ahnung, wann genau diese Leute die Macht in Hongkong übernehmen wollen?«
»Morgen früh!« antwortete Alec. »Morgen früh um Sieben das habe ich genau gehört.«
Wie von einem Schlag getroffen, zuckte Mrs. Pollifax zusammen. »Morgen?!« flüsterte sie fassungslos. »Morgen früh... Sie meinen, am Freitag?«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht einmal, was heute für ein Tag ist.«
»Donnerstag«, sagte sie mechanisch.
»Okay, dann am Freitag - oder was immer morgen für ein Tag ist.«
»Aber dann haben wir ja überhaupt keine Zeit mehr!« rief sie.
»Wofür?« fragte Alec überrascht.
»Sie aufzuhalten! Und hier rauszukommen.«
Ungläubig starrte er sie an. »Sie aufhalten? Sind Sie verrückt? Was können wir schon tun! Sehen Sie uns doch an. Und sehen Sie die da drüben an!«
Mrs. Pollifax beherzigte seinen Rat. Sie reckte den Hals und spähte vorsichtig um die Ecke der aufgestapelten Kisten. Sie konnte eine Reihe von Radioröhren - oder etwas in dieser Art erkennen, die knackende atmosphärische Geräusche von sich gaben. Von den Röhren hing ein Gewirr von Drähten herab und verschwand in einem schwarzen Gehäuse, das Robins Funkgerät im Hotel nicht unähnlich war. Einer der beiden Männer, die mit dem Schweißgerät hantierten, erhob sich und kam zu dem schwarzen Gehäuse herüber, das keine drei Meter von Mrs. Pollifax entfernt stand. Er nahm seine Schutzbrille ab, und Mrs. Pollifax erkannte ihn: es war Eric der Rote. Sie beobachtete, wie er einen Schalter umlegte, sich Kopfhörer überstreifte und angespannt lauschte. Unvermittelt drehte er sich um und starrte Mrs. Pollifax an.
Seine kalten, ausdruckslosen Augen versprachen nichts Gutes.
Mit einer ruckartigen Bewegung nahm er die Kopfhörer ab, knipste den Schalter aus und steuerte direkt auf Mrs. Pollifax zu.
Dicht vor ihr blieb er stehen und starrte auf sie herab. Dann schlug er ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. »Es war der falsche Buddha«, zischte er in gebrochenem Englisch, »Nicht der, den Sie von Detwiler bekommen haben.«
Mrs. Pollifax fühlte, wie Detwiler sich neben ihr bewegte.
Offenbar waren die Worte Eric des Roten bis in sein umnebeltes Gehirn gedrungen. Er hob den Kopf und starrte sie voller Erstaunen an. In seinen Augen glomm Hoffnung auf.
Eric der Rote beugte sich herab, packte Mrs. Pollifax an der Bluse und zerrte sie hoch. »Wir werden ja sehen, was Sie wissen und was Sie mit den Aufzeichnungen, die im Buddha versteckt waren, gemacht haben.«
›Jetzt ist es soweit‹, dachte Mrs. Pollifax düster und betete inständig darum, nicht schwach zu werden, während Eric der Rote sie aus dem Zimmer zerrte.

15
    Die Zeiger der Uhr standen auf neunzehn Uhr dreißig, als Marko und Robin ihre Schilderung der bisherigen Ereignisse und der wenigen Anhaltspunkte und Informationen, die sie in Händen hatten, beendeten. Sie hatten sich in die Suite zurückgezogen und um das stumme Funkgerät gruppiert. Inmitten der ausgebreiteten Karten und leeren Kaffeetassen war Cyrus in ein düsteres Schweigen versunken. Robin war keineswegs entgangen, daß er im Laufe ihres Berichts kreidebleich geworden war, doch er hatte sich schnell wieder gefangen und zur Ruhe gezwungen. Umsichtig und souverän als säße er noch immer auf seiner Richterbank -

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